Der Versicherungsriese lag zur Halbzeit bereits über Plan. Ein starkes Prämienwachstum und ein kräftiges Neugeschäft beflügeln die Entwicklung.

Die Aktie der Allianz war mit der überdurchschnittlich starken Entwick­lung in den zurückliegenden Jahren eines der Zugpferde des DAX. Auftrieb gaben dem Titel gute Geschäftszahlen und regelmäßig steigende Dividenden. So hat sich die jährliche Ausschüttung seit 2015 mehr als verdoppelt.

Das 1890 gegründete Unternehmen ist inzwischen in über 70 Ländern tätig und zählt weltweit zu den größten Versiche­rungskonzernen und Finanzdienstleis­tern. Das Geschäft gliedert sich in drei Be­reiche: Schaden-/Unfallversicherungen, Lebens-/Krankenversicherung und Ver­mögensverwaltung. Dabei steuerten die beiden Versicherungssparten im ersten Halbjahr jeweils rund 48 Prozent zum ge­samten Geschäftsvolumen bei. Der übrige Teil kam von der Vermögensverwaltung.

Wachstumstreiber Schaden- und Unfallversicherung

Alle drei Sparten sind in den vergan­genen Jahren deutlich gewachsen. Der größte Wachstumstreiber im ersten Halb­jahr war jedoch einmal mehr der Be­reich Schaden- und Unfallversicherung.

Die Zahl der Großschadenereignisse wie Überschwemmungen und Sturmschäden haben in den zurückliegenden Jahren nicht nur in den USA, sondern auch in Eu­ropa deutlich zugenommen. Dies führte dazu, dass die Preise in diesem Segment kräftig anzogen. Der Klimawandel hat längst eingesetzt und könnte in den kom­menden Jahren zu weiterhin zahlreichen Großschadenereignissen führen. Mit der Konsequenz, dass die Preise voraussicht­lich weiter steigen.

Im Kfz- und Elemen­tarversicherungsbereich wurde in der Branche ebenfalls an der Preisschraube gedreht. Die steigende Zahl an Schaden­fällen und steigende Baukosten sind dafür maßgeblich verantwortlich. Dem Halbjah­resbericht zufolge erhöhten sich die Prei­se für neue Versicherungen in den großen europäischen Ländern, Australien und Lateinamerika 2024 um durchschnittlich 6,9 Prozent und im ersten Halbjahr 2025 um weitere fünf Prozent.

Dies sorgte da­für, dass die Combined Ratio zuletzt auf 91,2 Prozent sank. Diese vielbeachtete Kennzahl gibt das Verhältnis zwischen Ausgaben für Versicherungsfälle und Prä­mieneinnahmen wieder. Je deutlicher sie unter 100 liegt, umso profitabler ist das Geschäft. Nach Einschätzung der Analys­ten von Berenberg dürfte die Combined Ratio aufgrund steigender Prämienein­nahmen weiter sinken.

Aussicht auf starkes Neugeschäft

Neben den traditionellen Versicherun­gen entwickelte sich in den zurückliegen­den Jahren mit dem Anstieg der Cyber- und Hacker-Attacken ein neuer Markt. Die Kosten bei Cyber-Angriffen gehen bei den Unternehmen schnell in die Millio­nen. Einer Studie von Fortune Business zufolge könnte der Markt für entspre­chende Versicherungen bis 2032 jährlich um 24,5 Prozent wachsen.

Zusätzliches Wachstumspotenzial verspricht sich die Allianz von ihrer weiteren Expansion in China und Indien. Der jüngste Rücksetzer bietet somit eine interessante Chance für Neueinsteiger.

Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (39/25), die Sie hier finden.

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Allianz (WKN: 840400)

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