Gene Munster sieht Apple vor einem Comeback: Starke iPhone-Impulse und KI-Offensive könnten den Konzern wieder an die Spitze der „Mag 7“ führen.
Während Nvidia, Microsoft oder Meta im Börsenjahr 2025 Rekordstände feiern, galt Apple lange als Nachzügler unter den „Magnificent 7“. Doch ausgerechnet das unspektakuläre iPhone-Event könnte nach Ansicht von Gene Munster, Managing Partner bei Deepwater Asset Management, die Trendwende einleiten.
Kein Superzyklus, aber stärker Upgrade-Zyklus
Munster erwartet deutlich stärkere iPhone-Absätze, als die Wall Street derzeit einpreist. Für das laufende Dezemberquartal kalkuliert er mit bis zu 10 Prozent Wachstum – statt der bislang erwarteten 7 Prozent. Auch für das Fiskaljahr 2026 sieht er mit 7–10 Prozent ein über dem Konsens liegendes Plus.
Treiber sei der Upgrade Pool von 2021, als die Zahl der Nutzer, die ein neues Modell in Aussicht hatten, um fast 40 Prozent stieg. Diese Käufer kämen jetzt zurück in den Markt. „Die Loyalität zur Marke ist intakt, und viele Kunden greifen nach Jahren der Zurückhaltung wieder zu“, betont Munster.
Von einem neuen „Supercycle“ mit – wie in den Boomjahren – mehr als 15 Prozent Wachstum will er zwar nicht sprechen. Doch ein stabiler Zuwachs im hohen einstelligen Bereich könne reichen, um die Gewinnschätzungen zu übertreffen und die Aktie neu zu bewerten. Apple verfüge zudem über über eine Milliarde aktive iPhones – eine berechenbare Basis für künftiges Wachstum.
KI als nächster Hebel
Spannend wird es für Munster im Frühjahr 2026, wenn Apple nach seiner Einschätzung erstmals eine konsumentenorientierte KI-Offensive startet – mit einem neu konzipierten Siri.
„Bislang gibt es kein Massenprodukt, das AI im Alltag verankert hat. Apple hat hier die Chance, den entscheidenden Impuls zu setzen“, so der Analyst. Sollte dies gelingen, könnte Apple nicht nur im Smartphone-Geschäft, sondern auch im Bereich Künstliche Intelligenz eine Führungsrolle übernehmen.
Bewertung und Kursziel
Die Aktie wird derzeit mit einem KGV von rund 30 gehandelt – historisch hoch für Apple, aber aus Munsters Sicht noch nicht ausgereizt. Er kalkuliert für das (im April 2026 beginnende) Geschäftsjahr 2027 mit rund 9 Dollar Gewinn pro Aktie und sieht Raum für ein Multiple von 35. Sein Kursziel lautet daher: 315 Dollar in den kommenden zwölf Monaten.
Damit reiht sich Munster in die Reihe zuletzt optimistischer Stimmen ein, die Apple nach Jahren relativer Schwäche im Kreis der „Mag 7“ wieder vorne sehen. Während Branchenkenner wie AT&T-Chef John Stankey keine Revolution erwarten, setzt Munster auf Kontinuität, Nutzerloyalität und den nächsten großen Sprung – wenn Apple KI massentauglich macht.
Gelingt das Comeback auf dem Börsenthron?
Ob eine Outperformance innerhalb der Mag 7 Apple auch wieder auf den Börsenthron bringen würde, ist die andere Frage. Aktuell notiert Apple mit einem Börsenwert von 3,47 Billionen Dollar hinter Nvidia (4,15 Billionen Dollar) und Microsoft (3,7 Billionen Dollar) auf dem dritten Rank der Börsenwelt.
Das Erreichen von Munsters Kursziel würde Apple um 34 Prozent höher befördern und damit einer Marktkapitalisierung von 4,67 Billionen Dollar entsprechen. Allerdings dürften bei einer anhaltenden Tech-Hausse auch Nvidia und Microsoft in der gleichen Zeit weiter zulegen.
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