Der Technologieriese Apple aus Cupertino will 2023 eine VR-Brille mit eigenem Betriebssystem und App-Store auf den Markt bringen. Welche Auswirkungen hat das auf die Konkurrenz und auf die Apple-Aktie? Von Klaus Schachinger

Wie der US-Börsendienst Bloomberg berichtet, bereitet Apple für das nächste Jahr die größte Premiere seit Einführung der Apple Watch im Jahr 2015 vor, die vom Start weg bis heute im Segment der sogenannten Smartwatches dominiert: eines Headsets (Brille) für Virtuelle Realität (VR) einschließlich spezieller Betriebssoftware und eines App-Store für zahlreiche Anwendungsprogramme externer Entwickler, ähnlich wie bei Smarthones und Tablets. Laut

Bloomberg wurde der Name des Betriebssystens, dessen Entwicklung vor sieben Jahren startete, jüngst von “reality OS“ in „xrOS“ umbenannt. xr steht für “erweiterte Realität”, extended reality, die Vereinigung von virtueller Realität (VR), bekannt aus Computervideospielen und sogenannter augmentierter Realität (AR), reale Bilder, die mit digital erzeugten Gegenständen ergänzt werden. Mit VR und AR wählt Apple einen breiteren Ansatz wie die Konkurrenten HTC (Vive Pro) und Microsoft (HoloLens). Auch Meta Platforms setzt mit seinem neuen, teuren Headset Quest Pro auf eine Kombination von VR und AR. Interessant dabei: ein wesentlicher Antrieb für Facebook-Gründer Mark Zuckerberg VR-Brillen zu entwickeln war ein fehlendes Betriebssystem des Konzerns für mobile Geräte wie Smartphones und Tablets. Sein Konzern und Microsoft sind in dem Markt gescheitert den heute Apple und Alphabets Tochter dominiert. Gelingt nun Apple der Durchbruch im VR-Markt wären Meta Platforms und Microsoft erneut geschlagen.

Apples VR-Headset teurer als Metas Quest Pro

Eine Vorlage für Apples möglichen Erfolg im neuen Markt liefert die Apple Watch: in dem im September beendeten Geschäftsjahr lieferte das Segment mit mehr als 41 Milliarden Dollar Umsatz ein Zehntel der gesamten Erlöse. Laut Bloomberg wurde ein Prototyp des Headsets Mittgliedern des Apple-Verwaltungsrats bereits Anfang des Jahres vorgestellt. Zentraler Steuerungschips des Headsets soll der von Apple selbst entwickelte M2-Mikroprozessor sein, der in die neue Generation der Macbook-Pro-Laptops eingebaut wurde. Damit sollen auch ultrahochauflösende Bildschirme und die zahlreichen Kameras des Headsets betrieben werden. Der Preis des Apple-Headsets für VR und AR soll über jenen der Konkurrenten liegen. Zur Einordnung Meta Platforms Quest Pro für Anspruchsvolle kostet 1500 Dollar. Mit dem XR-Betriebssystem sollen auch neue Versionen von Apple-Apps wie Messages FaceTime und Maps etabliert werden. Entwicklungschef für das xr-Betriebssystem ist Geoff Stahl, seit 24 Jahren in Cupertino, spezialisiert auf Software für Gaming und Computergrafiken.

Fazit der Redaktion zur Apple-Aktie

Apples erfolgreicher Start im VR-Markt wäre ein herber Schlag für mächtige Konkurrenten wie Meta Platforms und Microsoft. Ein hoher Preis für die VR-Headsets dürfte den Verkauf dank der starken Marke nicht bremsen. Das Betriebssystem und der App-Store liefern ein breites Fundament, das VR-Frühstarter Meta schnell in die Defensive bringen könnte. Übrigens ist Apple auch im Börse-Online-Index Werte für die Ewigkeit (WKN SL0F99) sowie in den beiden Wikifolios €uro am Sonntag Next Generation Technologies (WKN LS9SHB) und €uro am Sonntag Moat Kings (WKN LS9SWT) enthalten.

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