Nervöse Anleger an den US-Börsen haben am Nachmittag eine weltweite Verkaufswelle ausgelöst. Der Grund: Neue Arbeitsmarktdaten zeigen die stärksten Netto-Jobverluste seit zwei Jahrzehnten. Kombiniert mit überhöhten KI-Bewertungen und unklarer Fed-Politik löst das massive Verkäufe aus — besonders Tech- und Wachstumswerte leiden.
Ausverkaufsstimmung an den US-Märkten lässt seit dem Nachmittag auch die Börsen in Europa einbrechen. US-Arbeitsmarktdaten zeigen die stärksten Jobverluste seit 20 Jahren. Zusammen mit überhöhten KI-Bewertungen und unklarer Fed-Politik löst das eine Verkaufswelle aus – besonders Tech- und Wachstumswerte fallen.
Die US-Aktienmärkte erleben heute einen scharfen Ausverkauf. Bis 17.30 Uhr deutscher Zeit verlor der Dow Jones 364 Punkte (minus 0,8 Prozent), der Nasdaq Composite steht sogar 1,5 Prozent im Minus. In Deutschland gab der Dax 1,2 Prozent oder 285 Punkte ab. Auslöser sind nicht nur die hohen Bewertungen vieler Technologie- und KI-Titel, die seit einigen Tagen wieder kritisch hinterfragt werden, sondern vor heute publizierte Arbeitsmarktzahlen: Demnach verzeichneten die USA im Oktober die höchsten Netto-Jobverluste seit rund 20 Jahren. Insgesamt gingen mehr als eine Million Jobs verloren. Das hat die Risikobereitschaft der Anleger massiv gedrückt und die ohnehin vorhandenen Zweifel an einer überhitzten Tech-Rallye verstärkt.
Schwache Beschäftigungszahlen deuten auf nachlassende wirtschaftliche Dynamik hin und verändern die Zins- und Gewinnprognosen vieler Unternehmen. Die Börsianer interpretierten die drastischen Stellenverluste als Hinweis darauf, dass Unternehmensgewinne in den kommenden Quartalen deutlich unter Druck geraten könnten — ein Szenario, das besonders hoch bewertete Wachstumsaktien empfindlich trifft.
Aktien aus der KI-Welt auf der Verkaufsliste
Vor allem traf es Sektoren, die in den vergangenen Monaten von KI-Phantasien beflügelt wurden. Firmen, deren Kurse stark auf künftiges Wachstum und KI-Erträge setzen, werden gerade besonders hart abgestraft. Zuletzt war bekannt geworden, dass Star-Investor Michael Burry in großem Stil Wetten gegen Palantir und Nvidia platziert hat. Die Angst vor einer „KI-Blase“ ist damit zurück — und diesmal mit einem realen makroökonomischen Auslöser im Rücken: den Jobverlusten.
Verschärft wird die Lage durch die seit Tagen anhaltende Unsicherheit um die Geldpolitik der Federal Reserve. Einerseits würde ein deutlicher wirtschaftlicher Abschwung die Chance auf baldige Zinssenkungen erhöhen; andererseits sind die jüngsten Aussagen von Notenbank-Vertretern uneinheitlich, was die Märkte zunehmend nervös macht. Diese Kombination aus makroökonomischer Schwäche, Bewertungsrisiko und politischer Unschärfe führte zu massiven Umschichtungen: Anleger flüchteten am Donnerstag verstärkt in Anleihen und Cash.
Auch strukturelle Faktoren spielen eine Rolle. Der seit Wochen andauernde Regierungsstillstand hat die Veröffentlichung verlässlicher Wirtschaftsindikatoren behindert — was die Interpretation der Lage zusätzlich erschwert. Ohne klaren Datenfluss sind Marktteilnehmer schneller geneigt, kurzfristig auf schlechte Nachrichten zu reagieren.
Fünf Aktien, die es heute besonders hart trifft:
• Palantir (PLTR): – 4,3 Prozent
• Nvidia (NVDA): – 2,4 Prozent
• Advanced Micro Devices (AMD): –7,6 Prozent
• Tesla (TSLA): – 4,6 Prozent
(Stand 6.11.2025, 17.30 Uhr)
Jetzt sind Geduld und striktes Risikomanagement gefragt
In dem Zusammenspiel aus massivem Jobabbau, hohen Tech-Bewertungen und Fed-Unklarheiten gewinnen aktuell die Bären die Oberhand: Anleger sollten ihre Portfolios jetzt auf Klumpenrisiken überprüfen und mehr Liquidität halten. Denn in so einem Umfeld können gezielte Nachkäufe bei fundamental starken Unternehmen Chancen bieten. Doch dazu braucht es Geduld und dein striktes Risikomanagement.
Als Stabilisator im Depot könnte sich nun zum Beispiel der BO Globale Dividenden Stars-Indexerweisen.
Kurzfristig sind weitere Schwankungen wahrscheinlich. Entscheidend wird sein, ob die kommenden Makrodaten und Unternehmensmeldungen die Interpretation der heutigen Jobverluste bestätigen oder entkräften. Solange die Arbeitsmarktsituation volatil bleibt und die Fed-Signale uneinheitlich sind, ist Vorsicht angebracht.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies, Nvidia, Tesla.
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies, Nvidia, Tesla.