Apple ist das größte Unternehmen der Welt und dringt mit seinen Produkten in immer mehr Bereiche vor. Doch dies wird laut der Meinung einiger Experten zum Problem. Denn Apple könnte ein wesentlicher Faktor dafür sein, dass eine neue Finanzkrise weiter eine realistische Bedrohung bleibt.

Apple baut immer mehr Produkte in neuen Sektoren und stellt sich als Unternehmen zunehmend breiter auf. Kürzlich ist man daher zusammen auch mit Goldman Sachs in den Bereich Banking eingestiegen und bietet nun ein Sparkonto mit über vier Prozent Zinsen in den USA an. Lesen Sie dazu auch: Ab sofort: Gigant Apple bietet Tagesgeld an: 4,15 Prozent Zinsen – Was Sparer wissen müssen

Was zunächst einmal gut klingt, ist aber für viele Experten ein Grund für heftige Kritik. Ist Apple der Brandbeschleuniger einer neuen Finanzkrise?

Darum facht Apple die Finanzkrise kräftig an

Denn tatsächlich wird inzwischen mehrfach kritisiert, dass Apple zu einem Zeitpunkt, kurz nach Pleite der SBV, in den Markt eingestiegen ist. Denn die Zuflüsse von über einer Milliarde US-Dollar binnen der ersten vier Tage, in denen das Angebot verfügbar war, hat das Unternehmen mehrheitlich von Regionalbanken bekommen.

Mit der Schnelligkeit mit der das Geld in heutigen Tagen transferiert wird und ein Bankrun unkompliziert vom Handy aus ausgelöst werden kann, könnte das Apple Zinsprodukt daher, laut Meinung einiger Marktbeobachter, eine Bedrohung darstellen.

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Ist Apple tatsächlich ein Brandbeschleuniger?

Aber können diese Gerüchte einer näheren Überprüfung standhalten? Prinzipiell ja, denn tatsächlich flüchten aktuell viele Sparer von kleinen Banken zu großen Player wie J.P. Morgan oder Apple. Das setzt natürlich auch die regionalen Geldhäuser weiter unter Druck.

Allerdings wird durch die neuen Fed- und Regierungsmaßnahmen ein weiterer Bankenkollaps in den USA immer unwahrscheinlicher und selbst wenn handelt es sich hierbei um eine Bereinigung des Marktes, die nicht direkt eine Finanzkrise zur Folge haben muss.

Apple als Bank einen Blick wert?

Demzufolge müssen sich Anleger keine Sorgen um die Apple-Position im Depot machen und sollten auch nicht allzu sehr von einem Krisenszenario ausgehen. Stattdessen dürfte vielleicht bei den kommenden Quartalszahlen von Apple Freude über die Zinsmarge und die Einnahmen des Unternehmens aufkommen.

Als klassische Bankaktie ist der Tech-Konzern aufgrund seiner hohen Bewertung allerdings nicht interessant. Anleger, die auf der Suche nach den Gewinnern dieser Krise sind, sollten stattdessen einen näheren Blick auf J.P. Morgan und Goldman Sachs werfen.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.