Darüber hinaus bietet sie der "Financial Times" zufolge den Kauf zusätzlicher US-Agrarprodukte an. Dax und EuroStoxx50 legten daraufhin jeweils etwa ein Prozent auf 12.116 und 3464 Punkte zu. Auch am Rohölmarkt übernahmen die Optimisten das Ruder. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 58,93 Dollar je Barrel (159 Liter).

Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader äußerte Zweifel an einer raschen Einigung. Schließlich habe US-Präsident Donald Trump mit den Beschränkungen für weitere chinesische Firmen und Regierungsorganisationen den Druck erhöht. "Diese Taktik dürfte jedoch wenig Chance auf Erfolg haben. Peking will zwar eine Eskalation des Handelsstreits verhindern, wird aber nicht mit der Pistole am Kopf verhandeln wollen."

Analyst Connor Campbell vom Brokerhaus Spreadex blickte dennoch verhalten optimistisch auf die anstehenden Gespräche. "Wenn es um Trump geht, gibt es stets Überraschungspotenzial. Daher werden die nächsten Tage alles andere als uninteressant."

PFUND STABIL - ANLEGER SETZEN AUF BREXIT-AUFSCHUB


Beim zweiten Dauerbrenner-Thema klammerten sich Investoren an die Hoffnung, dass der Brexit verschoben und ein chaotischer EU-Ausstieg Großbritanniens zumindest kurzfristig verhindert werde, sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. "Was danach kommt, steht in den Sternen. Schließlich haben sich die meisten Kristallkugeln bei diesem Thema als ziemlich unzuverlässig erwiesen."

Für Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen ist allerdings unklar, ob Premierminister Boris Johnson nach einem endgültigen Aus für die Verhandlungen um einen Brexit-Deal den Aufschub beantragen wird, zu dem ihn das Unterhaus verpflichtet hat. "Auch wenn Johnson verbal zumindest noch an seinem Versprechen, den EU-Austritt am 31. Oktober zu vollziehen, festhält, der Markt scheint ihm nicht zuzutrauen, ausdrücklich gegen das Gesetz zu verstoßen." Das Pfund Sterling stabilisierte sich bei 1,2216 Dollar.

Mit Spannung warteten Börsianer zudem auf die Veröffentlichung der Fed-Protokolle am Abend (MESZ). Da US-Notenbankchef Jerome Powell am Dienstag die Wiederaufnahme von Wertpapierkäufen signalisiert habe, könnten die Mitschriften der jüngsten geldpolitischen Beratungen Details hierzu liefern, sagte BayernLB-Volkswirtin Charlotte Heck-Parsch. "Das würde Powells Timing erklären."

DIE LETZTEN WERDEN DIE ERSTEN SEIN


Am deutschen Aktienmarkt griffen Investoren zu den Werten, die in den vergangenen Tagen und Wochen besonders unter den Konjunktursorgen gelitten hatten. Hierzu gehörten der Sportartikel-Hersteller Adidas, der Autobauer Daimler und der Anlagenbauer Dürr. Ihre Aktien legten bis zu 3,6 Prozent zu.

In London verteuerten sich die Papiere von GVC um bis zu 6,3 Prozent auf ein Elf-Monats-Hoch von 760,6 Pence. Dank eines boomenden Geschäfts mit Online-Sportwetten in den USA hob der Buchmacher seine Gesamtjahresziele zum zweiten Mal in drei Monaten an. Der Betreiber der Kette Ladbrokes rechnet nun mit einem Gewinn von umgerechnet 746 bis 757 statt 724 bis 746 Millionen Euro. Die Titel des Rivalen William Hill gewannen 0,9 Prozent.

rtr