Der DAX hat sich am Dienstagnachmittag knapp über der 12.700-Punkte-Marke behauptet. Und so seine Verluste seit Mitte vergangener Woche vollständig wettgemacht. Zum Abend hin rutschte der deutsche Leitindex wieder knapp unter die 12.700 Punkte. Beflügelt wurde der DAX durch weitgehend positive Quartalszahlen. Problematische Themen wie der internationale Handelskonflikt und die US-Sanktionen gegen den Iran gerieten bei den Anlegern in den Hintergrund.

An der Wall Street starteten die US-Börsen mit leichten Gewinnen in den neuen Handelstag. Die Anleger fokussierten sich auf die Firmenbilanzen, sagte Peter Cardillo, Marktanalyst beim Handelshaus First Standard Financial in New York. Von den 413 im S&P 500 gelisteten Unternehmen, die bislang ihre Zwischenberichte veröffentlicht haben, übertrafen 79,2 Prozent die Erwartungen. Sollte dieser Trend weiter fortgesetzt werden, wäre das laut der Nachrichtenagentur Reuters die beste Berichtssaison seit Beginn der Aufzeichnung im ersten Quartal 1994. Zur Stunde notiert der amerikanische Leitindex Dow Jones mit 0,6 Prozent im Plus bei 25.650,90 Punkten.

Im DAX begeistern am Dienstag vor allem die Aktien der Deutschen Post. Mit knapp vier Prozent setzte das Papier seinen jüngsten Aufwärtstrend weiter fort. Sinkende Erträge im heimischen Brief- und Paketgeschäft belasteten die Post. Unterm Strich verdiente der Konzern im zweiten Quartal mit 516 Millionen Euro rund 14 Prozent weniger als im Vorjahr. Das ist ein stärkerer Rückgang als von den Analysten erwartet. Jedoch bestätigte der Konzern die zuvor für 2018 gesenkte Prognose sowie die Ziele für 2020.

Am Ende im DAX verlor das Commerzbank-Papier mehr als 1,5 Prozent. Die Bank übertraf beim Überschuss zwar die Erwartungen am Markt, Händler bemängelten jedoch die Gewinnqualität und den vorsichtigen Ausblick. Im Firmenkundengeschäft tut sich das Geldhaus schwer.

Auffällig schwach fielen am Dienstag auch die Zahlen des Modeonlinehändlers Zalando aus. Ursache hierfür war die Hitzewelle in vielen Teilen Europas. Das rasante Tempo, mit dem Zalando für gewöhnlich vorprescht, fiel im zweiten Quartal schwächer aus als erwartet. Auch für das Gesamtjahr zeigte sich das Unternehmen nun pessimistischer. Die Aktie verlor über fünf Prozent und war das Schlusslicht im MDAX.

Spitzenreiter im MDAX war dagegen das Schaeffler-Papier mit einem Plus von über 9,4 Prozent. Die Ergebnisse des Autozulieferers für das zweite Quartal seien "klar positiv", schrieb Analyst Florian Treisch von Mainfirst in einer ersten Einschätzung.