Die deutschen Aktienmärkte beenden die Börsenwoche mit Verlusten. Die schwachen US-Arbeitsmarktdaten belasten weltweit die Märkte.

Zum Handelsende notierte der deutsche Leitindex DAX 0,73 Prozent tiefer bei 23.587 Punkten. Damit rutschte der deutsche Leitindex wieder klar unter die 100-Tage-Durchschnittslinie, die er nach seinem Kursrutsch am Dienstag erst am Vortag zurückerobert hatte. Sie dient als ein Indikator für den mittelfristigen Trend. Auf Wochensicht büßte der Dax rund 1,3 Prozent ein. 

Der MDax konnte sich dagegen mit einem Plus von 0,74 Prozent gegen Abwärtstrend stemmen und ging bei 30.012  Zählern aus dem Handel. Maßgeblichen Anteil hatte daran Index-Mitglied Renk, das um 6 Prozent zulegte. Der EuroStoxx 50 verlor dagegen 0,59 Prozent auf ein Kursniveau von 5316 Punkte.

Sorge um US-Konjunktur nimmt zu 

Belastend auf die Märkte wirkten heute die neue Arbeitsmarktdaten aus den USA. So hat die US-Wirtschaft hat im August erneut weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 22.000 Stellen hinzu, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt 75.000 neue Stellen erwartet. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zudem um insgesamt 21.000 Stellen nach unten revidiert.

Der Arbeitsmarktbericht steht derzeit besonders im Fokus. Bereits im Juli war der Beschäftigungsaufbau hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zudem waren die beiden Vormonate sehr stark nach unten revidiert worden. Trump feuerte daraufhin die Leiterin der Arbeitsmarktstatistik, Erika McEntarfer. Er warf ihr vor, Zahlen aus politischer Motivation gefälscht zu haben und ihm damit schaden zu wollen.

Analysten schlagen Alarm

"Eine derart deutliche Verlangsamung des Stellenaufbaus findet üblicherweise nur im Vorfeld einer Rezession statt", erklärte Christoph Balz, Analyst bei der Commerzbank. "Dies wird die Sorgen bei der Fed erhöhen, dass sie zu lange gewartet hat und daher jetzt schneller agieren muss. Die Situation erinnert an den letzten Sommer, als die Fed nach einer Reihe schwacher Zahlen (und einer ebenfalls starken Abwärtsrevision beim jährlichen Benchmarking) ihren Zinssenkungszyklus mit einem großen Schritt eingeleitet haben."

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank, schlägt in die gleiche Kerbe. "Die US-Wirtschaft ist auf Sinkflug. Das zeigen die heute erneut sehr schwachen Arbeitsmarktdaten. Ein Jobaufbau von lediglich 22.000 ist ein klares Anzeichen dafür, dass die Konjunktur lahmt. Es scheint nun auch so, dass der schwache Bausektor allmählich auch auf den Arbeitsmarkt durchschlägt. Zum wiederholten Male werden dort Stellen abgebaut. Und auch das verarbeitende Gewerbe reduziert den vierten Monat in Folge die Beschäftigung."


DAX (WKN: 846900)

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Enthält Material von dpa-AFX