* DEUTSCHLAND - Die Wirtschaftsdaten im Osten Deutschlands sind 30 Jahre nach der Wiedervereinigung "gut, aber noch nicht gut genug". Eine vollständige Angleichung werde durch die ländlichere Prägung und die geringere Bedeutung von Ballungsräumen erschwert, heißt es im Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit, der heute im Kabinett behandelt wird. Es fehlten im Osten Konzernzentralen und große Mittelständler. Inklusive Berlin habe die durchschnittliche Wirtschaftskraft der neuen Länder 2019 bei 79,1 Prozent des gesamtdeutschen Durchschnitts gelegen.

* EU/BREXIT - In die Brexit-Verhandlungen ist nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters bei einem der zentralen Knackpunkte etwas Bewegung gekommen. Großbritannien habe vergangene Woche bei Gesprächen mit EU-Vertretern leichte Zugeständnisse beim Thema Fischerei angeboten, hieß es in Diplomatenkreisen. Die beiden Insider beschrieben das Angebot als möglichen Versuch Londons, eines der größten Hindernisse für ein neues Handelsabkommen aus dem Weg zu räumen.

* USA/FED - Beim Zinsbeschluss der US-Notenbank dürfte heute ihr unlängst beschlossener Strategieschwenk im Fokus stehen. Viele Investoren wollen wissen, was die Neuausrichtung für den künftigen Zinskurs der Währungshüter bedeutet. Mit großen neuen Stützungsschritten für die Wirtschaft angesichts der Corona-Krise rechnen die meisten Experten diesmal nicht.

* USA/VIRUS - US-Präsident Donald Trump geht von einem wirksamen Coronavirus-Impfstoff in den nächsten drei bis vier Wochen aus. "Wir stehen kurz vor einem Impfstoff", sagte er dem Sender ABC News. "Wenn Sie die Wahrheit wissen wollen, hätte die vorherige Regierung aufgrund der FDA und aller Zulassungen vielleicht Jahre gebraucht, um einen Impfstoff in den Händen zu halten. Und wir könnten ihn innerhalb von Wochen, drei Wochen, vier Wochen, nun haben."

* DELIVERY HERO - Der Essenslieferdienst, seit drei Wochen im Deutschen Aktienindex vertreten, plant in seiner Konzernzentrale in Berlin einen deutlichen Mitarbeiteraufbau. "Berlin ist ein guter Platz für uns, hier bekommen wir viele hervorragende Talente, das ist wichtig. Wir haben rund 2000 Mitarbeiter in Berlin, bis Ende kommenden Jahres werden es etwa 3000 sein", sagte der Unternehmenschef Niklas Östberg der "Süddeutschen Zeitung".

* LUFTHANSA könnte die Flotte wegen des Rückschlags in der Corona-Krise nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters womöglich um 130 und damit mindestens 30 Flugzeuge mehr als bisher geplant verkleinern. Vorstandschef Carsten Spohr informierte die Beschäftigten darüber, dass in der kommenden Woche der Vorstand über die abermalige Flottenverkleinerung entscheiden wolle. Als Szenario sei von 30 oder mehr Flugzeugen zusätzlich zu den schon beschlossenen 100 Maschinen die Rede gewesen, erfuhr Reuters von mit dem Vorgang vertrauten Personen.

* THYSSENKRUPP prüft für seine Werkstoffsparte Materials Services (MX) Übernahmemöglichkeiten. "Für den Ausbau unseres Geschäfts in Amerika sind auch Zukäufe denkbar", sagte Spartenchef Martin Stillger der "FAZ". Dabei könnten neue Service-Standorte und kleinere Werkstoffunternehmen, aber auch Beratungs- und Softwarefirmen interessant sein.

* HENSOLDT - Der bayerische Rüstungselektronik-Konzern will mit seinem Börsengang mindestens 400 Millionen Euro erlösen. 300 Millionen davon sollen an das Unternehmen selbst gehen, das damit einen Teil seiner Schulden tilgen will, wie Hensoldt mitteilte. Der US-Finanzinvestor KKR, dem Hensoldt seit 2016 gehört, will zunächst Aktien für 100 Millionen Euro verkaufen, behält sich aber bei entsprechender Nachfrage eine Aufstockung der Emission vor, die ihm insgesamt zu 280 Millionen Euro bringen würde.

* APPLE hat ein neues Modell seiner Smartwatch vorgestellt, das auf zusätzliche Gesundheitsfunktionen setzt. So kann die Uhr etwa den Sauerstoffgehalt im Blut messen, wie der Konzern ankündigte. Das Betriebssystem ermöglicht demnach unter anderem eine automatische Erkennung des Händewaschens. Apple dürfte damit auch auf Nutzer abzielen, die in der Corona-Pandemie zunehmend zu Hause bleiben, etwa um von dort zu arbeiten. Daneben verpasst das Unternehmen seinem iPad-Basismodell einen schnelleren Chip.

* FEDEX - Der Deutsche-Post-Konkurrent hat dank des Booms beim Onlinehandel und den damit einhergehenden zunehmenden Paketsendungen während der Corona-Pandemie im abgelaufenen Quartal mehr verdient als von Analysten erwartet. Der bereinigte Nettogewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 60 Prozent auf 1,28 Milliarden Dollar, der Umsatz um 13,5 Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar. Experten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Einen Ausblick für das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahrs gab der US-Konzern unter Verweis auf die anhaltende Unsicherheit nicht.

* USA/CHINA - Im Handelsstreit mit China verhängte US-Zölle sind laut eines Urteils der Welthandelsorganisation WTO nicht rechtens. Die 2018 beschlossenen Abgaben auf chinesische Waren im Volumen von 200 Milliarden Dollar stellten einen Verstoß gegen die globalen Handelsregeln dar, weil sie über die von den USA eigentliche zugesagten Maximalraten hinausgingen, befand ein WTO-Gremium.

* JAPAN bekommt nach fast acht Jahren einen neuen Regierungschef. Das Unterhaus des Parlaments wählte Yoshihide Suga zum Ministerpräsidenten. Er folgt auf dem Posten Shinzo Abe nach, der aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Bereits am Montag hatte die Regierungspartei LDP, die im Parlament die Mehrheit hat, Suga zum neuen Parteichef gemacht. Der 71-Jährige ist ein Weggefährte Abes und will dessen Kurs aktiver Wirtschaftsförderung fortsetzen.

* ISRAEL - Die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain haben die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zu Israel besiegelt. In Anwesenheit von US-Präsident Donald Trump unterzeichneten die Außenminister der beiden arabischen Staaten bei einer Zeremonie im Weißen Haus in Washington mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu entsprechende Vereinbarungen.

rtr