Die letzten Überlebenden des Neuen Marktes: Diese Aktien haben die Dotcom-Apokalypse überlebt und sind heute überraschenderweise Milliarden wert !

Als im März 2000 die Dotcom-Blase platzte, traf es den Neuen Markt mit der Wucht eines Meteoriteneinschlags. Über 300 Unternehmen waren ab 1997 angetreten, um die deutsche Börse zu revolutionieren – die meisten verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren. Insolvenz, Übernahmen, Delistings: Die Börsengeschichte kennt kaum ein vergleichbares Massensterben wie vom Frühjahr 2000 bis zur Schließung des Neuen Marktes im Jahr 2003, verbunden mit Namen wie Gigabell, Comroad oder EM.TV. Doch wie in der Evolution überlebten einige wenige „Dinosaurier“ und entwickelten sich zu erstaunlichen Erfolgsmodellen.

Die letzten Riesen: Wer heute noch brüllt

Einige Unternehmen haben sich nicht nur behauptet, sondern sind heute sogar Champions ihrer Branchen. Allen voran der „T-Rex“ unter den Überlebenden des Neuen Marktes: Nemetschek. Mittlerweile im DAX40, ist das Unternehmen heute ein global führender Anbieter von Software für Architekten und Bauplaner. Seit den Tagen des Neuen Marktes ist der Börsenwert von unter einer Milliarde Euro auf heute rund 14 Milliarden Euro explodiert – das entspricht einer Performance von über 2.000 %!

United Internet (bekannt durch Marken wie 1&1, GMX und Web.de) ist heute ein milliardenschwerer Telekommunikationskonzern. Auch Qiagen, ein Biotech-Pionier, behauptet sich nach wie vor an der Frankfurter Börse und an der Nasdaq. Cancom und Bechtle, beide im IT-Dienstleistungssektor, sind solide gewachsen und wie Qiagen im MDAX vertreten. Adesso und IVU Traffic Technologies haben sich als Nischenplayer im TecDAX und SDAX etabliert.

Überlebenskünstler: Anpassung als Schlüssel zum Erfolg

Was eint diese Überlebenden? Sie alle haben sich weiterentwickelt. United Internet wandelte sich vom Internetdienstleister zum Telekommunikationsriesen, Qiagen wurde zum Weltmarktführer in der Molekulardiagnostik, Nemetschek profitierte von der Digitalisierung der Baubranche. Andere wie MorphoSys (Biotech) galten lange als Hoffnungsträger, mussten sich aber jüngst dem internationalen Wettbewerb beugen – aktuell läuft das Delisting nach der Übernahme durch Novartis. Unternehmen wie CEWE (Fotodienstleister) und SÜSS MicroTec (heute SUSS, Halbleitertechnik) sind kleiner geblieben, aber ebenfalls noch aktiv.

Fossile Spuren: Namen, die Anleger oft vergessen

Nicht alle Dinosaurier wurden zu Giganten. Manche existieren heute nur noch als Schatten ihrer selbst. Intershop, einst gefeierter E-Commerce-Pionier, ist heute ein Nischenplayer mit kleiner Marktkapitalisierung. Kontron (ehemals S&T AG) und IDS Scheer leben nach Fusionen oder Übernahmen in anderen Strukturen weiter. Doch selbst diese „Fossilien“ sind Belege für Anpassungsfähigkeit und Überlebenswillen.

Von über 300 Unternehmen haben nur wenige den Sprung ins neue Börsenzeitalter geschafft. Die größten Gewinner wie Nemetschek und United Internet sind heute Milliardenkonzerne. Andere, wie IVU oder Adesso, haben sich als Spezialisten behauptet. Für Anleger zeigt sich: Nicht der lauteste oder schnellste Dino überlebt, sondern der, der sich am besten anpasst. Die Geschichte des Neuen Marktes ist damit nicht nur eine Mahnung, sondern auch eine Inspiration für die Zukunft.

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