US-Techkonzernt ist geschockt, da Elon Musk seinen Verbleib im Unternehmen in Frage gestellt hat – zudem werfen die jüngsten Quartalszahlen Fragen auf

Bei der Tesla, Inc. (ISIN US88160R1014) schlagen derzeit zwei grosse Fragen Wellen:
Kann Elon Musk halten, was seine gigantischen Ziele versprechen – und bekommt das Unternehmen mit seinen Quartalszahlen die Balance zwischen Wachstum und Profitabilität tatsächlich wieder in den Griff? Im Folgenden beleuchten wir zwei zentrale Themen: Erstens die Frage, ob Musk bei Tesla bleibt – und zweitens die kürzlich veröffentlichten Geschäftszahlen vom 22. Oktober 2025.

Wird Elon Musk Tesla den Rücken zukehren?

Elon Musk hat bei Tesla nicht nur die Rolle des CEOs inne, sondern bestimmt massgeblich auch die strategische Ausrichtung – von Elektroautos über Energiespeicher bis hin zu Robotaxis und dem humanoiden Roboterprojekt „Optimus“. Nun steht eine richtungsweisende Entscheidung an: Der Verwaltungsrat von Tesla hat ein Vergütungspaket für Musk vorgeschlagen, das bei Erfüllung ambitionierter Meilensteine einen Wert von über einer Billion US-Dollar haben könnte.

Musk betonte in der jüngsten Bilanzbesprechung, dass ihm nicht das Geld im Vordergrund stehe: Vielmehr geht es ihm um Einfluss und Kontrolle – etwa: „Wenn ich nicht zumindest starken Einfluss habe, fühle ich mich unwohl damit, diese Roboter-Armee aufzubauen.“ Diese Klarstellung zeigt: Musk sieht seine Rolle bei Tesla nicht primär als Angestelltenposition, sondern als langfristige, mit Kontrolle verbundene Mission.

Gleichzeitig deutete er bereits an, dass er im Falle einer Ablehnung des Vergütungspakets auch einen Rückzug in Erwägung ziehen würde – was einerseits ein Widerspruch zur Aussage, es gehe ihm nicht primär ums Geld, darstellt, und zudem für Anleger äusserst kritisch wäre. Denn Musk verliess manchem Anleger zufolge in früheren Phasen genau dann zunehmend das Vertrauen, wenn er sich mit anderen Projekten ausserhalb von Tesla beschäftigte – etwa mit der Übernahme von Twitter, Inc. oder Engagements im US-Regierungsumfeld.

Die Lage ist also paradox: Einerseits soll Musk bleiben – weil er als «Kriegsgeneral» von Tesla gebraucht wird –, andererseits hängt sein Verbleib von der Zustimmung der Aktionäre und deren Gremien ab und eine Zustimmung der Aktionäre könnte diesen finanziell selbst schaden.
Kurz: Ja, Musk könnte Tesla den Rücken zukehren. Die Zeichen stehen allerdings darauf, dass er bleiben will – aber unter Bedingungen, die nicht jedem Aktionär gefallen dürften...

Tesla’s aktuellsten Geschäftszahlen

Die jüngste Quartalsbilanz von Tesla vom 22.10.25 für das dritte Quartal 2025 zeigt ein gemischtes Bild:
•    Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um rund 12 % auf 28,1 Mrd. US-Dollar, und damit übertraf Tesla die Konsensschätzungen deutlich. Ein eindrucksvolles Zeichen: Tesla baute und lieferte weltweit Hunderttausende Fahrzeuge – dieser Volumenanstieg trug zur Umsatzsteigerung bei. 
•    Dennoch fiel das operative Ergebnis im Jahresvergleich drastisch, bei einer Marge von nur noch rund 5,8% – das zeigt, wie stark die Profitabilität unter Druck steht. 
•    Das Ergebnis je Aktie lag bei etwa 0,50 US-Dollar und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten (ca. 0,54 US-Dollar). 
•    Auffällig sind aber auch die Belastungen: Der Verkauf von CO₂-Zertifikaten (Regulatory Credits) sank auf nur noch rund 417 Mio. US-Dollar, ein Rückgang gegenüber den Vorjahren. 
•    Zudem warnt Tesla, dass die Investitionsausgaben („CapEx“) im kommenden Jahr signifikant steigen werden, da Projekte wie Robotaxis, Produktionserweiterungen und Energiespeicher vorangetrieben werden. 
•    Wichtig: Ein Teil des Umsatzzuwachses kam aus einem einmaligen Effekt – nämlich dem Vorziehen von Elektrofahrzeugkäufen in den USA wegen auslaufender Steuergutschriften („tax credits“). Dies wirft Fragen auf, wie nachhaltig das Wachstum ist.

Fazit zu Tesla:

Die Tesla-Aktie ist mehr denn je ein Spiel auf die Zukunft – nicht mehr nur auf den Automobilmarkt von gestern. Wer an die grossen Visionen von Tesla glaubt, wird das Potenzial sehen. Wer jedoch auf stabile Margen und klare kurzfristige Profitabilität setzt, dürfte auf klare Signale warten wollen – etwa wie entscheidend die Aktionärs¬abstimmung über Musks Vergütung am 6. November ausfällt oder wie rasch die Robotaxi- und Optimus-Projekte konkrete Umsätze liefern. Die Analysten sehen jedenfalls kein nennenswertes Kurspotential – im Gegenteil: Die Konsensschätzung geht von gerade einmal 367 USD für die nächsten 12 Monate aus.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.

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