Tesla ist zurück: Nach einem schwachen Jahresstart hat sich die Aktie seit den April-Tiefs um 85 Prozent erholt und notiert 2025 wieder im Plus. Was steckt hinter der Rallye?

Noch im Frühjahr 2025 steckte Tesla in der Sackgasse. Elon Musks Engagement für die Trump-Administration hatte die Marke mitunter in Verruf gebracht. Wegen einer ungewohnten Absatzschwäche in den Kernmärkten folgte der erste Quartalsverlust seit Jahren. 

Präsident Trumps Zollpläne gegen chinesische E-Autos hatten den Kurs im April in der Spitze auf 222 Dollar gedrückt – ein Minus, das Börse Erinnerungen an die Tesla-Bärenjahre weckte.

Musk kauft, Märkte folgen

Doch kaum schien das Vertrauen verloren, folgte die nächste Wendung: Binnen fünf Monaten kletterten die Papiere um 85 Prozent, übertrafen ihr Schlussniveau von 2024 und notieren nun wieder bei 410 Dollar. Wieder einmal lagen Euphorie und Ernüchterung bei Kultaktie dicht beieinander.

Auslöser für den jüngsten Kurssprung zu Wochenbeginn war Elon Musk selbst. Eine Pflichtmitteilung offenbarte, dass er über seine Familienstiftung Tesla-Aktien im Wert von rund einer Milliarde Dollar erworben hat. Der CEO setzt damit öffentlichkeitswirksam ein Signal: Er demonstriert, wie sehr er an den eigenen Konzern glaubt .

Dazu kam Rückenwind aus der Analystenszene. Die neue „MegaBlock“-Batteriespeicherlösung, die Unternehmen hilft, Stromkosten zu senken und erneuerbare Energien effizienter zu nutzen, gilt als Brücke zu neuen Wachstumsmärkten jenseits des klassischen Autogeschäfts. Auch die Debatte um Musks gigantischen Vergütungsplan, der theoretisch eine Billion Dollar wert sein könnte, hat die Aufmerksamkeit wieder auf die Zukunftsvisionen des Unternehmens gelenkt.

Die technische Perspektive: Raum bis 700 Dollar

Neben den fundamentalen Argumenten spielt die Charttechnik eine zentrale Rolle. Paul Ciana, Chef für technische Analyse bei BofA Securities, verweist auf ein langfristiges Dreiecks-Muster, das Tesla nun nach oben aufgelöst hat. Sein Kursziel: 700 Dollar – allerdings nicht über Nacht, sondern bis 2026 oder 2027.

„Wir sind erst am Anfang einer möglichen neuen Aufwärtsbewegung“, so Ciana. Kritisch sei, dass Tesla das bisherige Allzeithoch von 488 Dollar nachhaltig überwindet. Erst dann würde sich der Weg in einen echten säkularen Bullenmarkt öffnen.

Zwischen Vision und Realität

Doch so stark die Kursfantasie wirkt – Tesla bleibt ein Unternehmen im Spannungsfeld zwischen großen Ideen und handfesten Problemen. Die Modellpalette altert, der Preisdruck aus China – allen voran durch BYD – verschärft sich. Politische Kontroversen um Musks Nähe zu Donald Trump belasten das Markenimage in Teilen der Kundschaft.

Robotaxis und humanoide Roboter sollen die nächste Revolution einläuten. Doch noch ist kein Fahrzeug ohne Fahrer zugelassen, und Optimus-Roboter sind weit von der Massenproduktion entfernt. Vieles bleibt Vision – und damit ein Risiko.

Wie lange hält das Musk-Momentum?

Das Comeback der Tesla-Aktie zeigt eindrucksvoll, dass Investoren bereit sind, dem Narrativ von Wachstum und Disruption zu folgen. Der Sprung von 222 auf 410 Dollar ist spektakulär, die technische Projektion auf 700 Dollar ambitioniert.

Doch die Frage bleibt: Kann Tesla den Spagat zwischen kurzfristigen Absatzproblemen und langfristigen Visionen meistern? Für Anleger bedeutet das: Die Aktie bleibt eine der spannendsten Wetten der Wall Street – aber auch eine der riskantesten.

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Tesla (WKN: A1CX3T)

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