Eigentlich ist es erstaunlich, dass die 1865 in Shanghai gegründete Hongkong and Shanghai Banking Corporation (HSBC) in Europa erst jetzt einen A-Shares Fonds auf den Markt bringt. Denn mit dem HSBC GIF Chinese Equity sind sie hierzulande seit 2003 auf dem Markt. Dessen Managerin, Mandy Chan, ist nun auch für den HGIF China A Fund zuständig. Sie investiert bei dem Fonds in 40 bis 80 Aktien (aktuell etwa 53) mit dem Schwerpunkt auf große Standardwerte. Die Gewichtung der Titel darf dabei maximal zehn Prozent betragen und Sektoren dürfen maximal zehn Prozent über- oder untergewichtet werden. Durch diese großen Freiheiten dürfe laut HSBC der Tracking Error zwischen vier und neun Prozent liegen. Die Umschlagshäufigkeit der Aktien dürfe laut Chan etwa 150 Prozent pro Jahr betragen. Die Auswahl basiert auf einem Bottom-up-Anlageprozess, der auch eine ESG-Analyse beinhaltet. Gerade bei den A-Shares bieten sich für aktive Manager viele Chancen.

Denn: "Chinesische Festlandaktien weisen eine Marktkapitalisierung von rund 7,8 Billionen US-Dollar auf, und mehr als 3500 Unternehmen sind an den Börsen in Festlandchina gelistet. Viele davon bieten einzigartige Anlagemöglichkeiten, zu denen man ansonsten keinen Zugang hat. Aufgrund der Tiefe und Breite des Festlandaktienmarkts sowie seiner zunehmenden Gewichtung in wichtigen Benchmarks lässt sich diese Asset-Klasse von ausländischen Investoren nicht mehr ignorieren", erklärt Chan. Bislang besitzen ausländische Anleger erst zwei Prozent der A-Shares. In Japan sind dies 30 und in den USA 15 Prozent. Ein weiteres Argument für die A-Aktien ist laut Chan die günstige Bewertung, die unter dem 10-jährigen Durchschnitt liegt. Zudem würden sich an den Inlandsbörsen vor allem "New China"-Sektoren wie Gesundheit, Konsum und Technologie tummeln. "Gestärkt durch unterstützende Maßnahmen der Regierung konnten diese Unternehmen in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich wachsen, deutlich stärker als ihre Rivalen der Old Economy", sagt Chan.

Fazit: Wer in China investieren möchte, sollte stärker auf A-Shares setzen. Dort notieren vor ­allem die binnenorientierten Titel.