Drama in der Rüstungsbranche: Frankreich droht FCAS zu sprengen – Jefferies zerpflückt Hensoldt, während MTU zum Highflyer aufsteigt!
Zwei deutsche Hightech-Werte, zwei völlig unterschiedliche Welten. Während Hensoldt vor einem möglichen Fiasko steht, erlebt MTU Aero Engines ein wahres Börsen-Feuerwerk. Eine brisante Einschätzung von Jefferies bringt die Schere zwischen Absturz und Höhenflug auf den Punkt.
Frankreichs Machtpoker bringt Hensoldt ins Wanken
Es ist ein Paukenschlag, der die Branche elektrisiert: Frankreich fordert plötzlich 80 Prozent Arbeitsanteil am Future Combat Air System (FCAS) – jenem gigantischen Gemeinschaftsprojekt, das Europas nächste Kampfflugzeuggeneration hervorbringen soll.
Für Hensoldt könnte das die schlimmste denkbare Wendung sein. Jefferies-Analystin Chloe Lemarie warnt in deutlichen Worten:
„Das könnte nicht nur Fortschritte massiv behindern, sondern das gesamte Programm zum Scheitern bringen.“
FCAS gilt für Hensoldt bislang als Schlüsselprojekt für die kommenden Jahre. Ein Scheitern wäre ein Desaster. Die Aktie steht ohnehin seit Wochen unter Druck – die Sorgen um das politische Kräftemessen zwischen Paris und Berlin lasten schwer.
Technologische Meilensteine bei Hensoldt
Dabei liefert Hensoldt eigentlich gerade echte Erfolgsmeldungen: Gemeinsam mit dem spanischen Partner Indra hat der Konzern die Produktion der ersten ECRS Mk1-Radare für den Eurofighter abgeschlossen – ein technologisches Meisterstück.
Das neue Radar-System nutzt eine hochmoderne AESA-Mehrkanaltechnologie, High-End-Prozessoren und ermöglicht ultraschnelle Moduswechsel sowie KI-gestützte Einsatzplanung.
William Gautier, Technischer Direktor für Eurofighter Radar bei Hensoldt, betont: „Wir haben die Produktion der ersten Radare in weniger als 13 Monaten abgeschlossen. Das neue System steigert die Einsatzflexibilität dramatisch.“
Auch Borja Miño von Indra schwärmt von der neuen Prozessorarchitektur, die mehr Rechenpower, Parallelverarbeitung und fortschrittliche Algorithmen ermögliche – genau das, was moderne Luftkampfszenarien verlangen.
Doch über all diesen technologischen Meilensteinen hängt das Damoklesschwert der französischen Forderungen. Sollte Paris seinen 80-Prozent-Anspruch durchboxen, droht für deutsche Hersteller wie Hensoldt die totale Marginalisierung.
Christoph Schmid (SPD), Verteidigungsexperte im Bundestag, spricht bereits vom „Sargnagel für FCAS“ und warnt: „Akzeptieren wir die französischen Forderungen, finanzieren wir letztlich ein französisches Projekt – auf Kosten unserer eigenen Industrie.“
MTU dagegen in Flughöhe 12.000
Während Hensoldt um sein Schicksal ringt, spielt MTU Aero Engines seine ganze Stärke aus. Jefferies bleibt klar auf Kaufkurs für den Münchener Triebwerksbauer und nennt ein Kursziel von 430 Euro.
Denn MTU profitiert aktuell gleich doppelt:
Zivile Luftfahrt boomt wieder. Airbus hat sich auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget mit über 250 Bestellungen und Vorverträgen ein Auftragsbuch gefüllt, das für Jahre Arbeit garantiert.
Defence-Bereich brummt. Die NATO-Staaten stocken ihre Verteidigungsbudgets auf, von zwei auf satte fünf Prozent des BIP.
GTF Advantage: Der neue Kassenschlager
MTU hat zudem ein schweres Kapitel endgültig abgehakt: Die Probleme mit fehlerhaftem Metallpulver bei High-End-Triebwerken sind gelöst. Nun steht der nächste Kassenschlager in den Startlöchern: der GTF Advantage.
Das neue Triebwerk liefert bis zu acht Prozent mehr Schub, größere Reichweiten und niedrigere CO₂-Emissionen – und ist vollständig für nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) zugelassen. Eine Kombination, die Airlines und Umweltpolitiker gleichermaßen begeistert.
„Mit dem GTF Advantage können wir unsere Position im Markt nicht nur sichern, sondern massiv ausbauen“, erklärt das MTU-Management selbstbewusst.
Starke Zahlen und ambitionierte Ziele
Auch finanziell liefert MTU ab: Im ersten Quartal legte der Umsatz um 25 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro zu, der operative Gewinn schnellte um 38 Prozent auf 300 Mio. Euro.
CEO Lars Wagner zeigt sich euphorisch – und hebt die Jahresprognose an. Der Konzern will nun bis zu 8,8 Mrd. Euro Umsatz in diesem Jahr erreichen. Bis 2030 peilt MTU sogar bis zu 14 Milliarden Euro Umsatz an, bei einer EBIT-Marge von bis zu 15,5 Prozent.
Für Anleger bleibt MTU damit eine spannende Wachstumsgeschichte – bei einem erwarteten KGV von nur 21 für 2025 noch immer kein überteuertes Investment.
FCAS – Jahrhundertchance oder Milliardengrab?
Das Drama bei Hensoldt zeigt: Europas Verteidigungsindustrie steht vor einer Zerreißprobe. Kommt FCAS, oder implodiert das Jahrhundertprojekt?
Für Hensoldt wäre ein Scheitern ein schwerer Schlag. MTU dagegen könnte seine Hightech-Führungsrolle weiter ausbauen – und Anlegern glänzende Perspektiven eröffnen.
Eine Branche. Zwei Aktien. Zwei völlig unterschiedliche Welten. Wer hier investiert, sollte wissen: Es geht aktuell nicht nur um Kurse – sondern um nichts weniger als die industrielle Zukunft Europas.
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