Am Donnerstag haben die US-Investmentbanken Morgan Stanley und Wells Fargo die Zahlen zum abgelaufenen ersten Quartal veröffentlicht. Beide Banken hatten demzufolge mit einem Gewinnrückgang zu kämpfen. Bei Morgan Stanley ging der Nettogewinn im Zeitraum von Januar bis März binnen Jahresfrist auf 3,5 Milliarden US-Dollar zurück. Im Vorjahr hatte noch ein Gewinn von 3,98 Milliarden Dollar zu Buche gestanden. Bankchef James Gorman erklärte, dass sich das Institut trotz des volatilen Marktes und wirtschaftlicher Unsicherheiten gut geschlagen habe. Im Investment-Banking schrumpften die Erträge aber von 8,6 Milliarden Dollar auf 7,7 Milliarden. Im vergangenen Jahr hatte Morgan Stanley noch von einem Boom bei Fusionen und Übernahmen profitiert.

Auch Wells Fargo hatte einen durchwachsenen Start. Die US-Großbank verzeichnete zum Jahresstart ebenfalls einen deutlichen Gewinnrückgang. So belasteten etwa die hochschießende Inflation und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs die Geschäfte. Im ersten Quartal schrumpfte der Gewinn binnen Jahresfrist um mehr als ein Fünftel auf 3,67 Milliarden Dollar. Die Gesamterträge fielen im ersten Quartal binnen Jahresfrist um fünf Prozent auf 17,59 Milliarden Dollar. Wie die Nachrichtenagentur Reuters mitteilte, hatten Analysten mit 17,8 mehr erwartet.

Auch die US-Bank JPMorgan wurde durch nachlassende Fusions- und Übernahmeaktivitäten und dem Rückgang im Handelsgeschäft belastet. Der Gewinn zwischen Januar und März ging binnen Jahresfrist um 42 Prozent auf 8,28 Milliarden Dollar zurück. Analysten hatten mit 2,69 US-Dollar je Aktie einen höheren Gewinn als die erwirtschafteten 2,63 Dollar erwartet.

Einschätzung zu den Banken


US-Banken hatten vergangenes Jahr von einem Boom bei Fusionen und Übernahmen profitiert. Das Marktumfeld wurde im ersten Quartal durch Volatilität, also Marktschwankungen und einer wirtschaftlichen Unsicherheit geprägt. So befanden sich die Aktien vieler Unternehmen unter Druck. Wells Fargo und JPMorgan lieferten Ergebnisse unter den Erwartungen der Analysten. Die Unsicherheit des Ukraine-Kriegs besteht weiterhin. Zwar dürften Banken von den geplanten Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed profitieren, Aktien dürften in diesem Zuge aber weiter unter Druck geraten. Wir sind demnach noch zurückhaltend und empfehlen, die Aktien zu beobachten.

lb mit rtr