Gut war zunächst nicht gut genug: In der ersten Reaktion auf die neue Quartalsbilanz geben Nvidia-Aktien nach. Der Ausblick belastet.
Big-Tech-Superstar Nvidia hat mit seinen neuesten Quartalszahlen erneut die hohen Erwartungen des Marktes übertroffen. Der Chipriese meldete für das Ende Juli abgeschlossene Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn Werte, die über den Prognosen der Analysten lagen. Insbesondere das Geschäft mit Rechenzentren, das von der massiven Nachfrage nach Infrastruktur für Künstliche Intelligenz profitiert, bleibt der entscheidende Wachstumsmotor.
Der Umsatz aus Rechenzentren, die für die Trainings- und Inferenzprozesse moderner KI-Modelle genutzt werden, stieg um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dieser Bereich ist mittlerweile das Herzstück des Unternehmens und macht den Großteil der Erlöse aus. Der anhaltende Ausbau von KI-Infrastrukturen bei Hyperscalern wie Microsoft, Google, Amazon oder Meta sorgt für eine historisch hohe Nachfrage nach Nvidias GPUs.
Die Quartalszahlen im Überblick
Nvidia erzielte im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 46,74 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenerwartungen von 46,06 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie von sprang von 0,67 auf 1,05 Dollar und lag damit ebenfalls leicht über den prognostizierten 1,01 Dollar. Der Nettogewinn stieg im Jahresvergleich um 59 Prozent auf 25,78 Milliarden Dollar (Vorjahresquartal: 16,6 Milliarden Dollar). Für das laufende dritte Quartal stellt das Unternehmen einen Umsatz von rund 54 Milliarden Dollar, plus oder minus zwei Prozent, in Aussicht – ohne die geplanten Lieferungen der neuen H20-Chips nach China.
Nvidia bestätigt mit diesem Quartal einmal mehr seine Position als Dreh- und Angelpunkt des globalen KI-Hypes. Der ungebrochene Ausbau von Data-Centern, steigende Investitionen der Hyperscaler und die anhaltende Nachfrage nach Hochleistungschips machen Nvidia zum unverzichtbaren Player im Tech-Sektor.
Starker Ausblick – aber auch Unsicherheit
Für das laufende Quartal stellt Nvidia Umsätze von rund 54 Milliarden Dollar in Aussicht, was erneut über den Markterwartungen liegt. Bemerkenswert: In dieser Prognose sind keine Umsätze aus den H20-GPUs für den chinesischen Markt enthalten, die aufgrund von US-Beschränkungen verzögert ausgeliefert werden. Analysten werten das als Zeichen, dass die Nachfrage in den USA, Europa und anderen Märkten so stark ist, dass mögliche Einbußen in China kompensiert werden können.
Trotz der starken Zahlen gaben Nvidia-Aktien im nachbörslichen Handel leicht nach. In einer ersten Reaktion schickten Anleger die Nvidia nachbörslich um 3 Prozent auf 177 Dollar nach unten. Marktbeobachter führen das auf Gewinnmitnahmen und eine bereits sehr ambitionierte Bewertung des Unternehmens zurück. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um 35 Prozent zugelegt.
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