Das Unternehmen ist aus der Beteiligungsfirma H.P.I. Holding hervorgegangen. Die hatte 2012 ihre anderen Beteiligungen sukzessive verkauft und 2015 den Namen geändert, um dem Rechnung zu tragen. Hauptprodukt sind Spannringe, die zum sicheren Verschließen von Fässern verwendet werden. Die Ringe verhindern das Auslaufen des Fassinhalts, der nicht selten aus gefährlichen Materialien und Flüssigkeiten besteht. Ringmetall hat mehr als 2000 Produktvarianten. In vielen Fällen werden die Lösungen im Auftrag einzelner Kunden wie etwa Chemiefirmen entwickelt. Pro Jahr produziert das Unternehmen 70 Millionen Spannringe. Der hohe Marktanteil und der Bedarf an diesen Lösungen bietet Ringmetall eine gute Ausgangsbasis, bei der Wachstumsstrategie zwei­gleisig zu fahren. Neben der regionalen Expansion werden ergänzende Aktivitäten angedockt. So kamen etwa ein Fassdeckel-Hersteller und Produzenten von Innenhüllen ins Portfolio.

Zyklus belastet die Erträge


Die Nachfrage nach den Produkten ist aber nicht frei von Zyklen. Der konjunkturelle Abschwung in Europa zeigte sich bei Ringmetall nicht in den Erlösen. Die stiegen dank Firmenkäufen 2019 an. Allerdings schwankten die Auslastungen. Das drückte auf die Margen: Das Unternehmen musste schon zum Halbjahr seine Prognose für 2019 eindampfen. Betriebsergebnis und Nettogewinn werden unter dem Vorjahr landen. Entsprechend schwach entwickelte sich der Kurs.

Einiges spricht allerdings dafür, dass das Tal durchschritten ist. Die Konjunkturindikatoren deuten für 2020 auf eine verstärkte Wirtschaftstätigkeit hin. Davon wird Ringmetall profitieren. Dazu kommen noch positive Effekte aus Akquisitionen, wie etwa der vor Kurzem gemeldete Kauf von Sorini Ring Manufacturing, der das US-Geschäft verstärkt.

Wenn sich in den kommenden Quartalen die Einschätzung bestätigt, dass es vor allem beim Gewinn deutlich nach oben gehen wird, dürfte die Aktie aus ihrem Seitwärtstrend ausbrechen. Dann kann zumindest das 52-Wochen-Hoch bei 3,70 Euro erreichbar sein. Mittelfristig ist mehr möglich. Ausgehend von einem Umsatz von rund 120 Millionen Euro will das Management die Erlöse Richtung 200 Millionen Euro steigern. Gelingt es auch, die historische Rentabilität zu erreichen, kann sich der Gewinn mehr als verdoppeln. Aufträge limitieren.