Eine schwache operative Marge belastet den Konzern - Das sind die Gründe

Das Energieinfrastrukturunternehmen Friedrich Vorwerk konnte seinen Umsatz im vierten Quartal 2022 um rund 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf etwa 110 Millionen Euro steigern. Dennoch verbucht die Aktie am Tag nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen mit über 40 Prozent den größten Tagesverlust in der Geschichte des Unternehmens. Der Auslöser für den starken Einbruch ist eine unerwartet schwache Ebit-Marge von knapp drei Prozent, das operative Ergebnis sank auf rund drei Millionen Euro. 

Die Gründe für das schlechte Ergebnis liegen laut dem Unternehmen vor allem an beschränkten Personalressourcen. Hoher Fertigstellungsdruck bei kritischen Infrastrukturprojekten wie der Anbindung der neu gebauten LNG-Terminals an das bestehende Gasnetz habe dafür gesorgt, dass für die Vollendung externe Firmen notwendig gewesen seien, was die Kosten in die Höhe getrieben hat. Belastend wirkten sich auch die teils signifikanten Kostensteigerungen in der Materialbeschaffung und die laufende Sanierung der Puhlmann Gruppe, ein Tochterunternehmen von Friedrich Vorwerk, aus. Auch habe es Ende 2022 eine Cyberattacke auf das Unternehmen gegeben, die sich finanziell negativ ausgewirkt habe. 

Belastungen auch im laufenden Jahr

Für das Geschäftsjahr 2022 ergibt sich ein bereinigtes operatives Ergebnis von rund 34 Millionen Euro, was deutlich unterhalb der Prognose liegt und einer Marge von rund neun Prozent entspricht. Die limitierten Personalressourcen würden sich auch auf das laufende Geschäftsjahr auswirken, wie das Unternehmen mitteilte. Für 2024 stünden zahlreiche Großprojekte im Electricity-Segment an, die bereits in 2023 erhebliche Planungs- und Engineering-Ressourcen binden würde, ohne größere Umsatzbeiträge zu leisten. Die Ebit-Marge für das laufende Geschäftsjahr soll aufgrund der Investitionen sogar unter dem Niveau von 2022 liegen.

Friedrich Vorwerk ist Teil des BÖRSE ONLINE Flüssiggas Index. Dieser gab heute, sicherlich nicht zuletzt wegen Friedrich Vorwerk, eta 1,3 Prozent ab, befindet sich aber nur knapp unter dem Ausgabepreis.

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