Kann der DAX seinen guten Lauf auch am Donnerstagnachmittag beibehalten? Das treibt den deutschen Leitindex jetzt konkret an. Außerdem im Fokus der Börse: Rheinmetall und Deutz.
Der aktuelle Konjunkturoptimismus hat den DAX auch am Donnerstagnachmittag gestützt. Das Börsenbarometer baute seine Vortagesgewinne mit einem Plus von 0,13 Prozent auf 24.272 Punkte etwas aus. Für den MDAX ging es um 0,2 Prozent auf 31.560 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,4 Prozent. Zumindest im deutschen Leitindex schmolz das Plus aber in den letzten Stunden immer mehr dahin. Es bleibt spannend.
Anleger bleiben optimistisch, dass in den Verhandlungen im Zollstreit zwischen der Europäischen Union und den USA letztlich ein ähnlich milder Deal gelingt wie zwischen Japan und den USA. Am Abend hatte die "Financial Times" berichtet, dass die Verhandlungen genau darauf hinausliefen. Beide Seiten stünden kurz vor einer Einigung über einen Zolltarif von 15 Prozent.
Mit einem Basiszoll von 15 Prozent scheinen sich die Anleger zwar anfreunden zu können, schrieb Marktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Ob aber das bei Donald Trump in den vergangenen Jahren mehr und mehr in Ungnade gefallene Europa dieselbe Sanftheit zu spüren bekommt wie Japan, müsse abgewartet werden. Der US-Präsident bleibe auch bis zum Stichtag 1. August unberechenbar, und "das Kartenhaus an der Frankfurter Börse könnte schneller wieder in sich zusammenfallen als gedacht".
Rheinmetall will bei Panzerprojekt Tempo machen
Rheinmetall-Chef Armin Papperger hat sich beim Besuch der Verteidigungsminister Boris Pistorius und Sébastien Lecornu für mehr Tempo beim deutsch-französischen Panzerprojekt MGCS ausgesprochen. "Wir wollen im Main Ground Combat System gemeinsam schneller werden. Das will die Politik, aber auch die Industrie", sagte Papperger im niedersächsischen Unterlüß.
Gemeinsam mit den Partnerfirmen Thales und KNDS soll in den kommenden Monaten ein Produktionskonzept erarbeitet werden - als nächster Schritt auf dem Weg zum Prototyp, so Papperger. Lecornu habe sich vor Ort besonders für neue Technologien interessiert, etwa zur Konnektivität und zu unbemanntem Fahren. "Ich bin der festen Überzeugung, das wird nicht der letzte Besuch vom französischen Verteidigungsminister hier gewesen sein", sagte Papperger.
Das Projekt MGCS soll nach Angaben der Bundeswehr den Kampfpanzer Leopard 2 ablösen. Geplant ist ein modulares System mit identischer Fahrzeugwanne, stärkerer Hauptwaffe, unbemanntem Turm und modernen Schutzsystemen gegen Drohnen.
Politisch spüre er Rückhalt, sagte Papperger. "Ich bin sehr zufrieden mit unserem Verteidigungsminister, und ich bin auch sehr zufrieden mit dem, was der Kanzler im Augenblick macht."
Deutz-Aktie weiter ein Kauf?
Hauck Aufhäuser Investment Banking hat Deutz auf "Buy" mit einem Kursziel von 10,30 Euro belassen. Die anstehenden Quartalszahlen des Motorenbauers dürften auftragsseitig die im zweiten Halbjahr erwartete Nachfrageerholung noch nicht widerspiegeln, schrieb Jorge Gonzalez Sadornil in seinem am Donnerstag vorliegenden Ausblick. Dennoch hält er die Aktie weiterhin für sehr attraktiv.
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