NEW YORK (dpa-AFX) - Der Google-Mutterkonzern Alphabet steuert am Mittwoch auf eine Marktbewertung von mehr als zwei Billionen US-Dollar zu. Kursanstiege beider Aktiengattungen über die 3000-Dollar-Marke brachten Alphabet im November schon einmal an diese Schwelle. Nun könnte der Aufstieg in eine Börsenklasse mit Apple und Microsoft nachhaltig gelingen. Im außerbörslichen US-Handel legten die Papiere nach starken Quartalszahlen jeweils mehr als zehn Prozent zu. Sowohl für die A- als auch die C-Aktien zeichnen sich Rekorde ab.

Mit den Zahlen für das vergangene Quartal, die am Vorabend nach Börsenschluss veröffentlicht wurden, übertraf Alphabet die Markterwartungen deutlich. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 32 Prozent und der Quartalsgewinn sogar um mehr als 35 Prozent. Wie gewohnt waren es die Werbeerlöse mit der Google-Suchmaschine, die den Großteil des Geschäfts ausmachten. Analysten reagierten darauf mit höheren Schätzungen und schraubten auch ihre Kursziele nach oben. Das Analysehaus Jefferies hält bald einen Kurs der A-Aktie von 3600 Dollar für möglich.

Die enorme und vielfältige Publikumsreichweite habe in Kombination mit einem wachsenden und innovativen Portfolio an Werbeformaten für ein weiteres starkes Quartal gesorgt, schrieb der Jefferies-Analyst Brent Thill in einem ersten Kommentar. Sein Kollege Ross Sandler von der Barclays-Bank sprach von einem sehr beeindruckenden Wachstum der Suchmaschine, während die Video-Plattform Youtube etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei.

Sandler lobte, trotz Youtube gebe es insgesamt sehr wenig zu kritisieren. Das Abschneiden von Alphabet bleibe innerhalb der Vergleichsgruppe unerreicht. Er äußerte zwar weiterhin Bedenken an den branchenweiten Wachstumsperspektiven in diesem Jahr, für Google aber sei die Perspektive solide. Die Aktie des Mutterkonzerns bleibe sein bevorzugter Wert unter den großen werbeabhängigen Unternehmen.

Hinzu kommt, dass Alphabet aufgrund des in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Kurses seine Aktien bald wieder besser handelbar machen will. "Der unerwartete Aktiensplit im Verhältnis 20:1 sollte im ersten Halbjahr etwas Rückenwind geben", hieß es diesbezüglich vom RBC-Analysten Brad Erickson. Vollzogen werden soll der Schritt den Angaben zufolge im Juli./tih/bek/jha/

Quelle: dpa-Afx