FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der endgültig abgewendeten Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung dürfte am deutschen Aktienmarkt am Freitag Erleichterung zu spüren sein. Nun richten sich die Blicke der Anleger auf die am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten.
Der X-Dax signalisierte eine Stunde vor Handelsbeginn für den Dax
Nach dem Repräsentantenhaus billigte am späten Donnerstagabend (Ortszeit) auch der Senat in Washington einen Gesetzentwurf, mit dem die staatliche Schuldenobergrenze in den USA vorerst ausgesetzt wird. Ohne den Schritt wäre der US-Regierung in wenigen Tagen das Geld ausgegangen. Mit dem abschließenden Votum im Kongress endet eine lange politische Zitterpartie, die in den USA und darüber hinaus große Sorgen vor einer wirtschaftlichen Krise ausgelöst hatte.
"Es ist der Tag, an dem wir endlich einen Haken an den US-Schuldenstreit machen können. Der Deal war an den Börsen zwar im Vorfeld schon eingepreist worden. Trotzdem sehen wir ein erleichtertes Aufatmen bei den Börsianern", kommentierte Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners. Nun steige so mancher Anleger wieder ein, der sich aus Angst vor einem Scheitern zurückgezogen habe. "Allerdings ist fraglich, ob dieser Effekt lange anhalten wird. Denn ab jetzt wenden sich die Börsen wieder den klassischen Themen Konjunktur, Geldpolitik und Unternehmensgewinne zu. Und da glänzt im Moment eben nicht alles", erklärte Altmann.
Der für 14.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit angesetzte US-Arbeitsmarktbericht gilt im Kampf gegen die hohe Inflation als wichtig für den geldpolitischen Spielraum der US-Notenbank Fed. "Für weitere Kursgewinne braucht es sicherlich einen Mix aus einem stabilen Arbeitsmarkt und einer US-Notenbank, die sich auf ihrer nächsten Sitzung in nicht mehr ganz zwei Wochen in die Beobachterrolle verabschiedet", sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. In den vergangenen Tagen hätten einige Notenbank-Vertreter die Absicht signalisiert, die Zinssätze im Juni zunächst unverändert zu lassen.
Laut der ING-Bank liegen die Chancen dafür, dass die Fed ihre Zinsen am 14. Juni nochmals um 0,25 Prozentpunkte erhöht, aktuell noch bei etwa 25 Prozent. "Ein starker Arbeitsmarktbericht könnte die Lage aber ganz leicht zugunsten einer Zinserhöhung ändern", schrieb der ING-Ökonom James Knightley. Ökonomen erwarten im Schnitt, dass in den USA im Mai außerhalb der Landwirtschaft 195 000 Stellen hinzugekommen sind.
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Quelle: dpa-Afx