MAILAND (dpa-AFX) - Die steigenden Zinsen spielen auch der Unicredit in die Karten. Wie auch andere europäische Großbanken konnte das italienische Institut überraschend gute Quartalszahlen vorlegen und wird in der Folge nun optimistischer für das Gesamtjahr. Das Management erwartet jetzt 4,8 Milliarden Euro Gewinn und damit 20 Prozent mehr als in der alten Prognose, wie Unicredit am Mittwochmorgen in Mailand mitteilte. Dabei wird das Geschäft in Russland ausgeklammert.

Eine gute Geschäftsdynamik, ein günstiges Zinsumfeld, Kostendisziplin und niedrige Risikokosten sind laut Institutschef Andrea Orcel die Treiber. Er hatte bereits vor einem Monat angekündigt, dass die Prognose wegen der steigenden Zinsen erhöht werde. Jede Zinsanhebung um einen Prozentpunkt bringe der Unicredit etwa eine Milliarde Euro an zusätzlichen Erträgen, hieß es damals.

Im dritten Quartal lag der Nettogewinn der Bank ohne das Russlandgeschäft mit 1,3 Milliarden Euro fast ein Drittel über dem Vorjahreswert und deutlich über den Erwartungen der Analysten. Dabei halfen der Bank höherer Zinseinnahmen und eine geringere Risikovorsorge für Kreditausfälle. Auch die Erträge fielen mit 4,5 Milliarden Euro besser aus als erwartet.

Es sei das beste dritte Quartal seit mindestens einem Jahrzehnt, sagte Orcel laut Mitteilung. Er hatte die Führung des Geldhauses 2021 übernommen, sich von mehreren Geschäftsteilen verabschiedet und Arbeitsplätze abgebaut. Er sei zuversichtlich, dass die Unicredit gut aufgestellt sei, um jedes wirtschaftliche Umfeld zu meistern, das bevorstehe./lew/zb/stk

Quelle: dpa-Afx