Jedes Jahr, oder wie es in den USA üblich ist, alle drei Monate eine Dividende zu kassieren, ist aus Anlegersicht eine nette Sache. Als noch einmal deutlich erfreulicher erweist sich die Angelegenheit dann, wenn die ausschüttenden Unternehmen auch noch regelmäßig erhöhen.

In den USA gibt es mehr als irgendwo sonst in der Welt so viele Gesellschaften, die letzteres mit einer enormen Ausdauerfähigkeit tun. Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahre eine Dividendenerhöhungs-Strategie verfolgen, erhalten dort den Status als Dividenden-Aristokraten verliehen.

In den USA gibt es mit dem S&P 500 Dividend Aristocrats sogar einen Index auf diese beständigen Dividendenerhöher und ETFs, wie etwa der ProShares S&P 500 Dividend Aristocrats machen diesen Index auch investierbar.

Wissen sollte man als Anleger in diesem Zusammenhang folgendes: "Von Januar 1926 bis Dezember 2018 betrug die annualisierte Gesamtrendite für den S&P 500 laut S&P Dow Jones Indizes 10,1 Prozent und die Dividendenkomponente trug fast 40 Prozent zu dieser Rendite bei", sagt Sam Stovall, Chefanlage-Stratege beim US-Finanzdienstleister CFRA.

Und er ergänzt: "Neben einem positiven Beitrag zur Wertsteigerung haben Dividenden tendenziell zu einer höheren Stabilität der Renditen geführt, insbesondere bei Marktrückgängen." Während der S&P 500 vom 31. Dezember 1999 bis 31. Dezember 2018 eine kumulierte Gesamtrendite von 147 Prozent erzielte, verzeichneten die S&P 500 Dividend Aristokraten eine kumulierte Rendite von 480 Prozent.

Derzeit besteht der S&P 500 Dividend Aristokraten Index auf 57 Mitgliedern, wobei es 2018 erstmals keinen Absteiger gab. Dafür qualifizierten sich gleich vier Unternehmen erstmals neu für einen Aufstieg in den Index. Auf den nächsten Seiten stellen wir diese frisch gebackenen Dividenden-Aristokraten näher vor.

Auf Seite 2: People´s United Financial





People´s United Financial-Aktie



Neuerdings als Dividenden-Aristokrat einzustufen sind die Aktien der People´s United Financial Inc. Diese Regionalbank erhöhte im Januar 2018 die Quartalsdividende um 1,2 Prozent, was ausreichte, um die 25 Jahre in Folge mit Dividendenanhebungen voll zu machen.

Derzeit beläuft sich die auf ein Jahr hochgerechnete Dividendenzahlung auf 0,70 Dollar je Aktie. Bei einem aktuellen Kurs von 17,09 Dollar ergibt sich daraus eine attraktive Dividendenrendite von gut vier Prozent. Auf Basis der im Vorjahr verdienten 1,31 Dollar je Aktie errechnet sich eine Ausschüttungsquote von 53,4 Prozent. Das ist der höchste Wert unter den vier neuen Dividenden-Aristokraten.

Die seit einem Vierteljahrhundert ungebrochene Serie an Dividendenerhöhungen ist auch deshalb hoch einzuschätzen, weil viele andere Kreditinstitute dabei spätestens seit der Finanzkrise nicht mehr mithalten konnten und nicht selten ihre Zahlungen senken bzw. sogar aussetzen mussten.

Geht es nach dem Analystenkonsens, dann kann der Titel den Status als Dividenden-Aristokrat sogar noch weiter ausbauen. Zumindest sehen die Schätzungen für die Geschäftsjahre 2019 bis 2021 Ausschüttungen von 0,71 Dollar, 0,72 Dollar und 0,77 Dollar je Anteilsschein vor. Beim Gewinn je Aktie rechnet man im Schnitt ebenfalls mit stetigen Verbesserungen, Konkret sieht die Schätzreihe von 2018 bis 2022 eine Verbesserung von 1,31 Dollar auf 1,70 Dollar vor. Auf letztgenannter Basis ergibt sich daraus ein moderates KGV von rund zehn.

Die Analysten vom Finanzdienstleister CFRA senkten am 18. Januar im Kursziel um zwei Dollar auf 18,00 Dollar. Zu tun hatte diese Entscheidung mit der Einschätzung, dass sich der Anstieg der kurzfristigen Zinssätze verlangsamt und die Nettozinsmarge nur moderat expandiert. Das Anlagevotum blieb mit Halten unverändert.

Charttechnik



Der Aktienkurs von People´s United Financial hat seit 2007 und damit jenem Jahr, seitdem das Institut unter dem aktuellen Namen firmiert, nicht mehr als einen volatilen Seitwärtstrend zustande gebracht. Im Vorjahr kam die Notiz dabei im Zuge der allgemeinen Marktschwäche deutlich unter die Räder, rund die Hälfte der dabei erlittenen Verluste hat der Wert aber inzwischen wieder wettgemacht. Aus charttechnischen Aspekten drängt sich hier aber ein Kauf trotzdem nicht unbedingt auf.



Profil



People's United Financial, Inc. ist ein diversifiziertes Finanzdienstleistungsunternehmen, das hauptsächlich durch die Tochterfirma People’s United Bank tätig ist. Die Bank bietet Services in den Bereichen Kunden-, Handels- und Vermögensmanagement in über 400 Betriebsstätten an. Darüber hinaus zählen zum Unternehmensangebot auch Online Banking, Finanzierungen, Asset Management, Maklergeschäfte sowie Finanzberatung und Versicherungsdienste, die von weiteren Tochterunternehmen geleistet werden.

Die 1842 gegründete People's United Bank mit Sitz in New England gilt als größte regionale Bank und verfügt über 400 Außenstellen in den Vereinigten Staaten. Das Bankgeschäft wird dabei in über 80 Stop & Shops sieben Tage die Woche angeboten. Im Genaueren handelt es sich dabei um Kunden-, Gewerbe-, Versicherungs- und Einzelhandelsinvestments sowie Vermögensmanagement und Trust Services für sowohl Privat- wie auch Geschäftskunden.

Auf Seite 3: Chubb





Chubb-Aktie



Der zweite Neuzugang bei den US-Dividendenaristorkaten heißt Chubb Ltd. Die Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaft schraubte im Mai des Vorjahres die Quartalsdividende um 2,8 Prozent auf 0,73 Dollar je Aktie nach oben. Das war genug, um die Serie an unterbrochenen Dividendenanhebungen auf 25 Jahre zu verlängern.

Auf zwölf Monate hochgerechnet ergibt sich derzeit ein Ausschüttungssatz von 2,92 Dollar. Das ist bei einer derzeitigen Notiz von 132,51 Dollar gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite von 2,2 Prozent. Bei im Vorjahr verdienten 9,44 Dollar je Aktie entspricht das einer Ausschüttungsquote von knapp 31 Prozent.

Analysten sind zuversichtlich, dass das Unternehmen seinem Ruf als Dividendenaristokrat auch weiterhin gerecht wird. Zumindest rechnen sie im Schnitt für die Geschäftsjahre 2019 bis 2021 mit Zahlungen von 3,03 Dollar, 3,19 Dollar und von 3,19 Dollar.

Zuversichtlich gibt sich die Analystengilde außerdem auch mit Blick auf die weitere Ergebnisentwicklung. Für 2019 sollen demnach beim Ergebnis je Aktie 10,91 Dollar herausspringen und für 2020 bzw. für 2021 geht man von 11,58 Dollar bzw. von 11,71 Dollar aus. Das KGV bewegt sich somit in vertretbaren Bahnen.

Das sehen anscheinend auch die Analysten von CFRA so, denn obwohl die in der Vorwoche veröffentlichten Zahlen für das vierte Quartal nicht alle Erwartungen erfüllten, erhöhten sie im Zuge einer weiter bestehenden Kaufempfehlung das Kursziel um fünf Dollar auf 150,00 Dollar.

Wie es erläuternd dazu hieß, ist die Schaden-Kosten-Quote für das gesamte Vorjahr mit 90,6 Prozent besser als im Branchendurchschnitt ausgefallen. Auch die längerfristigen Trends im Versicherungsgeschäft seien positiv. Auf der aktuellen Basis sei der Titel zudem auf KGV-Basis für 2019 im Vergleich zu den eigenen historischen Relationen unterbewertet.

Charttechnik



Bei den Aktien von Chubb Ltd. hat sich der Kurs langfristig so entwickelt, wie das zum guten Ruf eines Dividenden-Aristokraten passt. Ist die Notiz doch von März 2000 bis Januar 2018 von 14,69 Dollar bis auf 156,15 Dollar nach oben geklettert. An das letztgenannte Rekordhoch schloss sich aber eine Korrektur an, die den Titel bis Dezember 2018 im Zwischentief bis auf 120,19 Dollar zurückwarf. Davon konnte sich der Wert zuletzt etwas lösen, doch der mittelfristige Abwärtstrend ist bisher noch intakt.



Profil



Chubb Limited (ehemals ACE Limited) ist eine der weltweit führenden Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaften. Das Unternehmen bietet Versicherungsprodukte und Dienstleistungen wie Risikomanagement, Schadenssteuerung und komplexe Schadensabwicklung in über 50 Ländern an.

Neben Standard-Versicherungsprodukten befinden sich auch Spezialversicherungen für Vorstände und Nischenbranchen wie Luftfahrt und Energie im Portfolio des Unternehmens. In ausgewählten Ländern werden außerdem Unfall-, Krankenzusatz- und Lebensversicherungen für Privatkunden angeboten. 2016 übernahm die ACE Limited den US-amerikanischen Konkurrenten Chubb und trägt seitdem diesen Namen.

Auf Seite 4: United Technologies





United Technologies-Aktie



Die Nummer drei unter den neuen Dividendenaristokraten ist United Technologies. Das Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungsunternehmen erhöhte zuletzt im vergangenen Oktober seine Quartalsdividende um fünf Prozent auf 0,735 Dollar je Aktie. Für das abgelaufene Quartal bliebe der Dividendenvorschlag unverändert.

Damit ergibt sich aktuell auf ein Jahr hochgerechnet ein Ausschüttungssatz von 2,94 Dollar je Aktie. Damit geht bei einer derzeitigen Notiz von Dollar eine Dividendenrendite von 2,36 Prozent einher. Aus den im Vorjahr verdienten 7,61 Dollar je Anteilsschein ergibt sich außerdem eine Ausschüttungsquote von 38,6 Prozent. Laut CFRA lässt das Spielraum für eine weiterhin aktionärsfreundliche Dividendenpolitik.

Der Analystenkonsens sieht das ähnlich. Zumindest geht man für die Geschäftsjahre 2019 bis 2021 von geschätzten Ausschüttungen von 2,98 Dollar, 3,13 Dollar und 3,24 Dollar je Aktien von weiter steigenden Zahlungen aus. Erwähnenswert ist außerdem, dass die Gesellschaft bereits seit 83 Jahren eine Dividendenzahlung leistet.

Bei der unlängst erfolgten Ergebnisvorlage wies das US-Industriekonglomerat Zuwächse bei Umsatz und Gewinn aus. Zudem gab der Konzern, der im vergangenen November die Aufteilung in drei Teile angekündigt hatte, einen optimistischen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr ab.

Die Analysten von CFRA reagierten darauf aber nur mit einer bestätigten Kaufempfehlung und einem unveränderten Kursziel von 155,00 Dollar. Auf Basis der Schätzungen für 2018 sei der Titel höher bewertet als andere Industrieaktien im Schnitt, aber günstiger als die Vergleichswerte im Bereich Luft- und Raumfahrt.

Da die Gesellschaft daran arbeite, ihre Geschäftsbereiche auszugliedern, geht man davon aus, dass die Bewertung steigen wird, wenn es sich zu einem reineren Luft- und Raumfahrtunternehmen entwickelt. Jedenfalls ist man weiterhin positiv gestimmt mit Blick auf die bevorstehende Aufspaltung des Unternehmens. Denn man glaubt, dass dadurch ein Mehrwert geschaffen wird.

Charttechnik



Ganz langfristig betrachtet gibt es am Chartbild von United Technologies wenig zu meckern. Warum auch, schließlich kletterte die Notiz von Januar 1976 bis September 2018 von 1,46 Dollar auf 142,08 Dollar nach oben. Obwohl das letztgenannte Rekordhoch weniger als fünf Monate zurückliegt, zeigt sich bei genauerer Hinsicht, dass der Kurs letztlich seit April 2014 nicht mehr richtig vorwärts gekommen ist. Es hat sich folglich ein mittelfristiger Seitwärtstrend breit gemacht, der momentan auch noch intakt ist. Die seit Weihnachten gesehene starke Kurserholung lässt aber auf Besserung hoffen. Dafür müsste sich die jüngste Aufwärtsbewegung aber noch weiter fortsetzen.



Profil



United Technologies Corp. (UTC) ist ein international präsenter technologischer Mischkonzern, dessen Unternehmen hauptsächlich in den Bereichen Raum- und Luftfahrt, Personenbeförderung sowie Sicherheits- und Kühlsysteme tätig sind. Die Produkte des Unternehmens finden bei der NASA, der Militärindustrie, Regierungskunden, Großbanken, Museen und dem Öffentlichen Verkehr Verwendung.

Darunter befinden sich Flugzeugmotoren der Marken Pratt & Whitney und Sikorsky, Überwachungssysteme für die Raumfahrt, Einbruch- und Brandmelderanlagen sowie Aufzüge und Laufbänder, die weltweit vertrieben werden. Derzeit plant der Konzern eine Aufspaltung in drei eigenständige Unternehmen: Dabei sollen die Flugzeugsparte, das Aufzuggeschäft und die Klimaanlagensparte separat gelisted werden.

Auf Seite 5: Caterpillar





Caterpillar-Aktie



Das neue Quartett unter den US-Dividendenaristokraten komplettiert mit Caterpillar ein Vertreter aus der Baumaterialien- und Schwerlastkraftwagen-Subindustrie. Hier bedeutete eine im April 2018 um zehn Prozent auf 0,86 Dollar je Aktie angehobene Dividende die 25. jährliche Ausschüttungsanhebung.

Weil es seitdem bei diesem Satz geblieben ist, ergibt sich für zwölf Monate eine Zahlung von 3,44 Dollar je Anteilsschein. Gemessen an den im Vorjahr je Aktie verdienten 11,22 Dollar errechnet sich eine Ausschüttungsquote von 30,7 Prozent. Damit geht die Gesellschaft trotz der regelmäßigen Erhöhungen in Sachen Dividendenpolitik sicherlich noch nicht an ihr Limit.

Insbesondere dann nicht, wenn der Analystenkonsens Recht behält und die Ergebnisse in den nächsten Jahren steigen. Genau davon gehen die Konsensschätzungen aber aus. Denn demnach soll es mit dem Gewinn je Aktie von 2018 bis 2021 von 11,22 Dollar auf 13,91 Dollar nach oben gehen.

Auf Basis dieser Erwartungshaltung gehen die Analysten im Schnitt für die Jahre 2019 bis 2021 von Dividendenzahlungen von 3,53 Dollar, 3,69 Dollar und 3,85 Dollar aus. Für das laufende Jahr errechnet sich daraus bei einem aktuellen Aktienkurs von 133,10 Dollar eine geschätzte Dividendenrendite von 2,65 Prozent. Erwähnenswert ist auch noch, dass Caterpillar seit 85 Jahren eine Dividende ausschüttet.

Nachdem Caterpillar kürzlich mit den vorgelegten Zahlen für das vierte Quartal wegen einer nachlassenden Konjunktur in China und steigenden Kosten die Prognosen nicht erreichte und auch der Ausblick nicht alle Marktteilnehmer überzeugte, senkte CFRA das Anlagevotum von Kaufen auf Halten und das Kursziel von 150,00 Dollar auf 140,00 Dollar.

Ergänzend dazu passt auch noch, dass CFRA am 06. Februar den Ausblick für die Subbranche Baumaschinen und schwere Nutzfahrzeuge auf neutral von positiv gesenkt hat. Diese Entscheidung spiegele die Aussicht auf ein geringeres globales Wirtschaftswachstum und ein geringeres Wachstum bei leichten, mittleren und schweren Nutzfahrzeugen im Jahr 2019 wider, hieß es dazu zur Begründung.

Charttechnik



Bei Caterpillar ist die langfristige Kursentwicklung mitgezeichnet von dem einen oder anderen kräftigen Rücksetzer. Unter dem Strich reichte es aber von Dezember 1984 bis Januar 2018 zu einem respektablen Anstieg von 3,57 Dollar auf 170,89 Dollar. Seit dem letztgennannten Rekordhoch steckt der Titel allerdings in einer Korrekturphase, bei welcher die Notiz im Oktober-Tief bis auf 112,34 Dollar zurückgefallen war. Auf diesem Niveau versucht sich der Wert inzwischen an einer Bodenbildung, abgeschlossen ist diese aber solange nicht, wie es nicht gelingt, den derzeit noch intakten mittelfristigen Abwärtstrend zu überwinden.



Profil



Caterpillar Inc. ist ein weltweit präsenter Hersteller und Anbieter von Bau- und Bergbautechnik, Diesel- und Erdgasmotoren sowie industrieller Gasturbinen und Diesellokomotiven. Zu den bekanntesten Marken gehören Caterpillar, Perkins, Cat und FG Wilson. Die Produkte des Unternehmens umfassen Baggerlader, Radlader, Kettendozer, Bagger jeglicher Größenordnung, Motorgrader und Rohrverleger sowie Baumaschinen für den Untertagebau sowie die Straßenbau- und Forstindustrie.

Des Weiteren verkauft Caterpillar Einzelkomponenten und Elektronikzubehör zu den eigenen Produkten. Die Maschinen werden weltweit gefertigt und über ein dichtes Netz an internationalen Niederlassungen vertrieben. Um die entsprechenden Finanzierungs- und Versicherungslösungen kümmert sich Cat Financial.

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