Bislang lief die Produktion im neuen Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin auf Sparflamme. Im Mai wurden lediglich 86 Model Y pro Tag gefertigt. Damit schafft die Gigafabrik nur etwa 1.000 Karossen wöchentlich - rund ein Zehntel des Plans, schreibt die "BZ". Nun wird die Produktion umgestellt. Dazu wird das Werk für zwei Wochen geschlossen - wie bereits im März geplant.

Nach Informationen des "TeslaMag" wird die überwiegende Zahl der Tesla-Beschäftigten ab 11. Juli nicht mehr gebraucht. Nach zwei Wochen sollen aber alle zurückkommen - und ab August in jeder Woche viele zusätzliche.

Nach der Produktionspause soll laut Mitarbeitern dann in drei statt zwei Schichten gearbeitet werden, so die "BZ". Außerdem könnte Tesla dann in einer Nachbarhalle mit der Antriebsfertigung beginnen.

Kein neuer Rekord

Rückblickend bekommt Tesla den Corona-Lockdown in China zu spüren. Nach coronabedingten Produktionsausfällen in Shanghai ist bei dem Elektroauto-Hersteller die Serie von Quartalsrekorden bei den Auslieferungen gebrochen. Tesla brachte im zweiten Vierteljahr 'nur' 254.695 Fahrzeuge zu den Kunden. Im ersten Quartal waren es noch gut 310.000 gewesen. Tesla hatte zuletzt die Auslieferungen von Quartal zu Quartal stets gesteigert.

Tesla verwies am Wochenende mit Vorlage der Auslieferungszahlen auf "Herausforderungen in der Lieferkette" und Werksschließungen, auf die das Unternehmen keinen Einfluss habe. Im Vergleich zum zweiten Quartal des vergangenen Jahres mit gut 201.000 ausgelieferten Wagen gab es jetzt immer noch einen Zuwachs.

Tesla-Chef Elon Musk hatte sich zuletzt zuversichtlich gezeigt, dass im weiteren Jahresverlauf die Produktion wieder anziehen werde. Den Großteil der Auslieferungen machen nach wie vor die Modelle 3 und Y aus.

Erneute Rückruf-Aktion

Unterdessen muss Tesla erneut Tausende Fahrzeuge zurückrufen. Wegen einer Software-Störung müssen weltweit 59.129 Fahrzeugen der Modelle 3 und Y in die Werkstätten. Dort solle ein Softwarefehler behoben werden, der zum Ausfall des E-Call-Systems führt.

Tesla musste vor allem in den Vereinigten Staaten in den vergangenen Monaten etliche Rückrufe einleiten. Bei den meisten ging es um Software-Probleme, die über Updates behoben werden können.

Die Tesla-Aktie reagiert im deutschen Handel in freundlichem Umfeld am Montag mit einem Kursabschlag von gut einem Prozent auf etwa 642 Euro. Die US-Börsen bleiben heute wegen des Independence Day geschlossen.

Nachdem die Tesla-Aktie unter den Stopp-Kurs von BÖRSE ONLINE bei 710 Euro gerutscht ist, sollten Anleger eine Bodenbildung abwarten. Zuletzt rutschte die Tesla-Aktie zeitweilig auf 630,50 Euro beziehungsweise unter 660 Dollar ab. Anleger sollten mit Neukäufen noch abwarten.

mmr mit rtr und dpa