Alle Aktien des deutschen Leitindex im Check. Heute: Henkel. Kann sich die Konsumgüteraktie nach -42 Prozent in fünf Jahren wieder nach oben kämpfen oder bleibt der Wert ein echter Rohrkrepierer?

Bis zum 01.06.2022 müssen Anleger zurückgehen, um für den DAX-Konzern Henkel eine Empfehlung eines Analystenhauses zu finden. Damals war es die HSBC, welche 33 Prozent Kurspotenzial in der Aktie sah. Seitdem gab es 13 weitere Einschätzungen, alle kamen entweder zum Schluss, die Aktie zu halten oder zu verkaufen.

Doch stecken wirklich so viele Probleme und so wenig Fantasie in der Henkel-Aktie? Welche Lösungen müssen her, damit die Aktie wieder zu alten Höchstständen findet?

Henkel (WKN: 604840)

Klebstoffgeschäft belastet

Aktuell bereitet vor allem das makroökonomische Umfeld Henkel einige Probleme. Hauptsächlich das Klebstoffgeschäft ist dabei in den Fokus geraten. Nach den enttäuschenden Zahlen des Branchenkollegen H.B. Fuller scheinen auch die Aussichten für den deutschen DAX-Konzern revidiert worden zu sein.

Primär die nachlassende Nachfrage sowie eine globale Rezession belasten zusätzlich das Geschäft des Unternehmens, weswegen die Aktie auch die Aufwärtsbewegung im Januar nicht mitgemacht hat und bei lediglich plus 0,3 Prozent seit Anfang des neuen Jahres steht.

Henkel: Es fehlt die Fantasie

Aber auch nach vorn gedacht fehlt die Fantasie im Konzern. Zwar ist das Unternehmen ein gut diversifizierter Player mit vielen Marken, ist aber auch sehr träge geworden und hat deswegen einen deutlichen Mangel an Wachstumspotenzialen.

Zwar konnte man im vergangenen Jahr ein organisches Umsatzwachstum von 9,7 Prozent verbuchen, aber die Börse scheint dies nicht zu honorieren, auch wenn das Kerngeschäft “Adhesive Technologies” sogar um 17 Prozent zulegen konnte.

Henkel-Aktie – Finger weg?

Damit entsteht mehr und mehr der Eindruck, dass Henkel tatsächlich eine Aktie zum Halten ist, bis die nächste Übernahme oder Ähnliches wieder neue Fantasie in den Kurs bringt. Anleger, die darauf warten wollen, erhalten zusätzlich eine Dividendenrendite von 2,87 Prozent on top.

Investoren sollten aber die Opportunitätskosten bedenken, denn es ist gut möglich, dass es bei der Aktie erst in ein paar Jahren oder sogar niemals wieder durchschlagende News gibt. Deswegen ist es hier sehr wichtig, den eigenen Investmentcase zu prüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten.

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