Alphabet ist in Sachen Online-Werbung das Maß aller Dinge. Gerade in der Corona-Pandemie zeigte sich beispielsweise die Videoplattform YouTube - eine Tochtergesellschaft von Google LLC, die wiederum zu Alphabet gehört - als wahrer Umsatzgenerator für die Google-Konzernmutter, da immer mehr Werbetreibende ihre Kampagnen ins Netz verlagern.

So kletterte bei dem US-Konzern der Umsatz von Oktober bis Dezember 2020 auf 56,90 Milliarden Dollar, nach 46,08 Milliarden im Vorjahresvergleich. Analysten hatten für das abgelaufene vierte Quartal lediglich mit 53,1 Milliarden Dollar Umsatz gerechnet.

Der Gewinn pro Aktie legte dabei auf 22,30 Dollar von 15,35 Dollar zu. Hier hatten die Konsensschätzungen der Analysten bei 15,90 Dollar je Anteilsschein gelegen. Das Ebit kletterte um 43 Prozent auf gut 15,2 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Dienstag nach Börsenschluss in Mountain View mitteilte.

Vor allem im Weihnachtsquartal habe Google von dem beschleunigten Übergang zu digitalen Angeboten und der Cloud profitiert, so Alphabet-Chef Sundai Pichai. Zudem rechnet Pichai nicht damit, dass der Erfolg abreißt. Er gehe eigenen Aussagen zufolge davon aus, dass sich weitere Gelegenheiten für Partnerschaften ergeben werden, weil sich Unternehmen global zunehmend digitaler aufstellten. Laut des Nachrichtendienstes Bloomberg hat die Alphabet-Tochter Google vor zwei Tagen Ford Motors als Nutzer ihrer Cloud-Services gewinnen können. Der Vertrag über diese strategische Partnerschaft soll im Jahr 2023 beginnen.

Verlustbringer werden abgestoßen


Alphabet-Finanzchefin Ruth Porat hatte gegenüber Investoren mehr Kostendisziplin bei Zukunftsprojekten versprochen. Hintergrund: Geschäftsbereiche der Google-Mutter, wie der Lieferdrohnen-Entwickler Wing und die Roboterauto-Firma Waymo, hatten im vergangenen vierten Quartal 2020 Verluste von rund 1,14 Milliarden Dollar gemacht.

Erst vor wenigen Tagen hatte Alphabet bei der Google-Schwesterfirma Loon die Notbremse gezogen und das Unternehmen für Internet-Zugänge via Antennen-Ballons geschlossen. Insgesamt zeigte sich die Finanzchefin aber zuversichtlich für den weiteren Kurs der Google-Mutter, schließlich kann der US-Konzern auf Reserven in Höhe von 137 Milliarden Dollar zurückgreifen.

Alphabet setzt auf Werbeeinnahmen


Der Großteil der Einnahmen kommt aus dem Werbegeschäft, wobei vor allem die Videoplattform YouTube zahlungskräftige Kunden lockt. Wegen geschlossener Läden und Ausgangsbeschränkungen verlagerten viele Händler ihre Werbung ganz ins Internet. Von diesem Trend profitiert auch Alphabet. Der Konzern bietet Werbetreibenden zahlreiche Möglichkeiten an, ihre Produkte und Dienstleistungen digital zu vermarkten. Allein das Google-Werbegeschäft trug rund 40 Milliarden Dollar zum Umsatz bei. Hiervon entfielen rund acht Milliarden Dollar auf YouTube.

Alphabet-Aktie markiert Alltime-High


Obwohl die Google-Konzernmutter Alphabet starke Q4-Zahlen vorgelegt hat, ist ein Erwerb der Aktie dennoch mit Vorsicht zu genießen. Die Abhängigkeit vom Werbegeschäft ist durch Einnahmen aus anderen Bereichen wie dem Cloud-Geschäft zwar weiter geschrumpft, aber noch immer der Hauptumsatz-Generator des Unternehmens. Sollte der Werbemarkt einbrechen, dann würde dies auch massiv auf Alphabet durchschlagen und zu sinkenden Umsätzen und Gewinnen führen.

Die Alphabet A (ex Google)-Aktie legte seit Januar 2020 von 1320,00 Euro auf ein Alltime-High von 1771,00 Euro zu. Aktuell gewinnt der Titel rund 6,2 Prozent zum Vortagesschluss auf 1703,40 Euro. Am 17. Januar 2021 hatte Alphabet die magische Schwelle von 1 Billion Dollar Börsenwert überschritten und spielt damit in einer Liga zusammen mit Microsoft, Apple und Amazon.

Aufgrund des hohen Kursniveaus stufen wir den Titel von Alphabet auf "beobachten" ein, auch wenn Analysten des Bankhauses JP Morgan Chase & Co. die Alphabet A-Aktie mittelfristig bei 1988,43 Euro sehen.