Lange Zeit stieg die Apple-Aktie auch gegen den aktuellen Börsentrend. Doch nun holt die Realität das Papier ein. Aufgrund von Prognoseanpassungen verliert Apple heute fast vier Prozent. Sollten Anleger nun angefallene Gewinne mitnehmen? 

In der Spitze war die Apple-Aktie seit gestern um sechs Prozent im Minus. Verantwortlich dafür sind Berichte, wonach der Konzern aus Cupertino doch nicht mehr von einer iPhone-Produktionssteigerung in Höhe von sechs Millionen Einheiten im zweiten Halbjahr ausgeht. Noch im Sommer war Apple ziemlich optimistisch gewesen, zwischen Juni und August hatte das Papier 36 Prozent hinzugewonnen. Nun sind davon nur noch 16 Prozent übrig. 

Apple (WKN: 865985)

Einschätzung zur Apple Aktie

Im Chart sehen Anleger, dass die Apple-Aktie in Kürze die 200-Tage-Linie testen dürfte. Bei einem Bruch dieser Trendlinie droht ein weiterer Absturz. 

Momentan weist die Apple-Aktie ein KGV von 22,5 und eine Dividendenrendite von 0,65 Prozent auf. Dabei verunsicherte der Markt die Aussage von Apple, die Nachfrage lasse nach. Zwar darf der Konzern durchaus als etwas krisenbeständig bezeichnet werden, da viele Kunden mittlerweile feste Verträge und auch Service-Leistungen in Anspruch nehmen. Aber wenn Privatkunden das Geld für teure neue Modell aufgrund wirtschaftlicher Eintrübungen fehlt, dann dürfte auch Apple die verminderte Konsumlaune spüren. 

Dennoch rät die Mehrzahl der Analysten weiterhin zum Kauf der Aktie. 35 Experten raten zum Kaufen oder Aufstocken, sieben zum Halten und nur zwei zum Reduzieren oder Verkaufen. Als durchschnittliches Kursziel ergibt sich dabei 189 Euro, was immer noch ein Aufwärtspotenzial von 20 Prozent bedeutet. 

Sollte man Apple-Aktien verkaufen?

Seit Jahresanfang befindet sich auch die Apple-Aktie rund 18 Prozent im Minus. Sie hat also bereits Federn gelassen und ist nicht überteuert. Allerdings zeigt die aktuelle Nachricht des vermutlichen Nachfragerückgangs, dass auch Apple durch ungemütliche Monate gehen wird. Wer also kräftig bei Apple im Plus ist, der kann Teilgewinne mitnehmen. Wer aber langfristig investiert, der muss hier keine Panik haben, sondern sollte einfach an der Strategie festhalten. Bei einem Rutsch unter die 200-Tage-Linie könnte sich sogar eine Kaufgelegenheit bieten, wie der letzte Bruch des gleitenden Durchschnittes zeigte. Von daher müssen Anleger ihre Apple-Aktien nicht verkaufen, doch jeder sollte sein eigenes Risiko und den Anlagehorizont im Blick behalten.  

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple