Im Gegensatz zur allgemeinen Nachrichtenlage erwies sich bei der TUI AG das Jahr 2020 mit Blick auf die Insideraktivitäten eher als "nachrichtenarm". Lediglich Vorstandschef Friedrich-Peter Joussen kaufte im Februar (also vor dem Corona-Crash) zum Kurs von 7,78 Euro mehr als 100.000 TUI-Aktien. In diesem Jahr sorgte allerdings die Kapitalerhöhung für eine regelrechte Nachrichtenflut. So meldete das Touristik-Unternehmen, dass sich die russische Unifirm Limited sowie folgende Unternehmensmanager an der Kapitalerhöhung beteiligt hätten: Stefan Heinemann, David Burling, Sebastian Ebel, Peter Krueger, Dieter Zetsche und Friedrich-Peter Joussen. Interessant dabei ist allerdings die Tatsache zu werten, dass sich TUI-Chef Joussen im Vorfeld der Kapitalmaßnahme im großen Stil von Aktien getrennt hat. So verkaufte er am 8. Januar über 300.000 Anteilsscheine und erlöste dadurch 1,2 Millionen Euro. Dieser Schritt scheint durchaus nachvollziehbar zu sein, schließlich war Joussen in den Jahren zuvor bereits als "fleißiger" Aktienkäufer in Erscheinung getreten - und dies zu deutlich höheren Kursen von bspw. 7,99 bis 9,34 Euro (2019) und 12,92 Euro (2018). Und was lernen Privatanleger daraus? Um Klumpenrisiken zu vermeiden, sollte man sein Vermögen möglichst breit diversifizieren und nicht alles auf eine Karte setzen.

Charttechnik TUI


Das Jahr 2020 verlief für die TUI-Aktie katastrophal, schließlich hat der Touristikwert im Jahresverlauf in der Spitze 75 Prozent an Wert verloren und das Gesamtjahr mit einem Kursverlust in Höhe von 54,5 Prozent abgeschlossen. Im neuen Jahr scheint aus mehreren Gründen Hoffnung aufzukeimen. Erstens: Nachdem der Titel bereits im November seine 200-Tage-Linie markant überwunden hat und nachfolgend in noch höhere Regionen tendierte, drehte die langfristige 200-Tage-Linie eindrucksvoll nach oben. Ein solches Szenario gilt in der Chartlehre als starkes Trendwechselsignal. Zweitens: Weil die Aktie mittlerweile die obere Begrenzung des langfristigen Abwärtstrends erreicht hat, könnte eine anhaltend positive Tendenz zu einem nachhaltigen Trendausbruch führen. Auch dies gilt unter chartorientierten Investoren als klares Einstiegssignal.

Munich Re: CIO Gartside kauft


Beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re hat Vorstandsmitglied Nicholas Gartside den ersten Insiderkauf des Jahres 2020 getätigt. In seiner Funktion als Chief Investment Officer der Münchener Rück AG ist er verantwortlich für Group Investments und Third Party Asset Management und dürfte damit über ein besonders hohes Maß an Expertise verfügen. Gartside kaufte am 13. Januar 475 Aktien zum Kurs von 236,85 Euro und investierte somit mehr als 112.000 Euro in die Gesellschaft. Anfang November ist er schon einmal als Käufer in Erscheinung getreten. Damals erwarb er für über 210.000 Euro insgesamt 1.000 Anteilsscheine. Privatanleger können das Kaufinteresse des CIO für sich selbst durchaus als Kaufargument bzw. -signal interpretieren und ebenfalls einsteigen.

Charttechnik Munich Re


Den Corona-Crash im vergangenen Jahr von in der Spitze fast 50 Prozent hat die Aktie gut weggesteckt. Mit aktuell 240 Euro bewegt sich der DAX-Wert komfortabel über dem damaligen Tief von lediglich 150 Euro. Seit zwei Monaten bewegt sich der Finanzwert in einer recht engen Tradingrange zwischen 230 und 250 Euro. Nimmt man die vergangenen sechs Monate als Grundlage, kann man einen Seitwärtstrend zwischen 200 und 254 Euro attestieren. Als ausgesprochen wichtige Marke hat sich mittlerweile der Bereich um 225 Euro herauskristallisiert. Zum einen, weil hier ein massiver charttechnischer Boden verläuft. Zum anderen, weil hier auch die langfristige 200-Tage-Linie angesiedelt ist. Besonders interessant: Diese Durchschnittslinie drehte bereits im Dezember nach oben und sorgt dadurch für besonders gute Laune unter den Chartisten. Sollte in den kommenden Monaten die Pandemie besiegt werden, stehen die Chancen auf ein neues Zwanzigjahreshoch (290 Euro) nicht schlecht.

Brenntag: Vorstände in Kauflaune


Zwei Unternehmensvorstände von Brenntag, des laut eigenen Angaben Weltmarktführers in der Distribution von Chemikalien und Inhaltsstoffen, haben im Januar Eigengeschäfte getätigt. Den Anfang machte Vorstandschef Christian Kohlpaintner, der am 11. Januar für 340.000 Euro insgesamt 5.000 Papiere erworben hat. Ihm folgte am 14. Januar Chief Operating Officer Steven Terwindt, der über 1.200 Aktien mit einem Transaktionsvolumen von fast 85.000 Euro erworben hat. Er ist übrigens im November und Dezember mehrfach als Aktienkäufer in Erscheinung getreten. Damals belief sich sein Investitionsvolumen auf über 104.000 Euro. Summa summarum kann man die Entwicklung bei Brenntag als ausgesprochen ermutigend einstufen.

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