Für den Batterie-Hersteller Akasol läuft es ziemlich rund. Gerade hat der Konzern mit Sitz im hessischen Langen starke Geschäftszahlen für dieses Jahr angekündigt. Den Umsatz von 21,6 Millionen Euro aus dem Jahr 2018 will Akasol noch in diesem Jahr auf rund 60 Millionen Euro steigern. Der Auftragsbestand des auf Batterien für Nutzfahrzeuge spezialisierten Unternehmens soll gar ein Volumen von 1,5 Milliarden Euro umfassen. Man müsse mittlerweile sogar Großaufträge ablehnen, zitiert die Börsenzeitung Akasol-Chef Sven Schulz.

Das Unternehmen, das 1990 als studentischer Verein zur Entwicklung eines Solar-Rennmobils gegründet wurde, ist im vergangenen Jahr an die Börse gegangen. Die Einnahmen aus dem Börsengang steckt Schulz in den Ausbau von Fertigungskapazitäten im Werk in Langen. Das soll dazu führen, dass die derzeitige Kapazität von 300 Megawattstunden (MWh) im Jahr 2020 auf 800 MWh steigen soll. Auch die Zahl der Mitarbeiter wächst: 2018 kletterte sie von 91 auf 154. Zur Jahreswende wurde dann die Marke von 200 Mitarbeitern überschritten. Nach eigenen Angaben sei man nach Umsatz "der größte europäische Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien für Nutzfahrzeuge". Zudem wollen die Hessen nun auch in den USA eine Fabrik errichten.

Die Akasol-Batteriesysteme werden in Bahnen, Nutzfahrzeugen und Schiffen eingesetzt. Zu den Großkunden zählen Daimler und Volvo, beide sind stark bei LKWs und Bussen. Offenbar sind die beiden Konzerne ziemlich zufrieden mit der Zusammenarbeit. Daimler hat Akasol bereits mit der Entwicklung von Lithium-Ionen-Batteriesystemen der zweiten Generation bis 2020 beauftragt, die rund 35 Prozent mehr Energie liefern sollen. Auch Volvo hat seinen Rahmenvertrag mit Akasol verlängert. Und laut Schulz werde sein Unternehmen an einen deutschen Autokonzern Schnellladestationen für ein regionales Pilotprojekt liefern.

Die guten Aussichten spiegeln sich auch in den Bewertungen der Analysten wider. Für das kleine Unternehmen listet der Wirtschaftsdienst Bloomberg drei Analysten, die alle die Aktie zum Kauf empfehlen. Sie sehen sie im Schnitt in einem Jahr bei 64,50 Euro stehen und damit rund 50 Prozent über dem aktuellen Wert. Anleger sollten allerdings beachten, dass die Aktie ziemlich spekulativ ist, noch schreibt das Unternehmen keine schwarzen Zahlen.