"Sie werden verstehen, dass ich dazu nichts sage", entgegnete Condon auf die entsprechende Frage. Bei DuPont fordert seit einiger Zeit der Investor Nelson Peltz einen radikalen Umbau, der auch eine Abspaltung der Agrochemie-Sparte einschließt. Das Landwirtschaftschemie-Geschäft der Amerikaner schwächelte zuletzt deutlich.

Bayer CropScience belegt unter den großen Agrarchemie-Unternehmen aktuell weltweit den dritten Platz nach dem US-Konzern Monsanto und Syngenta aus der Schweiz. Danach folgt der US-Konzern DuPont. BASF und Dow Chemical rangieren mit ihren Agrochemiesparten mit einigem Abstand dahinter. "Es besteht zumindest die theoretische Möglichkeit zu weiterer Konsolidierung", sagte Condon, der seit zwei Jahren den Bayer-Teilkonzern steuert. Bayer und Syngenta seien im Pflanzenschutz sehr stark, Monsanto und DuPont seien hingegen im Saatgutmarkt breit aufgestellt. Dazu kämen zwei kleinere Firmen. "Allerdings hat heute jedes Unternehmen viel Freude an seinem Agrogeschäft und wird nicht freiwillig verkaufen."

Das Geschäft von Bayer CropScience hat sich nach den Worten des Spartenchefs in diesem Jahr positiv entwickelt. "Wir schätzen aber, dass wir in diesem Jahr doppelt so schnell wachsen wie der Markt und entsprechend Marktanteile gewonnen haben", sagte Condon. Zielrendite (Ebitda-Marge) für den Bayer-Teilkonzern seien 24 bis 25 Prozent. "Wettbewerber nennen diese Zielmarge als langfristiges Ziel, wir sind dagegen schon da." In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres kam die CropScience-Sparte auf eine operative Rendite vor Sondereinflüssen von 27,3 Prozent.

Nachholbedarf sieht der Manager für den Teilkonzern noch bei einigen Kulturen im Saatgutgeschäft. Bei Baumwolle, Reis und Raps sei Bayer CropScience bereits Marktführer. "Auch bei Soja und Weizen streben wir das an, allerdings sehr langfristig." Im Geschäft mit Soja-Saatgut will Bayer die Position in Lateinamerika deutlich ausbauen. Langfristiges Ziel sei es, unter die Top drei zu kommen. "Bei Soja wollen wir binnen der nächsten zehn Jahre am Ziel sein, bei Weizen wird es länger dauern."

Reuters