Drei Billionen Dollar. Die vor zwölf Monaten häufig gestellte Frage, wie hoch der Börsenwert von Apple nach der jahrelang andauernden Tech-Rally noch steigen könne, ist beantwortet. Im Dezember 2021 stieß der Hersteller von iPhone, iPad und Co erstmals in eine Dimension vor, die vor wenigen Jahren noch undenkbar war.

Doch die Konkurrenz schläft nicht. Erzrivale Microsoft ist mittlerweile 2,5 Billionen Dollar wert. Und Alphabet, der Mutterkonzern der weltweit führenden Suchmaschine Google, kratzt an der Marke von zwei Billionen Dollar. Für die Nummer 2 des Vorjahres, den saudischen Ölkonzern Aramco, beim Börsengang im Dezember 2019 noch das mit Abstand wertvollste Unternehmen der Erde, bleibt nur noch Rang 4. Und trotz des stark gestiegenen Ölpreises ein hauchdünner Vorsprung vor dem Onlinehändler Amazon.

Überhaupt hatten traditionelle Industrien auch im Jahr 2021 kaum eine Chance gegen die dynamische Entwicklung der Zugpferde der US-Technologiebörse Nasdaq. Das zeigt sich auch am Beispiel Berkshire Hathaway. Obwohl die Aktie im vergangenen Jahr um 40 Prozent zulegte, rangiert die Beteiligungsgesellschaft von Börsenlegende Warren Buffett nur noch auf Platz 9. Seinen Status als reichster Mann der Welt hat Buffett längst eingebüßt. Aktuell wird Tesla-Chef Elon Musk auf Platz 1 geführt. Wie nachhaltig das ist, muss die Zukunft zeigen. Die Redaktion von BÖRSE ONLINE hatte die Tesla-Aktie bereits vor Jahresfrist als hochgradig überbewertet eingestuft - und wurde eines Besseren belehrt: Der Kurs stieg weiter. Dennoch signalisiert die Bewertung des E-Auto-Pioniers weiterhin akute Absturzgefahr.

Die wichtigsten Neueinsteiger haben ihre strammen Wertzuwächse einerseits der Corona-Pandemie, andererseits dem Chipmangel zu verdanken. Der US-Pharmakonzern Pfizer kooperiert bei der Herstellung von Impfstoffen mit Biontech und hat ein aussichtsreiches Medikament gegen Covid-19 entwickelt. Der niederländische Lithografiespezialist ASML sitzt am Flaschenhals der Halbleiterproduktion und ist, gemessen am Börsenwert, nach dem Luxusgüterkonzern LVMH das zweitwertvollste Unternehmen der EU. Ansonsten halten die Schweizer Klassiker Nestlé und Roche die Fahnen des alten Kontinents hoch, deutsche Firmen sucht man weiterhin vergebens in der Top-30-Rangliste, die BÖRSE ONLINE traditionell zum Jahreswechsel veröffentlicht.

Auch Chinas Bedeutung für die Weltbörsen schwindet. Alibaba und Tencent, in den Vorjahren noch Dauergäste in den Top Ten, sind nach staatlichen Repressionen deutlich abgerutscht. Chinesische Banken sind komplett aus der Rangliste herausgefallen, der Spirituosenhersteller Kweichow Moutai ist nach wie vor nur an der Inlandsbörse in Shanghai handelbar, weshalb der immense Börsenwert - ähnlich wie bei der nur in Riad gelisteten Aramco - nicht der objektiven Kontrolle der globalen Finanzmärkte unterliegt.

Ob die internationale Investorengemeinde mit ihrem seit Jahren andauernden Faible für US-Tech-Aktien auch 2022 recht behält, steht auf einem anderen Blatt. Bei der Auswahl der acht Favoriten aus der Top-30-Liste hat die Redaktion mit Apple und Alphabet nur zwei der Billionenkonzerne berücksichtigt und ansonsten eher in den hinteren Regionen gesucht. Im Zuge der US-Zinswende deutet sich bereits seit Oktober 2021 an, dass die Tech-Granden ihren Status als sichere Häfen verlieren könnten, wenn Anleihen wieder nennenswerte Erträge abwerfen.

Anleger sind daher gut beraten, nicht alles auf die Tech-Karte zu setzen, sondern die Risiken möglichst breit zu streuen. Auf den folgenden Seiten stellen wir acht Aktien vor, die aus heutiger Sicht einen ausgewogenen Chance-Risiko-Mix für jedes auf Megakonzerne ausgerichtete Depot bieten sollten.

Alphabet A-Aktie: Geldmaschine Google läuft auf Hochtouren


Dreimal Quartalszahlen veröffentlicht, dreimal die Erwartungen übertroffen. Die 2021er-Historie von Alphabet erklärt, warum der Aktienkurs in den vergangenen zwölf Monaten um zwei Drittel angestiegen ist. Der Börsenwert kratzt inzwischen an der Marke von zwei Billionen US-Dollar. Damit ist der Google-Mutterkonzern die Nummer 3 in der Rangliste der wertvollsten Unternehmen der Welt.

Der Gewinn je Aktie lag in allen drei Quartalen zwischen 26 und 28 Dollar je Aktie. Mehr erwartet der Analystenkonsens auch fürs Schlussquartal nicht, in das bekanntlich der Black Friday und das Weihnachtsfest fallen. Damit ist der Weg für die nächste positive Überraschung bereitet, wenn am 2. Februar die Zahlen fürs Gesamtjahr 2021 auf den Tisch kommen.

Da der Gewinn im vergangenen Jahr im selben Tempo wuchs wie der Aktienkurs, liegt das KGV nahezu unverändert bei etwas über 23, exakt wie vor Jahresfrist. Für ein Unternehmen mit monopolartiger Marktstellung ist diese Bewertung durchaus vertretbar. Die Kehrseite der marktbeherrschenden Stellung ist die latente Gefahr von Kartellstrafen, zu denen Google in der Vergangenheit bereits mehrfach verurteilt wurde. Nach wie vor hängen Wohl und Wehe nahezu komplett an der Suchmaschine, der Cash-Cow des Konzerns. Die restlichen Segmente, insbesondere Youtube und das Cloud-Geschäft, verbessern sich aber von Quartal zu Quartal.

Die auf die fernere Zukunft ausgerichteten Sparten, im Konzernjargon "other bets" (andere Wetten) genannt, sind nach wie vor defizitär und müssen von Google quersubventioniert werden. Kaum auszudenken, welche Gewinne anfallen, wenn Bereiche wie Haushaltsautomatisierung und autonomes Fahren eines Tages die Ertragswende schaffen.

Empfehlung: Kaufen

Apple-Aktie: Nummer eins der Welt bleibt erste Wahl


Der amerikanische Computer- und Smartphone-Konzern Apple ist mit einem Börsenwert von rund zweieinhalb Billionen Euro das mit Abstand wertvollste Unternehmen der Welt. Seit dem Börsengang im Jahr 1980 hat sich die Aktie um über 180 000 Prozent verteuert. Aus 1000 Dollar Startkapital wären jetzt über 1,8 Millionen Dollar geworden - eine beeindruckende Rendite. Trotz dieser Erfolgsgeschichte ist der Titel auch heute noch kaufenswert, denn die Nachfrage nach iPhones, iPads und iMacs ist weiterhin sehr hoch. Zudem ergänzen immer neue Produkte wie Smartwatches oder Kopfhörer das Angebot. Obwohl mittlerweile die dreizehnte Generation des iPhone auf dem Markt ist, setzt die Tech-Schmiede aus Cupertino bei ihrem Kernprodukt immer wieder neue Anreize. In der ers- ten Jahreshälfte 2022 soll zum Beispiel die neue Version des Einstiegsmodells "iPhone SE" eingeführt werden, die erstmals den Mobilfunkstandard 5G unterstu¨tzen wird. Experten erwarten, dass das Produkt zu einem wichtigen Baustein fu¨r das mittel- und langfristige Absatzwachstum wird. Sehr positiv entwickelt sich weiterhin die margenstarke Servicesparte, die mit Abodiensten wie "Care", "Cloud", "Music" oder "Pay" mittlerweile 745 Millionen Abonnenten erreicht und so für wiederkehrende und planbare Erlösquellen sorgt. Apple hat eine sehr starke Bilanz und verfügt über ein sehr attraktives Produkt- und Serviceportfolio. Zudem profitieren Anleger immer wieder von umfangreichen Aktienru¨ckkäufen. Trotz der aktuellen Lieferkettenproblematik und des weltweiten Chipmangels bleibt der US-Titel langfristig aussichtsreich.

Empfehlung: Kaufen

ASML Holding-Aktie: Ambitionierte Ziele für das Jahr 2025


Mit einem Börsenwert von 293,7 Milliarden Euro ist ASML Holding der schwerste Titel unter den europäischen Technologiefirmen. Investoren honorieren, dass das Geschäft des weltgrößten Herstellers von Lithografiesystemen für die Halbleiterindustrie brummt und er in den nächsten Jahren seinen deutlichen Wachstumskurs fortsetzen dürfte. Der niederländische Konzern, dem die Digitalisierung sehr zugutekommt, hat im dritten Quartal den Umsatz um ein Drittel auf den Rekord von 5,2 Milliarden Euro gesteigert. Der Auftragseingang schoss auf 6,2 Milliarden Euro nach oben, womit der Orderbestand bei stattlichen 19,6 Milliarden Euro lag. Vorstandschef Peter Wennink hat für das vierte Quartal einen Erlös von 4,9 bis 5,2 Milliarden Euro prognostiziert, was allerdings etwas unter den Schätzungen der Analysten lag. Gründe waren die Materialknappheit in der eigenen Lieferkette sowie Probleme beim Hochfahren des neuen Logistikzentrums am Firmensitz in Veldhoven, wodurch sich der Bau neuer Maschinen um ein paar Wochen verzögert hatte. Umso besser sind die Aussichten für die kommenden Jahre, die Wennink auf dem Investorentag im September aufgezeigt hatte. Dabei hatte er die Umsatzprognose für 2025 kräftig angehoben auf 24 bis 30 Milliarden Dollar. Viele Analysten vertrauen auf Wenninks Ausblick, die Konsensschätzung liegt bei 28,3 Milliarden Euro. Zudem strebt der Firmenlenker eine Bruttomarge von 54 bis 56 Prozent an. Die Marge wird errechnet, indem man vom Umsatz die Herstellkosten abzieht und das Ergebnis durch den Umsatz dividiert. An den erwartet guten Geschäften sollen Investoren über höhere Dividenden und ein Aktienrückkaufprogramm von neun Milliarden Euro, das bis Dezember 2023 läuft, partizipieren.

Empfehlung: Kaufen

Berkshire Hathaway-Aktie Milliardengewinne mit dem Aktienportfolio


Woher stammt eigentlich das Märchen, dass Berkshire Hathaway dem Markt nur noch hinterhinke? 2021 legte die B-Aktie um mehr als 40 Prozent zu, ließ nicht nur die US-Leitindizes S & P 500 und Dow Jones, sondern sogar den Nasdaq 100 hinter sich. Auf Zehnjahressicht hat sie zumindest gegenüber S & P und Dow die Nase vorn. Untermauert wird der Wertzuwachs durch gigantische Profite. In den ersten neun Monaten erwirtschaftete die Beteiligungsgesellschaft einen Nettogewinn von 50 Milliarden US-Dollar. Allerdings stammt der Großteil aus dem Anlagegeschäft und ist vor allem der guten Performance von Apple, der mit Abstand dicksten Aktienposition im Berkshire-Portfolio, geschuldet. Bei einigen der nicht börsennotierten Töchter, besonders im Versicherungsgeschäft, ist aber seit Jahren Sand im Getriebe. Ein immer wieder beschworenes Risiko ist deshalb zugleich eine Riesenchance: Vorstandschef Warren Buffett (91) und sein Vize Charlie Munger (98) werden die Geschäfte nicht ewig führen können. Der Rücktritt oder gar das Ableben der betagten Börsenikonen könnte einen Kurseinbruch auslösen, auch weil der über Jahrzehnte aufgebaute Kultstatus dann dahin wäre. Allerdings hat das Führungsduo vorgesorgt. Der designierte Mann an der Spitze heißt Greg Abel und zählt zarte 59 Lenze. Laut Buffett macht er "einen besseren Job als ich in dem Alter". Hat Abel einmal freie Hand, könnte es durchaus sein, dass er das Konglomerat ausmistet und ertragsschwache Sparten verkauft - oder gar eine Dividende einführt, um die immensen Cash-Reserven von 143 Milliarden Dollar an die Aktionäre auszuschütten.

Empfehlung: Kaufen

Home Depot-Aktie: Auf Erfolgskurs mit günstigem Baumaterial


Die größte US-Baumarktkette Home Depot hat Skeptiker eines Besseren belehrt. Nachdem viele Amerikaner die Pandemie im Jahr 2020 genutzt hatten, um ihre Häuser umzubauen und zu renovieren, was für einen Boom bei Home Depot gesorgt hatte, während gleichzeitig die Holzpreise nach oben geschossen waren, hatten Investoren zwischenzeitlich eine schwächere Geschäftsentwicklung für 2021 befürchtet. Es kam allerdings ganz anders als befürchtet. Der Konzern hat seinen deutlichen Expansionskurs im Laufe des Jahres fortgesetzt und im per Oktober beendeten dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 den Umsatz um 9,8 Prozent auf 36,8 Milliarden Dollar gesteigert. Dabei stammten mehr als 90 Prozent der Konzernerlöse aus den USA. Vorstandschef Craig Menear gab sich zufrieden, dass die Nachfrage aus dem Bereich Heimwerken "stark" geblieben sei. Trotz deutlich gestiegener Kosten, wie beim Produkteinkauf und beim Transport, kletterte die operative Marge um rund 1,25 Prozentpunkte auf 15,7 Prozent. An den guten Geschäften haben Investoren kräftig partizipiert. Der Konzern hat 1,7 Milliarden Dollar an Dividenden gezahlt und für 3,5 Milliarden Dollar Aktien zurückgekauft. Menear hat das Ziel, schneller als der Gesamtmarkt zu wachsen, und setzt dazu neben dem riesigen Sortiment vor allem auf die günstigen Preise. Zudem investiert der Konzern in das florierende Internetgeschäft. Im dritten Quartal ist es um acht Prozent gewachsen, wobei fast 55 Prozent der Onlineaufträge in den Filialen abgeholt wurden. Aufgrund des sehr hohen Umsatzniveaus sollen die Erlöse im kommenden Geschäftsjahr laut dem Konsens der Analysten zwar nur leicht wachsen, der Gewinn je Aktie soll jedoch um 4,6 Prozent zulegen.

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LVMH-Aktie: Mit Luxusgütern gegen die steigende Inflation


Luxus geht immer. Fast immer. Denn Ausnahmen bestätigen ab und an auch in der Edelwarenbranche die Regel. So etwa im Jahr 2020, als das Coronavirus dem europäischen Luxusgüterkonzern LVMH einen Strich durch die Rechnung machte. Die Franzosen - eigentlich Garanten für stetiges Wachstum - mussten Umsatzeinbußen von 17 Prozent und operative Verluste von knapp 30 Prozent verdauen. 2020 war ein Ausnahmejahr. Mittlerweile brummt das Geschäft wieder. In den ersten neun Monaten 2021 legten die Erlöse wieder um 40 Prozent zu. Vor allem in den wichtigsten Absatzregionen in Asien und den USA klingeln die Kassen. Europas wertvollstes Unternehmen vereint rund 75 Luxusmarken unter einem Dach, darunter Labels von Weltruf wie Louis Vuitton, Moët, Hennessy (daher der Name LVMH). Das Erfolgsgeheimnis des Luxuskonglomerats sind seine hohen Spannen zwischen Herstellungskosten und Verkaufspreisen. Die bescheren LVMH fürstliche Margen. Inflationssorgen und Furcht vor steigenden Kosten in Einkauf und Produktion gibt es bei LVMH so gut wie keine, denn regelmäßige Preiserhöhungen sind Kunden gewohnt und werden akzeptiert. Der Konzern steckt jedes Jahr mehr Geld in Werbung und Marketing, als die Herstellung der Produkte kostet. Dadurch verkauft LVMH gleichwertige Waren teurer als der Wettbewerb. Da viele Luxusgüter wie Uhren, Handtaschen oder Spirituosen mitunter hohes Wertsteigerungspotenzial besitzen, kauft sie die Kundschaft auch als schützendes Investment gegen Inflation - ein zusätzlicher Wachstumstreiber für LVMH. Das Geschäft mit Luxus sollte auch 2022 gut laufen: kaufen.

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Nestlé-Aktie Trotz hoher Agrarpreise prosperieren


Das Umfeld für Nestlé war 2021 aufgrund der stark gestiegenen Preise für Agrarrohstoffe herausfordernd und dürfte es auch 2022 bleiben. Umso beeindruckender sind die Zahlen des weltgrößten Nahrungsmittelherstellers, ist es ihm doch gelungen, die deutlich höheren Kosten an seine Kunden weiterzugeben. Daher ist im dritten Quartal der Umsatz organisch, also bereinigt um Währungseffekte und Zukäufe, um 6,5 Prozent gestiegen, davon entfielen 4,4 Prozentpunkte auf das Absatzwachstum und der Rest auf Preiserhöhungen, die höchsten seit 2015. Vorstandschef Mark Schneider schraubte die Prognose für das organische Umsatzwachstum für das Gesamtjahr auf sechs bis sieben Prozent nach oben. Aufgrund von Preiserhöhungen soll zudem die operative Marge stabil bleiben bei rund 17,5 Prozent. Auf mittlere Sicht soll sie "moderat" verbessert werden. Schneider baut den Konzern zügig um, trennt sich von schwach wachsenden oder weniger profitablen Sparten und baut im Gegenzug die florierenden Bereiche, wie das Kaffeegeschäft oder jenes mit Heimtiernahrung, deutlich aus. Zudem hat der Vorstandschef Anfang 2022 die bislang drei geografischen Geschäftsbereiche in fünf aufgespalten, womit Investoren künftig die Entwicklung gerade in Nordamerika, dem mit weitem Abstand wichtigsten Markt von Nestlé, und in Großchina besser nachvollziehen können. Bei der Vorlage der 2021er-Zahlen am 17. Februar 2022 wollen Investoren vor allem hören, mit welchen Preiserhöhungen der Konzern auf eventuell weiter steigende Agrarpreise reagieren könnte, um die prächtige Marge zumindest zu halten. Schneider will zudem bis 2025 den Anteil der Onlineumsätze auf 25 Prozent der Konzernerlöse steigern, gegenüber rund 13 Prozent für 2020.

Empfehlung: Kaufen

Pfizer-Aktie: Mehr als nur ein starkes Corona Geschäft


Das Umfeld für Nestlé war 2021 aufgrund der stark gestiegenen Preise für Agrarrohstoffe herausfordernd und dürfte es auch 2022 bleiben. Umso beeindruckender sind die Zahlen des weltgrößten Nahrungsmittelherstellers, ist es ihm doch gelungen, die deutlich höheren Kosten an seine Kunden weiterzugeben. Daher ist im dritten Quartal der Umsatz organisch, also bereinigt um Währungseffekte und Zukäufe, um 6,5 Prozent gestiegen, davon entfielen 4,4 Prozentpunkte auf das Absatzwachstum und der Rest auf Preiserhöhungen, die höchsten seit 2015. Vorstandschef Mark Schneider schraubte die Prognose für das organische Umsatzwachstum für das Gesamtjahr auf sechs bis sieben Prozent nach oben. Aufgrund von Preiserhöhungen soll zudem die operative Marge stabil bleiben bei rund 17,5 Prozent. Auf mittlere Sicht soll sie "moderat" verbessert werden. Schneider baut den Konzern zügig um, trennt sich von schwach wachsenden oder weniger profitablen Sparten und baut im Gegenzug die florierenden Bereiche, wie das Kaffeegeschäft oder jenes mit Heimtiernahrung, deutlich aus. Zudem hat der Vorstandschef Anfang 2022 die bislang drei geografischen Geschäftsbereiche in fünf aufgespalten, womit Investoren künftig die Entwicklung gerade in Nordamerika, dem mit weitem Abstand wichtigsten Markt von Nestlé, und in Großchina besser nachvollziehen können. Bei der Vorlage der 2021er-Zahlen am 17. Februar 2022 wollen Investoren vor allem hören, mit welchen Preiserhöhungen der Konzern auf eventuell weiter steigende Agrarpreise reagieren könnte, um die prächtige Marge zumindest zu halten. Schneider will zudem bis 2025 den Anteil der Onlineumsätze auf 25 Prozent der Konzernerlöse steigern, gegenüber rund 13 Prozent für 2020.

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