Gewinnmitnahmen haben den Dax am Montag ausgebremst. Der deutsche Leitindex verlor 0,2 Prozent auf 11.384 Zähler. Am Morgen war er noch kurzzeitig auf ein neues Rekordhoch geklettert. Nach sieben Wochen mit steigenden Kursen werde die Angst vor einer Korrektur größer, sagte Andreas Paciorek von CMC Markets. Allein in der vergangenen Woche hatte der Dax mehr als drei Prozent zugelegt, seit Jahresbeginn kommt er auf ein Plus von 16,3 Prozent.

Am Morgen hatten die Anleger - ermuntert von einer Zinssenkung in China - noch bei europäischen Aktien zugegriffen. Darüber hinaus sorgten positive Konjunkturdaten für Kauflaune, sagte Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus Peregrine & Black.

Das Stimmungsbarometer der chinesischen Einkaufsmanager erreichte im Januar 50,7 Punkte, den höchsten Stand seit einem dreiviertel Jahr. Am Wochenende hatte die People's Bank of China (PBoC) den Schlüsselzins auf 5,35 von 5,6 Prozent gesenkt.

Der Dax stieg daraufhin um bis zu 0,5 Prozent auf 11.455,08 Punkte und markierte damit zum siebten Mal in acht Handelstagen eine neue Bestmarke. Der EuroStoxx50 notierte mit 3607,97 Zählern so hoch wie zuletzt vor knapp sieben Jahren, am Nachmittag verlor er 0,3 Prozent. An den US-Börsen zeichnete sich eine unveränderte Eröffnung ab.

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RENDITEN VIELER SÜDEUROPA-BONDS MARKIEREN REKORDTIEF

Am Rentenmarkt drückten die nahenden Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) die Rendite der südeuropäischen Papiere erneut auf Rekordtiefs. Die zehnjährigen Titel aus Italien rentierten zeitweise bei 1,296 Prozent, die Bonds aus Spanien bei 1,228 Prozent und ihre Pendants aus Portugal bei 1,754 Prozent.

Offenbar setzten einige Anleger darauf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren geplanten Anleihekäufen bereits begonnen hat, sagte Commerzbank-Anlagestratege Rainer Guntermann. Die Währungshüter würden aber bei ihrer Ratssitzung am Donnerstag sicher erst einmal die letzten Details festzurren und dann in der kommenden Woche mit dem sogenannten Quantitative Easing (QE) starten.

Die EZB will rund eine Billion Euro in die Finanzmärkte pumpen. Damit soll die schwächelnde Konjunktur der Euro-Zone angekurbelt und eine drohende Deflation, eine Spirale fallender Preise und rückläufiger Investitionen, abgewendet werden.

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GRIECHISCHE BÖRSE AUF TALFAHRT

Weit deutlicher als der Dax lag der Athener Leitindex zu Wochenbeginn im Minus. Er gab bis zu 2,9 Prozent nach, der griechische Bankenindex 8,8 Prozent. Hier sorgten Börsianern zufolge Äußerungen des griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis vom Wochenende für Unruhe. Dieser hatte in einem TV-Interview die Rückzahlung von Staatsanleihen im Volumen von 6,7 Milliarden Euro infrage gestellt. Die Papiere werden von der EZB gehalten und sind im Sommer fällig.

Im Dax gehörten Siemens -Papiere mit einem Abschlag von 1,3 Prozent zu den schwächsten Werten. Händlern zufolge lastete die Ankündigung eines Restrukturierungsprogramms bei dem US-Turbinenspezialisten Dresser-Rand auf den Aktien. Siemens will das Unternehmen für 7,6 Milliarden Dollar übernehmen.

Im MDax rutschten Elringklinger in der Spitze um 5,1 Prozent ab. Die vorgelegten Zahlen seien durch die Bank hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research.

Im EuroStoxx50 ging es für Vivendi in der Spitze um knapp sieben Prozent bergab. Der Medienkonzern verkauft für 3,9 Milliarden Euro seinen Anteil am Kabelnetzbetreiber Numericable-SFR. Der Verkaufspreis sei zu niedrig, kritisierten Börsianer. Vivendi legte zudem seine Bilanz vor und blieb dabei mit einem Umsatz von rund zehn Milliarden Euro etwas unter den Erwartungen.

Reuters