Die angespannte Situation im globalen Handel und die politischen Querelen in Deutschland haben den DAX am Montag seine Gewinne abgeben lassen. Zeitweise notierte der deutsche Leitindex sogar unter 12.800 Punkte. Zum Freitag konnte sich der DAX noch knapp über die 13.000 Punkte-Hürde retten, inzwischen sind aber die Gewinne seit dem vergangenen Donnerstag völlig aufgezehrt. Nachdem die EZB am letzten Donnerstag bekannt gegeben hatte, den Leitzins bis Sommer 2019 bei null Prozent zu belassen, sprang der DAX über die 13.000 Punkte-Hürde.

Der entbrannte Streit zwischen CDU und CSU in der Flüchtlingspolitik sorgt derweil für Unruhe und Unsicherheit. Zu einer Regierungskrise drohe der Asylstreit zwar nicht zu werden, aber größere politische Unsicherheiten in Deutschland wären für die Aktienmärkte dennoch Gift, kommentierte Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader.

An der Wall Street belastet der amerikanisch-chinesische Handelsstreit weiterhin die US-Börsen. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag neue Zölle von 25 Prozent auf über 800 chinesische Waren verkündet. China reagierte prompt mit Zöllen in derselben Höhe auf 659 US-Produkte. Zur Stunde notiert der US-Leitindex Dow Jones mit 0,8 Prozent im Minus bei 24.902,33 Punkten.

Im Blick der Anleger stand heute vor allem die Festnahme des Audi-Chefs Rupert Stadler. Der 55-jährige Stadler, der Audi seit 2007 führt, wurde am frühen Montagmorgen zuhause in Ingolstadt wegen Verdunkelungsgefahr festgenommen, wie die Münchner Staatsanwaltschaft mitteilte. Ein Justizsprecher sagte, es hätten sich Hinweise ergeben, dass Stadler möglicherweise auf Beweismittel, andere Beschuldigte oder Zeugen Einfluss nehmen könnte. Die Aktie sackte daraufhin um knapp drei Prozent ab und notiert am DAX-Ende. Allgemein belastete die Festnahme den gesamten Autosektor.

Die Siemens-Tochter Siemens Healthineers ist ab dem heutigen Montag Mitglied im TecDAX. Die Aktie notierte nur leicht höher.

Gute Stimmung bei den Anlegern löste heute die Evotec-Aktie aus. Mit zeitweise über vier Prozent an Gewinnen, notiert das Papier an der TecDAX-Spitze. Der Biotech-Konzern und der französische Pharmahersteller Sanofi bringen ihr geplantes Gemeinschaftsunternehmen an den Start. Evotec erhält eine Vorabzahlung in Höhe von 60 Millionen Euro.