Die Deutsche Post boomt und überzeugt mit einem Rekordergebnis. Alle fünf Geschäftsbereiche hätten zur besten Geschäftsentwicklung der Unternehmensgeschichte beigetragen, teilte der DAX-Konzern am Mittwoch in Bonn mit. Stärkste Treiber waren der starke Welthandel und der Online-Boom mit weiter gewachsenen Sendungsmengen. Die Aktie reagierte darauf mit einem Sprung von mehr als neun Prozent.

Vor Zinsen und Steuern (Ebit) blieb der Post 2021 ein operativer Gewinn von knapp acht Milliarden Euro und damit zwei Drittel mehr als im Jahr zuvor. Unterm Strich blieb ein Gewinn von fünf Milliarden Euro. Der Umsatz des Logistikkonzerns kletterte im Gesamtjahr um 22,5 Prozent auf 81,7 Milliarden Euro, über 60 Milliarden Euro davon fuhr die Post abseits des deutschen Heimatmarktes ein.

Für 2022 peilt der Konzern ein ähnliches Ergebnis an - in einer Spanne von fünf Prozent nach oben und unten - eine eher vorsichtigere Prognose gemessen an dem Rekordjahr des Bonner Konzerns. Mindestens 6,7 Milliarden Euro sollen davon aus dem traditionell starken Segment DHL kommen. "Nie zuvor hat Deutsche Post DHL Group weltweit so viele Frachtgüter, Expresssendungen und Pakete transportiert", sagte Deutsche Post-Chef Frank Appel.

Die wirtschaftlichen Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine seien in der Prognose nicht enthalten. Mittelfristig will der Konzern seinen Gewinn weiter steigern: Das Ebit soll auf rund 8,5 Milliarden Euro im Jahr 2024 zulegen.

Dividende angehoben


Der freie Barmittelzufluss (Free Cashflow) soll sich von 2022 bis 2024 auf elf Milliarden Euro summieren. Mindestens 3,4 Milliarden Euro sollen davon auf dieses Jahr entfallen. Übernahmen sind dabei nicht berücksichtigt. Die Post will etwa für rund 1,5 Milliarden Euro den Mainzer Seefrachtspezialisten J.F. Hillebrand übernehmen. Ebenfalls bis 2024 prognostiziert das Unternehmen insgesamt Investitionen von rund zwölf Milliarden Euro, rund 4,2 Milliarden davon im laufenden Jahr.

Die Dividende soll nun von 1,35 Euro je Aktie auf 1,80 Euro je Aktie steigen. Darüber hinaus verkündete die Post ein neues Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu zwei Milliarden Euro. Die Post hatte bereits im vergangenen Jahr ein Aktienrückkaufprogramm in einer Höhe von bis zu einer Milliarde Euro in die Wege geleitet.

Unsere Einschätzung zur Deutschen Post-Aktie


Der Paket-Boom beflügelt die Deutsche Post - und die Zahlen die Anleger. Die Aktie des Logistikkonzerns schoss bis zum Mittag um mehr als neun Prozent nach oben. Im schwierigen Marktumfeld hat das Papier seit Jahresanfang rund 22,5 Prozent verloren. Die Jahreszahlen geben dem Kurs nun aber Auftrieb, auch die Konkurrenten wie FedEx und UPS meldeten steigende Umsätze. Wir bleiben bei unserer Kauf-Empfehlung: den günstigen Kurs zum Einstieg nutzen.

ak/dpa-AFX/rtr