Behörden und DAX-Konzerne setzen auf Sicherheitslösungen dieses Unternehmens. Vor allem die zweite Jahreshälfte sollte bei der IT-Aktie sehr gut laufen.
Wenn Verteidigungsminister Boris Pistorius neue Milliarden für die Bundeswehr ausruft, denken viele an Panzer. Anleger mit Weitblick könnten aber auch an Firewalls denken. Denn die nächste Angriffswelle rollt nicht über Land, sondern durchs Netz. Secunet Security ist seit Jahren strategischer IT-Sicherheitspartner des Bundes. Mehr als 25 Ministerien und Behörden setzen auf die Produkte. Besonders gefragt und eines der wichtigsten im Hause ist der SINA-Arbeitsplatz — ein hochsicheres Notebook, das für die Geheimhaltungsstufen bis „Streng geheim“ zertifiziert ist.
Kaum ein anderes Unternehmen bietet Vergleichbares mit einer Zulassung des Bundesamts für Sicherheit in der Infor- mationstechnik (BSI). Dieses prüft und zertifiziert IT-Produkte und -Systeme nach strengen nationalen und internationalen Standards. Der Zulassungsprozess ist langwierig, teuer und technisch anspruchsvoll. Nur wenige Anbieter schaffen diese Hürde.
Secunet ist gefragt
Damit ist Secunet in vielen Ausschreibungen quasi gesetzt. Überall dort, wo es um Sicherheit im Netz geht, also bei Cloud-Anwendungen, im Gesundheitswesen oder eben auf politischer Ebene, kommen die Lösungen zum Einsatz. Mittlerweile zählen mehr als 20 DAX-Konzerne und andere internationale Firmen zu den Kunden. Die positiven Voraussetzungen machten sich bereits im ersten Quartal bemerkbar: Der Umsatz kletterte um knapp 36 Prozent auf 78,3 Millionen Euro. Dazu beigetragen haben hier Bestellungen im vergangenen Jahr, die dann im ersten Quartal ausgeliefert wurden. Vor allem der öffentliche Sektor investierte noch einmal kräftig.
Anleger bleiben skeptisch, aber...
Anleger reagierten allerdings skeptisch auf die vorläufigen Zahlen für das zweite Halbjahr, die Secunet vor zwei Wochen vorlegte. Der Umsatz soll dann bei knapp 172 Millionen Euro liegen. Im Vergleich zum Vorjahresabschnitt wäre dies zwar ein Plus von 19 Prozent. Weil das erste Quartal jedoch so stark war, würden die Erlöse lediglich noch um etwas mehr als acht Prozent zulegen. Die Marge vor Zinsen und Steuern soll für die ersten sechs Monate bei 4,2 Prozent liegen. Im Vergleich zum Vorjahr wäre dies ein deutlicher Anstieg.
Dennoch waren Anleger verunsichert und schickten den Aktienkurs nach unten. Wohl auch, weil der Weg zum Margenziel für das Gesamtjahr von 9,5 bis 10,5 Prozent noch weit ist. Die Skepsis ist allerdings eingepreist und tendenziell ist das zweite Halbjahr bei Secunet von jeher deutlich stärker. Die endgültigen Zahlen legt das Unternehmen am 12. August vor. Der stetig an Bedeutung gewinnende Markt und vor allem die geplanten Ausgaben des Bundes für mehr IT-Sicherheit sprechen dafür, dass es mit dem Aktienkurs nach oben geht.
Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (31/25), die Sie hier finden.
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