Diese Öl-Aktie ist eine der größten Positionen im Buffett-Portfolio. Nach wie vor bietet sie ordentlich Kurschancen PLUS Sicherheit. Von Jennifer Senninger

Wenn einer weiß, was die besten Aktien der Welt sind, dann ist es das Orakel von Omaha. Warren Buffett (91) gilt als der beste Investor der Welt. Seit 1965 ist er CEO seiner Firma Berkshire Hathaway. Ihre A-Aktien erzielten seitdem bis zum 31. Dezember 2021 eine Gesamtrendite von über 3,6 Millionen Prozent! Bei diesem Erfolg ist es klar, dass einige Investoren dem Top-Anleger nacheifern wollen. Ein Blick in sein Depot (Stand: 31.03.2022) offenbart: Die viertgrößte Position ist eine Öl-Aktie, die jetzt als besonders sicheres Investment gilt.

Chevron - Buffetts Top-Öl-Aktie


Gerade während den Anfängen der Corona-Pandemie hatten es Öl-Unternehmen während Lockdowns nicht leicht. Chevron aber, eines der größten Öl-Unternehmen der Welt, konnte diese Zeit ohne bleibende Schwierigkeiten überstehen. Nun kann die Aktie ordentlich performen, liegt auf Sicht von einem Ein-Jahreszeitraum über 72 Prozent im Plus. Chevrons größtes Ass im Ärmel: Das Betriebsmodell. Wie the Motley Fool berichtete, generiert es zwar die größten Margen aus seinen Upstream-Bohrungen. Allerdings verfügt der Konzern auch über Übertragungspipelines, Raffinerien und Chemieanlagen. Diese Pipelines und Speicher werden meist mit Festgebühren betrieben, der operative Cashflow bleibt damit planbar und transparent. Und: Chevrons Raffinerien und Chemiebetriebe gelten als solide Absicherung gegen fallende Energiepreise. Aktuell sollte das aber unwahrscheinlich bleiben.

Die Finanzen sind top


Diese Zahlen können sich sehen lassen: Das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital liegt bei Chevron unter 20 Prozent. Auch das zweite Quartal lief besser denn je: Der Umsatz stieg um 80 Prozent auf 68,8 Milliarden Dollar, der Gewinn um über 250 Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar. Das liegt zwar auch an einer stärkeren Produktion. Natürlich profitierte Chevron aber vor allem von den stark gestiegenen Preisen. Zum Vergleich: Das Fass Rohöl und Flüssiggas verkaufte der Konzern im abgeschlossenen Quartal im Durchschnitt für 89 Dollar. Im Vorjahr lag der Preis hier noch bei 54 Dollar.

Umstrittenes Investment


Es sei jedoch auch gesagt: Durch Russlands Invasion in die Ukraine bleibt die Energieversorgung in Europa kritisch, die Benzinpreise gehen durch die Decke. Von solchen Situationen profitieren Konzerne wie Chevron, das betrachten einige Menschen mit Skepsis. US-Präsident Joe Biden beispielsweise ermahnte die Branche schon häufiger, verwies auf Preistreiberei. Chevron Chef Mike Wirth sagte zur Kritik im Quartalsbericht, dass der Konzern seine Investitionen zum Vorjahr verdoppelt hätte. "Chevron erhöht das Energieangebot, um bei der Bewältigung der Herausforderungen an den Weltmärkten zu helfen."

Für das Jahr 2022 könnte der Umsatz laut Analysten um 77 Prozent auf 234,49 Milliarden Euro steigen, der Gewinn je Aktie sogar um 142 Prozent auf 17,69 Euro. Auch die Dividende könnte sich von 4,49 Euro 2021 auf 5,56 Euro erhöhen. Ein Kursziel von 175 Euro bietet über 15 Prozent Kurschance.