Die europäische Versicherungsaufsicht EIOPA fordert, dass sowohl Erstversicherer wie die Allianz als auch Rückversicherer wie die Münchener Rück einstweilen keine Dividenden mehr ausschütten. Zudem sollen auch etwaige Aktienrückkaufprogramme ausgesetzt und die Bonuszahlungen überprüft werden. Die EIOPA folgt damit der Empfehlung der Europäischen Zentralbank aus der Vorwoche, die gleiches für die Banken gefordert hat. Die EIOPA begründet dies mit der Unsicherheit über das Ausmaß und der Dauer der Coronakrise. Für zahlreiche Aktionäre wäre das ein bitterer Schlag, weil gerade Aktien wie die Allianz oder die Münchener Rück wegen ihrer hohen Dividende geschätzt werden.

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hält allerdings nicht viel von der Forderung der EIOPA. "Ein pauschales Ausschüttungsverbot für Versicherungsunternehmen und Pensionskassen hält die BaFin derzeit nicht für geboten", zitiert das Portal institutional-money.com aus einer Stellungnahme der Behörde. BaFin-Exekutivdirektor Frank Grund sagte demzufolge, dass bei der Frage, ob und wie hoch die Dividende ausfallen könne, die Versicherer und ihre Risikotragfähigkeit individuell betrachtet werden müsse.