Bislang hat Morgan Stanleys Top Analyst immer nur vor einem Crash gewarnt. Doch nun erwartet Mike Wilson, dass die Börse bis Ende des Jahres steigt. Ein Kontraindikator?

Mike Wilson warnte in diesem Jahr unzählige Male vor einem schwierigen Jahr für den S&P 500. Man schenkte ihm Beachtung, weil er den Bärenmarkt 2022 ziemlich akkurat vorhergesagt hatte. Doch in 2023 wendete sich das Blatt. Allerdings werden wir später sehen, dass Wilson schon früher in diesem Jahr auf ein Ende des Bärenmarktes hinwies. Doch nun wollen wir erst schauen, warum die Börse seiner Meinung nach weiter steigen soll.

2023 ist wie 2019 und wird 29 Prozent Rendite bringen

Dabei achtet Mike Wilson von Morgan Stanley vor allem auf den S&P 500. Hier hat Wilson erkannt, dass der Verlauf des Marktes ziemlich identisch mit dem des Jahres 2019 ist. 2019 war eines der besten Jahre in der jüngeren Vergangenheit für den S&P 500 mit einem Gewinn von 29 Prozent. Bis zu Anfang August 2019 hatte der Index dabei bereits 20 Prozent Gewinn gebracht - genauso wie der S&P 500 auch im Jahr 2023. Wiederholt sich die Geschichte? 

„Die Analogie aus dem Jahr 2019 deutet an und für sich darauf hin, dass der Index von hier aus weiter steigen wird, obwohl wir anmerken möchten, dass die Fed die Zinsen bereits für einen Großteil des Jahres 2019 gesenkt hat und der Marktmultiplikator bereits fast eine Umdrehung höher ist als dort In dieser Zeit erreichte es seinen Höhepunkt“, schrieb Mike Wilson laut Yahoo Finance in einer Mitteilung an Kunden. Wilson weißt darauf hin, dass es in 2019 anders als in 2023 bereits Zinssenkungen der Fed im Jahresverlauf gegeben hatte. 

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Wilson gesteht Fehler ein

Bereits letzte Woche sagte Mike Wilson von Morgan Stanley, dass er für 2023 bislang falsch gelegen habe. Seine These war, dass die Märkte und die Wirtschaft gegen die Fed nicht ankämen und sinkende Unternehmensgewinne zu sinkenden Aktienkursen führen. Dies trat bisher nicht ein. Dazu sagt er: „Die Daten, die wir heute haben, deuten darauf hin, dass wir uns in einer politisch bedingten Rallye am Ende des Zyklus befinden." 

Allerdings sagte Wilson schon im Frühjahr voraus, dass die Bankenkrise das Ende des Bärenmarktes einläuten würde. Damit hatte er nicht unrecht, bloß wurde der Markt nicht so stark abverkauft, wie er es gedacht hatte. Lesen Sie dazu nochmal: Morgan Stanley Analyst Wilson behauptet: "Banken-Krise signalisiert Ende des Bärenmarktes"

So unrecht hatte Wilson also nicht. Und was ist nun von seiner Prognose für das restliche Jahr zu halten? Ist dies ein Kontraindikator? Vermutlich nicht. Denn wenn Börsen steigen, dann steigen sie. Es kann immer zu Problemen kommen, und das wird es auch wieder. Aber dass die Börsen jetzt einfach einbrechen ist nicht zu erwarten. Die Gewinne der Unternehmen sind eher positiv ausgefallen und solange es nicht zu einer starken Rezession kommt, dürfte die Börse einfach weiter steigen. 

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