Seit September 2018 wurden die Dividendenerwartungen im Euro-Raum und besonders in Deutschland deutlich reduziert. Zwar liegen die erwarteten Ausschüttungen im längerfristigen Vergleich weiterhin auf sehr hohem Niveau und auch die Schätzungen für die USA und Europa zeigten sich 2019 bereits wieder weitgehend stabil. Allerdings haben, wie die DZ Bank in einer Studie erklärt, besonders die Dividendenschätzungen für den DAX zuletzt weiter nachgegeben.

Gleichzeitig heißt es in dem Report, die Kurse sind seit Jahresbeginn sehr stark gestiegen und gleichzeitig die Dividendenerwartungen tendenziell gefallen. Deshalb seien die erwarteten Dividendenrenditen seit Jahresbeginn stärker gesunken. Auf Sicht der nächsten zwölf Monate biete der DAX eine Dividendenrendite von 3,4 Prozent, der Euro STOXX 50 von 3,8 Prozent, der STOXX 600 von 3,8 Prozent und der S&P 500 von 2,0 Prozent. Die Renditen lägen damit um die durchschnittlichen Renditen seit 2004.

Im Asset-Klassen-Vergleich sei es außerdem so, dass die Dividendenrenditen in Europa weiterhin so attraktiv abschnitten wie selten zuvor. Der Renditeaufschlag der DAX-Dividendenrendite gegenüber zehnjährigen deutschen Bundesanleihen liege nahe dem historischen Höchstwert. Da die Bundrendite erneut gesunken und die Dividendenrendite stabil seien, werde zusätzliche Risiko des Aktieninvestments aktuell mit 3,8 Prozentpunkten belohnt. Auch gegenüber den Renditen der risikoreicheren Unternehmensanleihen, die zuletzt stärker gesunken seien, böten Dividendenpapiere einen soliden Renditeaufschlag.

In der erwähnten Dividenden-Studie haben die fundamental orientierten Analysten der DZ Bank auch jene Aktien mit einer attraktiven Dividendenrendite herausgefiltert, die zudem mit einer Kaufempfehlung ausgestattet sind und die über zusätzliches Kurspotenzial verfügen.

BÖRSE ONLINE stellt davon fünf deutsche Titel vor. Diese haben gemessen an den Kurszielen 17 Prozent bis 26 Prozent Luft nach oben und die Dividendenrenditen für 2019 bewegen sich zwischen 4,5 Prozent und 5,6 Prozent. Mehr dazu auf den nachfolgenden Seiten.

Auf Seite 2: Evonik Industries





Evonik Industries-Aktie



Bei den Aktien von Evonik gibt die DZ Bank den fairen Wert mit 30,00 Euro an und daran hat sich zuletzt auch nach der Vorlage von Geschäftszahlen durch den Chemiekonzern ebenso nichts geändert wie an der Kaufempfehlung. Gemessen an der aktuellen Notiz von 25,69 Euro hat dieser Titel theoretisch 16,8 Prozent Luft nach oben.

In Sachen Dividenden rechnen die Analysten für das Geschäftsjahr 2019 mit einer unveränderten Zahlung von 1,15 Euro je Aktie. Das verspricht eine Dividendenrendite von 4,48 Prozent. Für 2020 und 2021 sollen den Prognosen zufolge dann 1,20 Euro bzw. 1,24 Euro je Anteilsschein fließen.

Die Schätzungen für den Umsatz gehen für 2019 von 13,4 Milliarden Euro nach 13,3 Milliarden Euro im Vorjahr aus und für die beiden kommenden Jahre von 13,9 Milliarden Euro bzw. von 14,4 Milliarden Euro. Die Vorhersagen für den bereinigten IFRS-Gewinn je Aktie beinhalten für 2019 einen Rückgang von 2,20 Euro auf 2,14 Euro. Für 2020 und 2021 kalkuliert man mit 2,21 Euro und mit 2,36 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von knapp elf. Die Prognosen zu Umsatz und Gewinn je Aktie haben die Analysten eben in Reaktion auf die vom Unternehmen vorgelegten Quartalszahlen angehoben.

Der zuvor genannte faire Wert basiert auf einer Berechnung der Summe der Einzelteile des Konzerns und der Verwendung des geschätzten Verhältnisses von Unternehmenswert zum EBITDA für 2020. Nach Einschätzung der DZ Bank wird sich das Evonik-Geschäft nach der Abspaltung von MMA weniger zyklisch entwickeln als zuvor. Die Analysten erwarten weitere Desinvestitionen bei den Basischemieaktivitäten. Nach hausinterner Einschätzung wird auch die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2019 besser ausfallen, als bei den meisten anderen Chemieunternehmen in Deutschland. Zur Begründung des positiven Anlageurteils heißt es darüber hinaus, das Effizienzprogramm solle das EBITDA-Margen-Ziel von 18 Prozent bis 20 Prozent bis 2021 realisieren helfen.

Zusätzliche Chancen ergeben sich laut DZ Bank aus den Akquisitionen von Air Products, JM Huber und PerOxyChem, da dies für Wachstum sorge, dem steigenden Wohlstand in Schwellenländern der die Kosmetik-Nachfrage steigere (Megatrend Beauty & Pflege), dem Aufstieg der erneuerbaren Energien und der zunehmend schonende Umgang mit Ressourcen (Megatrend Ressourceneffizienz) sowie dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts, der bis zum dritten Quartal 2019 abgeschlossen sein soll.

Risiken wiederum seien in einem erneuten Methionin-Preisverfall zu sehen, Druck durch Wettbewerber aus Regionen mit niedrigen Löhnen oder Energiekosten, einem irrationalen Aufbau von Kapazitäten, der über Angebotsüberhang zu Preisdruck führen könnte. Hinzu kämen potenzielle Wechselkurs- und Rohstoffpreisvolatilitätsrisiken sowie Risiken aus Umweltverschmutzung und hohem Energieverbrauch sowie Kosten zur Vermeidung derselben.

Charttechnik



Seit dem im April 2013 vollzogenen Börsengang konnten die Evonik-Aktien bisher unter dem Strich nicht wirklich überzeugen. Gegenüber dem ersten Handelskurs von 33,00 Euro steht derzeit ein deutliches Minus zu Buche. Auch das Rekordhoch von 37,73 Euro vom 10. August 2015 ist weit entfernt. Das bisherige Rekordtief stammt mit 21,66 Euro vom 03. Januar 2019. Davon hat sich der Wert immerhin spürbar abgesetzt, überzeugend sieht das Chartbild deswegen aber noch lange nicht aus.

Profil

Evonik ist eines der weltweit führenden Chemieunternehmen. Bei 80 Prozent des Umsatzportfolios nimmt Evonik führende Marktpositionen ein. Die operativen Aktivitäten gliedern sich in die drei Segmente Nutrition & Care, Resource Efficiency und Performance Materials. Das Segment Services erbringt Dienstleistungen für den Standortbetrieb, technischen Service und Logistik.

Auf Seite 3: BASF





BASF-Aktie



Beim DAX-Mitglied sieht die DZ Bank den fairen Wert der Aktien bei 76,00 Euro, wobei diese Vorgabe jüngst um zwei Euro von zuvor 78 Euro gesenkt wurde. Aber auch auf der niedrigeren Basis ergibt sich gemessen an der aktuellen Notiz von 63,30 Euro bei dem Chemieunternehmen die Chance auf einen Anstieg von rund 20 Prozent.

Die Dividende sehen die zuständigen Analysten in den Geschäftsjahren 2019 bis 2021 um jeweils zehn Cent je Aktie gegenüber den 3,20 Euro je Anteilsschein für 2018 steigen. Zieht man die erwarteten 3,30 Euro je Aktie für das laufende Geschäftsjahr heran, dann ergibt sich daraus eine Dividendenrendite von 5,2 Prozent.

Beim Umsatz sieht die Prognose von 2018 bis 2021 eine Verbesserung von 62,7 Milliarden auf 70,3 Milliarden Euro vor. Mit dem Gewinn je Aktie soll es gleichzeitig von 5,87 Euro auf 6,21 Euro nach oben gehen. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 10,2.

Die kürzlich vorgelegten Quartalszahlen sind nach dem Urteil der DZ Bank im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Den Angaben des Unternehmens zufolge soll der Umsatz im Jahr 2019 um ein bis fünf Prozent und das bereinigte EBIT um ein bis zehn Prozent steigen, wobei man jetzt den unteren Rand der Spanne als wahrscheinlichste Möglichkeit ansehe. Die DZ Bank-Schätzungen für das laufende Jahr blieben im Anschluss daran weitgehend unverändert, ab 2020 hat man aber die Gewinnschätzungen leicht gesenkt, da jetzt höhere Abschreibungen erwartet werden.

Allgemein heißt es zur Begründung des Anlageurteils, die DEA Winterhall-Fusion sei abgeschlossen. Ein Börsengang des Öl & Gas-Unternehmens sei für das zweite Halbjahr 2020 geplant; Durch den Erwerb eines großen Teils des Saatgut- und Herbizid-Geschäfts von Bayer verbessere BASF seine strategische Position im Agrarbereich deutlich. Positiv Erwähnung finden zudem ein Wachstum beim bereinigten EBIT im niedrigen einstelligen Prozentbereich sowie eine als attraktiv bezeichnete Dividendenrendite.

Chancen wittert man neben der erwähnten Wintershall-Fusion mit LetterOne (DEA) und dem geplanten Ausstieg über ein IPO bis 2020 in dem ebenfalls bereits erwähnten Ausbau des Agrargeschäfts durch zwei Zukäufe von Bayer Saatgut und Herbizide-Aktivitäten in einem Aufbau eines zweiten Verbund-Standorts in Guangdong, China, bis 2030, einer Abspaltung der Papier- und Bau-Chemie sowie in einer neuen Strategie mit Zielen bis 2025 / 2030. Als Risiken seien dagegen ein etwaiger Dollar-Verfall gegenüber dem Euro zu werten, eine starke Rohstoffkostenvolatilität, ein irrationaler Chemie-Kapazitätsaufbau durch Wettbewerber in China und USA, die hohen Energiekosten in Europa sowie neue Handelsbeschränkungen und Zölle.

Charttechnik



Die Aktien von BASF können für den Zeitraum von März 2003 bis Januar 2018 auf einen Anstieg von 14,205 Euro auf 97,67 Euro zurückblicken. Zuletzt ist das Chartbild aber geprägt von einem Seitwärtstrend, der sich in den vergangenen Jahren breit gemacht hat. Nach oben hin dient dabei das zuvor genannte Rekordhoch als Begrenzung und nach unten hin das Zwischentief auf dem Jahr 2016 von 56,70 Euro.

Profil

Das Portfolio des weltweit größten Chemieunternehmens BASF umfasst Chemikalien, Pflanzenschutzmittel und Saatgut. Erdöl- und Erdgas-Explorations- & Produktionstochter Wintershall wird in Gemeinschaftsunternehmen mit DEA eingebracht.

Auf Seite 4: Hugo Boss





Hugo Boss-Aktie



Bei den Aktien von MDAX-Vertreter Hugo Boss hat die DZ Bank den fairen Wert je Aktie auf 70,00 Euro festgezurrt. Dabei basiert diese Vorgabe für den Modehersteller auf einem abgezinsten Cash-Flow-Berechnungsmodell. Verglichen mit der aktuell gültigen Notiz von 57,74 Euro verspricht das theoretisch einen Anstieg von 21,2 Prozent.

Was die Dividende angeht, kalkulieren die Analysten mit kontinuierlich deutlich steigenden Zahlungen. Nach 2,70 Euro für 2018 sollen die Aktionäre demnach 3,00 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 erhalten. Die Vorhersagen für 2020 und 2021 beinhalten Zahlungen von 3,40 Euro und von 3,80 Euro. Für 2019 ergibt sich daraus eine Dividendenrendite von 5,2 Prozent.

Den Umsatz sehen die Analysten von 2018 bis 2021 von 2,796 Milliarden auf 3,236,7 Milliarden Euro steigen. Die Schätzungen für das bereinigte IFRS-Ergebnis je Aktie sehen für das laufende Jahr eine Verbesserung von 3,42 Euro auf 3,72 Euro vor. 2020 und 2021 sollen daraus dann 4,26 Euro bzw. 4,75 Euro werden. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 12,2.

Zu den jüngst vorgelegten Geschäftszahlen hieß es, wie zu erwarten gewesen sei, habe Hugo Boss schwache Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. So sei das EBIT um 23 Prozent auf 55 Millionen Euro gesunken, während die Markterwartung bei 66,5 Millionen Euro gelegen habe. Wesentliche Gründe für den starken EBIT-Rückgang seien erhöhte Aufwendungen zur Steigerung der Effizienz, Timing bei den Marketing-Aufwendungen und Währungseffekte gewesen.

Das Management habe aber die bisherige Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2019 (ohne die Effekte aus IFRS 16) bestätigt. Folglich gehe man im Unternehmen weiter von einem Anstieg der Gruppen-Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich auf währungsbereinigter Basis aus sowie von einem erwarteten EBIT-Anstieg im prozentual hoch einstelligen Bereich. Wie von der DZ Bank bereits im Vorfeld der Berichterstattung zum abgelaufenen Quartal erwartet, setzt man nach wie vor darauf, dass nun eine Reihe von Quartalen mit guten Quartalszahlen bevorstehen. Wesentliche Wachstumsimpulse dürften auch im laufenden Geschäftsjahr vom China-Geschäft und vom konzerneigenen Einzelhandel ausgehen.

Bis Ende 2022 plane der Vorstand einen Anstieg der EBIT-Marge auf 15 (Ende 2018: 12,4) Prozent. Folgende Voraussetzungen seien dabei zum Erreichen dieses Ziels erforderlich: Erstens eine sukzessive Verbesserung der Rohertragsmarge durch einen höheren prozentualen Anteil des konzerneigenen Einzelhandels am Konzernumsatz, zweitens eine Verbesserung der Flächenproduktivität, drittens Umsatzwachstum auf vergleichbarer Fläche um rund fünf Prozent pro Jahr. Ein großes Thema stelle in den kommenden Quartalen außerdem der Abbau der immer noch hohen Vorräte dar.

Chancen ergäben sich neben dem geplanten Anstieg der EBIT-Marge durch das überdurchschnittliche Wachstumspotential in der Region Asien, insbesondere in China, und bei der Marke HUGO. Positiv Erwähnung finden zudem die hohe Eigenkapitalquote sowie die als attraktiv eingestufte Dividendenrendite. Risiken würden dagegen neben den wie erwähnt noch sehr hohen Vorräten das anhaltend schwierige Marktumfeld in Deutschland bergen, der vergleichsweise hohe Umsatzanteil in Großbritannien (Brexit-Gefahr) sowie der deutliche Nachholbedarf im Online-Geschäft.

Charttechnik



Bei Hugo Boss ist das langfristige Kursgeschehen geprägt von einigen heftigen Ausschlägen. Am besten lief es für den Kurs von September 2002 bis April 2015 mit einem da verbuchten Anstieg von 8,25 Euro auf 120,00 Euro. Für die jüngere Vergangenheit ist ein Seitwärtstrend mit dem zuvor genannten Rekordhoch als Begrenzung nach oben zu konstatieren sowie dem Dezember-Tief von 52,96 Euro nach unten. Erst ein Ausbruch aus dieser Spanne würde erwähnenswerte Chartsignale mit nachhaltigem Charakter generieren.

Profil



Die Hugo Boss AG zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Herrenoberbekleidung mit den Kernmarken HUGO BOSS und HUGO. Mit seinen verschiedenen Marken deckt Hugo Boss alle wichtigen Modebereiche ab: von der klassischen Konfektion über Abend- und Freizeitmode bis hin zu funktioneller Sportswear und komplettierenden Accessoires. Mit Lizenzprodukten wie Brillen, Uhren sowie Düften und Kosmetik werden die Kollektionen ergänzt. BOSS Woman trägt rund elf Prozent zum Konzernumsatz bei.

Der Anteil von BOSS Woman am Konzernumsatz liegt bei rund zehn Prozent. Der Umsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Regionen: Europa (inklusive Naher Osten und Afrika): 62 Prozent, Amerika: 20 Prozent und Asien Pazifik: 15 Prozent. Die restlichen rund drei Prozent entfallen auf Lizenzprodukte. Nach Vertriebskanälen gestalten sich die Umsatzanteile wie folgt: Konzerneigener Einzelhandel (inklusive DOS, Outlets und Online-Geschäft): 63 Prozent, Großhandel: 34 Prozent und Lizenzen: drei Prozent.

Auf Seite 5: DIC Asset





DIC Asset-Aktie



Bei den ebenfalls zum Kauf empfohlenen Aktien von DIC Asset gibt die DZ Bank den fairen Wert mit 12,00 Euro an. Das ist eine Vorgabe, die kürzlich um 0,30 Euro von zuvor 11,70 Euro angehoben worden war. Damit die Rechnung aufgeht, müsste der Kurs gemessen an der aktuellen Notiz von 9,94 Euro um 20,7 Prozent zulegen.

In Sachen Performance-Potenzial ist außerdem eine geschätzte Dividendenzahlung von 0,50 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 einzukalkulieren. Das wäre gleichbedeutend mit einer Anhebung von 0,02 Euro verglichen mit der Zahlung für 2018 und entspräche einer Dividendenrendite von fünf Prozent. Für 2020 sehen die Schätzungen erneut eine Ausschüttung von 0,50 Euro je Anteilsschein vor und für 2021 von 0,51 Euro.

Die Vorhersage für den operativen Gewinn je Aktie sieht für die Jahre 2018 bis 2021 folgende Werte vor: 0,97, 0,99, 1,00 und 1,02 Euro. Die Schätzreihe für den Nettoinventarwert je Aktie gestaltet sich für den genannten Zeitraum wie folgt: 15,40, 15,96, 15,90 und 15,89 Euro. Der Aktienkurs notiert somit deutlich unter dem Nettoinventarwert. Die Herleitung des fairen Werten der DZ Bank basiert unverändert auf der Schätzung zum Nettoinventarwert für 2019 unter Berücksichtigung eines Risikoabschlags von 25 Prozent. Gemessen am Nettoinventarwert sei der Titel unterbewertet. Zumal das Management inzwischen die Unternehmensstruktur vereinfacht habe. Der strategische Fokus liege aktuell auf dem Ausbau der Fond- und Asset Management Aktivitäten, die sich als zweites Standbein etabliert hätten.

Der Verlauf des ersten Quartals stellte laut den Analysten der DZ Bank einen soliden Jahresauftakt dar. Die Bruttomieteinnahmen sanken verkaufsbedingt um 1,2 Prozent auf 24,5 Millionen Euro, während das Nettobetriebsergebnis um 3,4 Prozent auf 21,2 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Der operative Gewinn legte um 25,3 Prozent deutlich überproportional zu. Der Verschuldungsgrad konnte um 330 Basispunkte auf 49,8 Prozent gesenkt werden und liegt damit erstmalig unter 50 Prozent.

Das Management habe den Gesamtjahresausblick vollumfänglich bestätigt und erwarte demgemäß folgende Zielgrößen: Ankaufsvolumen: "rund" 500 Millionen Euro / Verkäufe (kumuliert aus allen Segmenten): 200-230 Millionen Euro / Bruttomieteinnahmen: 98-100 Millionen Euro / FFO (vor Steuern): 70-72 Millionen Euro.

Chancen wittert man in einem Wachstum im Fondsgeschäft, einem Re-Rating, durch welche die Unterbewertung im Vergleich zur Peergroup weiter aufgeholt werden kann, einer Aufwertung des Immobilienportfolios im Rahmend der Aufwertung des Gesamtmarktes sowie in einer Konsolidierung des Gewerbeimmobilienmarktes. Risiken bestünden dagegen in der Zyklizität des Gewerbeimmobilienmarktes, der noch überdurchschnittlich hohen Verschuldung, einer etwaigen Anspannung der Vermietungsmärkte und der erneuten Ausweitung der Incentives bei Vermietungen.

Charttechnik



Nach dem im den Jahren 2007 und 2008 im Zuge der Finanzkrise erlittenen herben Einbußen und einem anschließend Rebound, der einen Teil der Verluste wieder wettmachte, bewegte sich der Kurs in den vergangenen Jahren in einer relativ engen Spanne. Von Anfang 2015 bis heute handelte der Wert zwischen 7,40 Euro und 11,00 Euro, wobei sich diese Rage in den vergangenen 24 Monaten auf 8,86 Euro bis 11,00 Euro verengt hat. Erst ein Ausbruch daraus würde bedeutsame Chartsignale generieren.

Profil



Die 2002 etablierte DIC Asset AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein Immobilienunternehmen mit Fokus auf Gewerbeimmobilien in Deutschland (Büro, Einzelhandel und sonstiges Gewerbe). Die Geschäftsaktivitäten umfassen Portfolio- und Asset-Management, Projektentwicklung und Spezialfonds. Eigene Immobilienmanagement-Teams in sechs Niederlassungen an regionalen Portfolio-Schwerpunkten betreuen die Mieter direkt. Die DIC Asset AG ist seit Juni 2006 im SDAX notiert und im internationalen EPRA-Index für die bedeutendsten Immobilienunternehmen in Europa vertreten.

Auf Seite 6: Deutsche EuroShop





Deutsche EuroShop-Aktie



Bei den Aktien der Deutschen Euroshop hat die DZ Bank den fairen Wert auf 34,00 Euro taxiert und diese Vorgabe sowie das auf Kaufen lautende Anlageurteil zuletzt in Reaktion auf die für 2018 vorgelegten Zahlen bestätigt. Gemessen am aktuellen Kurs von 26,98 Euro kommt der Betreiber von Shopping-Centern mit der theoretischen Chance auf einen Anstieg von 26 Prozent daher.

Die Dividende je Aktie sehen die Analysten bis auf weiteres in Schritten von fünf Cent steigen. Das heißt, für 2019 rechnet man mit einer Anhebung von 1,45 Euro auf 1,50 Euro je Anteilsschein und für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 mit Zahlungen von 1,55 Euro bzw. von 1,6 Euro je Anteilsschein. Für das laufende Geschäftsjahr winkt damit eine Dividendenrendite von 5,56 Prozent. Gemäß DZ Bank stellt die als hoch bezeichnete Dividendenrendite somit ein wesentliches Kaufargument für die Aktie dar.

Beim operativen Gewinn je Aktie kalkuliert man für 2018 bis 2021 mit folgender Zahlenreihe: 2,54 Euro, 2,43 Euro, 2,44 Euro und 2,47 Euro. Den Nettoinventarwert sieht man für die genannten Geschäftsjahre bei 43,19 Euro, 43,17 Euro, 42,51 Euro und bei 42,54 Euro. Das heißt, der Kurs ist gegenüber dem Nettoinventarwert mit einem deutlichen Abschlag behaftet. Die Ermittlung des fairen Wertes aus Sicht der DZ Bank basiert auf einer aktuellen Net-Asset-Value-Schätzung für das Schätzjahr 2019 unter Berücksichtigung eines Risikoabschlags von 20 Prozent.

Den Angaben zufolge übertraf die Deutsche Euroshop mit den Zahlen für 2018 den zuvor abgegebenen Ausblick. Der Konzernumsatz sei von 218,5 Millionen auf 225,0 Millionen Euro gestiegen und der so genannte "Net Operating Income" habe sich ebenfalls um 3,0 Prozent auf 202,9 Millionen Euro erhöht.

Für das Geschäftsjahr 2019 stelle das Management unverändert folgende Eckdaten in Aussicht: Umsatz: 222-226 Millionen Euro; EBIT: 194-198 Millionen Euro; Gewinn vor Steuern (vor Bewertung): 158-161 Millionen Euro; operativer Gewinn: 148-151 Millionen Euro; operativer Gewinn pro Aktie: 2,40-2,44 Euro.

Allgemein zur Begründung des positiven Anlageurteils heißt es, das Unternehmen besteche durch ein klar fokussiertes konservatives Geschäftsmodell mit derzeit 21 hochwertigen Shopping Centern, einem guten Track Rekord des Managements, einer hohen Transparenz und nicht zuletzt durch verlässliche Dividendenzahlungen. Chancen bestünden in weiterem internen und externen Wachstum, einer Reduzierung der Fremdkapitalaufwendungen und einer Reduzierung des an die ECE zu leistenden Kostensatzes und deren latenten Einfluss auf die Deutsche Euroshop. Risiken stellten dagegen eine Änderung der Steuergesetzgebung bzw. Rechtsprechung zu Lasten der steuerlichen Konstruktion dar, eine zunehmende Verdrängung des stationären Handels durch Online-Handel sowie mittelfristige bilanzielle Abwertungsrisiken bei den Assets.

Charttechnik



Für den Aktienkurs der Deutschen Euroshop ist es von Januar 2003 bis April 2015 angesichts eines da eingefahrenen Anstiegs von 14,90 Euro auf 48,00 Euro gut gelaufen. Anschließend kam es aber zu einem Rückgang der die Notiz im bisherigen Zwischentief bis auf 24,98 Euro zurückwarf. In diesem Jahr versucht sich der Titel bisher an einer Bodenbildung. Die Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss dieses Versuchs sind solange intakt, wie keine neuen Zwischentiefs markiert werden.

Profil



Die Deutsche Euroshop ist eine Immobiliengesellschaft, die sich ausschließlich auf Investments in Einkaufszentren in Deutschland und dem umliegenden EU-Ausland konzentriert. Oberste Anlageziele sind die Erwirtschaftung eines hohen Liquiditätsüberschusses aus der langfristigen Vermietung, der durch jährliche Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet wird, sowie eine nachhaltige Wertsteigerung des Portfolios.