Der Möbelriese XXXLutz will den Online-Möbelhändler Home24 übernehmen. Schon länger spekulierte BÖRSE ONLINE über eine Übernahme. Jetzt passiert es also : 7,50 Euro je Aktie wollen die Österreicher für die Berliner bezahlen. Das wäre ein satter Aufschlag von rund 120 Prozent zum Xetra-Schlusskurs vom Mittwoch. 

Home24 weggekauft

Für Aktionäre, die bereits bei der Emission dabei waren, ist das allerdings ein schwacher Trost: Der Emissionspreis im Juni 2018 lag bei 23 Euro. Anleger die zum Spitzenkurs eingestiegen sind, bezahlten sogar 31,50 Euro.

Angesichts der Konsumflaute werde der neue Investor Home24 mehr Robustheit verschaffen, so Chef Marc Appelhoff. Wie viele Onlinehändler leiden auch die Berliner unter zurückgehenden Umsätzen, weil Konsumenten in der Hochphase der Pandemie kräftig eingekauft haben und angesichts der hohen Inflation aktuell weniger ausgeben.

Doch wie sollen Anleger jetzt reagieren? Den Angaben zufolge hatte sich XXXLutz bereits vor der Bekanntgabe 60 Prozent der Stimmrechte gesichert. Aktuell besteht kein akuter Handlungsbedarf. Eine Mindestannahmeschwelle seitens XXXLutz gibt es nicht. Mit einem Mehrheitsbeschluss auf der Hauptversammlung könnte das Unternehmen Home24 allerdings von der Börse nehmen – wie es etwa auch schon bei Rocket Internet der Fall war. Die Aktie wurde dann allerdings noch im Freiverkehr weitergehandelt. Die Chance einer Nachbesserung besteht.


TS/DPA