Der KI-Hype gilt in der Finanzwelt als Megatrend und dürfte die reale Welt in Zukunft nachhaltig verändern. Bei Palantir, das weniger als klassischer Chip- oder Hardwareanbieter, sondern als Anbieter von KI-gestützten Analyse- und Entscheidungswerkzeugen gilt, gibt es derzeit folgendes zu beachten.
Dieses KI-Unternehmen, verarbeitet und analysiert mit seinen Softwareplattformen riesige Datenmengen und nutzt hierfür in wachsendem Maße Künstliche Intelligenz. Anwendungen wie Palantir Foundry oder Palantir Gotham nutzen maschinelles Lernen und KI-Modelle, um Muster zu erkennen, Prognosen zu erstellen und Entscheidungsprozesse in Unternehmen, Behörden oder im Militär zu unterstützen. Besonders seit dem Aufkommen generativer KI bewirbt Palantir sein Artificial Intelligence Platform (AIP), das es Kunden erlaubt, eigene Daten sicher mit großen Sprachmodellen zu kombinieren.
Verstärkte Insiderverkäufe nicht überbewerten
Bei Palantir wurden per Saldo in den vergangenen drei (zwölf) Monaten netto fast 387.000 Aktien (30,45 Mio. Aktien) verkauft, was normalerweise als eindeutig negativer Begleitumstand interpretiert wird. Allein im September haben Unternehmensinsider insgesamt fast 235.000 Palantir-Aktien verkauft. Da es sich um geplante, sogenannte 10b5-1-Verkäufe gehandelt hat, sollten Anleger diesen Trend aber nicht zwangsläufig als Verkaufssignal interpretieren. Dieser Sachverhalt deutet nämlich darauf hin, dass ein Insider nicht spontan verkauft hat, sondern gemäß einem vorher festgelegten Plan, um z. B. Steuerverpflichtungen zu erfüllen oder größere Anschaffungen zu tätigen.
Als starkes Alarmzeichen gilt es indes, wenn Insider plötzlich große Mengen ohne Planung oder Vorwarnung verkaufen. Wichtig: Die vier Insider, die sich im September von Palantir-Aktien getrennt haben, verfügen weiterhin über Restbestände in Höhe von ungefähr 3,2 Millionen Anteile. Durchaus problematisch kann man allerdings die Tatsache interpretieren, dass CEO Alexander Karp seine Beteiligung innerhalb von weniger als zwei Jahren von 8,05 Millionen auf 6,62 Millionen Aktien reduziert hat.
Palantir: Bei Analysten wächst die Skepsis
In den vergangenen Wochen haben sich einige Analysten relativ skeptisch zur Palantir-Aktie geäußert und dabei vor allem die hohe Bewertung erwähnt. So stuften z.B. die Analysten von Mizuho den KI-Titel mit „Neutral“ ein und zogen folgendes Fazit: Obwohl das Wachstum beeindruckt, seien die Multiples (z. B. im Verhältnis von Unternehmenswert zu Umsatz oder Profit) so hoch, dass sie kaum durch konservative Erwartungen gerechtfertigt werden. Das Analysehaus Citron, meinte in einer Analyse sogar, dass Palantirs Bewertung extrem überzogen erscheinen könne und bezog sich dabei auf das hohe Kurs-Umsatz-Verhältnisse und sehr hohe KGV. Dies wird als Warnzeichen interpretiert, insbesondere wenn das Wachstum eines Tages nicht mehr so rasant weitergehen sollte.
Unter den 21 auf Tradingview.com veröffentlichten Analystenmeinungen der vergangenen drei Monate halten sich positive wie negative Urteile in etwa die Waage (Gesamturteil: Neutral). Vier Analysten stufen den Titel als „Starker Kauf“ und drei als „Kauf“ ein, während der Titel einmal als „Verkauf“ und dreimal als „Starker Verkauf“ eingestuft wird. Eine große Mehrheit der Analysten (18) raten bei der Aktie von Palantir lediglich zum „Halten“. Diese Skepsis führt dazu, dass das durchschnittliche Zwölfmonatskursziel der Analysten mit 155,57 Dollar den gegenwärtigen Aktienkurs (170,26 Dollar) derzeit deutlich unterschreitet.
Fazit: Die aktuelle Lage spricht bei Palantir daher eher für „Abwarten“ als für „Einsteigen“.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.