PayPal habe 70 Dollar je Pinterest-Aktie geboten. Mit dem daraus resultierenden Kaufpreis von insgesamt 45 Milliarden Dollar wäre der Deal die bisher größte Übernahme eines Social-Media-Konzerns. Zunächst hatte die Agentur Bloomberg über ein Volumen von 39 Milliarden Dollar berichtet, das sich aus dem Ausschluss einer Aktienklasse ergab. Von PayPal und Pinterest gab es vorerst keine Stellungnahme.

Beide Unternehmen gelten als Gewinner der Corona-Pandemie. In Zeiten von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen kauften mehr Menschen online ein und bezahlten häufiger über PayPal. Auf Pinterest waren im Lockdown mehr Nutzer unterwegs, die sich dort unter anderem für Bastel- oder Heimwerkprojekte inspirieren ließen.

Mit dem Kauf von Pinterest könnte PayPal daraus Profit schlagen, dass immer mehr Internet-Nutzer Waren kaufen, die sie auf Social-Media-Seiten gesehen haben und die von "Influencern" empfohlen wurden. Den Insidern zufolge ist ein Abschluss des Geschäfts noch nicht sicher. PayPal hoffe aber, die Verhandlungen bis zur Vorlage der Quartalszahlen am 8. November zu Ende bringen zu können.

Eine Übernahme für 45 Milliarden Dollar würde den Kauf von LinkedIn durch Microsoft in den Schatten stellen. Der Technologieriese zahlte vor fünf Jahren gut 26 Milliarden Dollar für die Kontaktplattform. Die Paypal-Pinterest-Hochzeit könnte zudem den Startschuss geben für weitere Zusammenschlüsse von Finanztechnologiefirmen und sozialen Medien.

Das Gebot von 70 Dollar je Anteilsschein wäre ein Aufschlag von 26 Prozent auf den Schlusskurs von Pinterest am Dienstag. Nach Bekanntwerden der Pläne schossen Pinterest-Papiere am Mittwoch fast 13 Prozent in die Höhe auf 62,68 Dollar. PayPal-Aktien gaben knapp fünf Prozent nach auf 258,36 Dollar.

rtr