Anleger, die in den USA investieren, sind nervös: Seit zehn Jahren schon legt das Bruttoinlandsprodukt zu. Nach so langer Zeit müsste die Dynamik doch nachlassen, schließlich dauert kein Aufschwung ewig. Zudem drohen die Zinserhöhungen der US-Notenbank und der Handelsstreit mit China der US-Konjunktur zu schaden.

Warnungen vor einer nachlassenden Wirtschaftsdynamik werden lauter, auch weil die Renditen länger laufender Bonds teilweise unter den Papieren mit kürzerer Laufzeit liegen. Experten sprechen dann von einer inversen Zinskurve. In der Vergangenheit folgten darauf regelmäßig Rezessionen. Im vierten Quartal 2018 haben die wachsenden Sorgen der Anleger den S & P 500 schon kräftig nach unten gezogen. Trotz der Erholung kurz vor Jahresende fürchten nicht wenige Anleger einen langfristigen Abwärtstrend.

Anstieg auf 3000 Punkte



Der aktuelle Pessimismus erscheint angesichts jüngster Daten und Einschätzungen von Investmentbanken jedoch übertrieben. So ist die Arbeitslosenquote im November auf 3,8 Prozent gesunken. Goldman Sachs erwartet 2019 einen weiteren Rückgang auf nur 3,2 Prozent. Da aufgrund der guten Beschäftigungslage auch die Löhne steigen, werden nach Einschätzung von Goldman Sachs im kommenden Jahr die Konsumausgaben um 2,7 Prozent anziehen.

Für die US-Wirtschaft, aber auch für den Aktienmarkt sind die Verbraucher die entscheidende Größe. Die Binnennachfrage trägt immerhin zwei Drittel zum Bruttoinlandsprodukt bei. Goldman Sachs traut dem S & P 500 im Jahr 2019 mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent einen Anstieg auf 3000 Punkte zu. Vergangenen Freitag notierte das Börsenbarometer bei 2500 Punkten. Die Investmentbank ist der Ansicht, dass die US-Notenbank nicht wie geplant im März, sondern erst im Juni ihre vierteljährlichen Zinserhöhungen aufnehmen wird. Davon sollten US-Aktien profitieren. Wie Goldman Sachs rechnet auch JP Morgan mit einer Erholung. Die Investmentbank kann sich im besten Fall einen Anstieg auf 3100 Punkte vorstellen.

Kursrelevantes Gewicht



Mit dem von Blackrock aufgelegten iShares Core S & P 500 können Anleger von den Entwicklungen an der Wall Street profitieren. Der ETF bildet die 500 gelisteten Unternehmen physisch ab. Unter den Top-10-Positionen befinden sich Microsoft, Johnson & Johnson sowie Berkshire Hathaway. IT-Werte sind mit 19, Pharmatitel mit 15 und Finanzwerte mit 13 Prozent gewichtet. Die von Ausgaben des US-Verbrauchers abhängigen zyklischen und nichtzyklischen Konsumwerte bringen es zusammen auf 18 Prozent. Ein kursrelevantes Gewicht.