Die letzte Woche endete für diese Pharma-Aktie mit einem Desaster. Aber steht das weltbekannte Papier wirklich so schlecht da, wie es den Anschein hat?

Was für ein Absturz! Am Freitag sackte die Aktie des französischen Pharma-Unternehmens Sanofi auf ein neues Zwölf-Monatstief ab und landete am unteren Ende des europäischen Leitindex Euro Stoxx 50. Und auch am Samstag sah die Lage für den Titel mit einem weiteren Minus von fast einem Prozentpunkt auf 86 Euro nicht unbedingt besser aus. Runtergezogen hatten die Aktie in der letzten Woche vor allem uneindeutige Studiendaten.

Sanofi (WKN: 920657)

Studiendaten von Sanofi enttäuschen, aber…

In einer von zwei Phase-3-Studien erreichte Sanofi mit seinem Wirkstoff Itepekimab zur Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), die das Unternehmen gemeinsam mit Regeneron entwickelt, nicht den primären Endpunkt. Das ist natürlich nicht das Ende für das Medikament, die Analysten der US-Bank JPMorgan sprachen aber von einer enttäuschenden Nachricht. 

Das Medikament dürfte zwar auf den Markt kommen, allerdings mit einer Verzögerung von zwei bis drei Jahren. Es gebe dadurch negative Auswirkungen auf ihre bisherigen Erwartungen an den Geschäftserfolg des Medikaments, so die Experten. Positive Nachrichten für Sanofi gingen in diesen Schlagzeilen schnell unter, die gab es aber dennoch.

Anderes Medikament von Sanofi überzeugt – und es gibt noch mehr

So konnten andere Studiendaten zu dem Mittel Beyfortus, das Säuglinge vor der schweren Atemwegserkrankung durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) schützen soll, weit mehr überzeugen. Bei einem Immunisierungsprogramm in Spanien konnte die Zahl der durch RSV ausgelösten Krankenhauseinweisungen von Säuglingen um fast 70 Prozent im Vergleich zur Krankheits-Vorsaison reduziert werden. 

Außerdem investiert Sanofi weiter. Der Arzneimittelhersteller Sanofi will mit dem Zukauf des US-Pharmaunternehmens Blueprint Medicines (Blueprint) für 9,1 Milliarden US-Dollar (8,0 Mrd Euro) sein Geschäft gegen seltene immunologischen Krankheiten stärken. Sanofi werde 129 US-Dollar pro Aktie in bar zahlen, teilte der französische Pharmakonzern am Montag mit. Dies entspricht einem Aufschlag von 27 Prozent auf den Schlusskurs von Blueprint am Freitag. Die Übernahme soll im dritten Quartal abgeschlossen werden und keinen bedeutenden Einfluss auf die Finanzprognose von Sanofi für 2025 haben.

Gut möglich, dass die Sanofi-Aktie derzeit mit einem etwas zu hohen Abschlag gehandelt wird. Zudem lockt das Papier Anleger mit einer Dividendenrendite von 4,5 Prozent. Das Unternehmen ist für seine regelmäßigen Steigerungen bei der Ausschüttung bekannt.

Enthält Material von dpa-AFX

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