Schon mehrere Male seit 2014 hatte Greenwood Investors Aktien des italienischen Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzerns Leonardo im Portfolio. Doch so attraktiv bewertet wie aktuell war der Wert nur selten, sagt Greenwood-Gründer Steven Wood. Diese Einschätzung bestätigt das Kursbild: Vor dem Corona-Crash kostete die Aktie fast zwölf Euro. Heute ist sie für weniger als sieben Euro zu haben, ein Aufholpotenzial von gut 70 Prozent.

Der früher als Finmeccanica bekannte Konzern mit Sitz in Rom baut Flugzeuge, Hubschrauber, Satelliten und Raketen. Ein großer Anteil der Erlöse entfällt auf Elektronikprodukte wie etwa Lasertechnologien. Als Zulieferer im Rumpfbau geht ein kleiner Teil der Produktion - rund zehn Prozent - in die zivile Luftfahrt. Das Unternehmen befindet sich in einem massiven Umstrukturierungsprozess, bei dem für jedes Segment die optimale Struktur gesucht wurde.

Deshalb sollte das US-Geschäft mit Rüstungselektronik der Tochter DRS in New York an die Börse gehen. Der IPO scheiterte aber daran, dass der erhoffte Emissionspreis von 20 bis 22 Dollar nicht erzielt werden konnte. Interessant ist: Während DRS nur rund ein Viertel der Erträge beisteuert, hätte der Börsengang zum geplanten Emissionskurs rund drei Viertel des Börsenwertes ausgemacht. Das heißt: Hier liegen massive stille Reserven, die laut Wood im Laufe der Zeit gehoben werden. Die Reserven sind auch noch an anderer Stelle erkennbar. Das Management hat Anfang März gemeldet, dass die kumulierten freien Cashflows des Unternehmens von 2021 bis 2025 so hoch ausfallen sollen wie die aktuelle Nettoverschuldung von rund 3,3 Milliarden Euro. Anders ausgedrückt: Die Firma könne sich in fünf Jahren komplett entschulden. Nimmt man nur den Mittelwert des Cashflows, handelt die Aktie mit einer zweistelligen Rendite auf den freien Cashflow.