Die Spezialpharma-Firma kann endlich die Profitabilität steigern. Nach der massiven Korrektur gewinnt die Aktie wieder an Fahrt. Drei Gründe, warum das Comeback anhalten wird.
Gemessen an den Wachstumsraten hat Medios nicht enttäuscht: Seit 2019 legte das Geschäft im Schnitt um 30 Prozent pro Jahr zu. Defizite gab es jedoch bei der Marge. Deshalb stürzte die Aktie nach ihrem Höhenflug, der 2021 bis zu Kursen um 40 Euro führte, deutlich ab.
Doch zuletzt hat sich ausgehend von einem tiefen Niveau ein Aufwärtstrend gebildet. Das Unternehmen konnte den Margenverfall umkehren – und die Aktie entwickelt sich im Windschatten. Nachdem Medios die operative Marge wieder ins Laufen gebracht hat, stellt sich nun die Frage, wie es weitergeht.
Stärkung des deutschen Geschäfts
In Deutschland ist die Regulierung sehr streng. Medios musste in der Vergangenheit viele Effizienzgewinne an die Krankenkassen abtreten. Das führte jedoch auch dazu, dass zahlreiche Wettbewerber ausgeschieden sind.
Bei den patientenindividuellen Therapien konzentriert sich Medios nun auf die größten Apotheken in Deutschland, die Ärzte und Krankenhäuser beliefern. Das Geschäft soll vor allem durch die direkte Ansprache von Ärzten und Kliniken ausgeweitet werden.
Internationale Expansion
Medios ist durch Akquisitionen bereits in den Niederlanden, Belgien und neuerdings auch in Spanien aktiv. Passt die regulatorische Umgebung, kann die gesamte Dienstleistungspalette perspektivisch in der gesamten EU angeboten werden.
Besonders attraktiv: Im Ausland sind die Erstattungssysteme großzügiger, die Margen liegen oft über denen in Deutschland. Für Investoren bedeutet das: Gelingt eine Übernahme im Ausland, bei der Medios seine Palette implementieren kann, steigen die Margen im gesamten Konzern.
Neue Therapieformen
Mittelfristig könnte hier das größte Potenzial liegen: Gen- und Zelltherapien befinden sich im Vormarsch. In vielen Fällen handelt es sich um patientenindividuelle Therapien, etwa mit körpereigenen Zellen. Auf diese Form der individualisierten Medizin hat sich Medios bereits bei Chemotherapien spezialisiert.
Das Unternehmen bringt deshalb alles mit, um bei der Fertigung der Wirkstoffe vorn mitzuspielen: Know-how, Reinräume und die Logistik. Nach Angaben von Medios sind bereits zwei Labore entsprechend umgerüstet. Diese neuen Therapien dürften schnell wachsen und versprechen deutlich höhere Margen.
Übrigens: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (36/25), die Sie hier finden.
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