Auch das Orakel von Omaha kann sich einmal irren, denn nicht umsonst sind diese zwei Positionen aus seinem Portfolio um mehr als 40 Prozent gefallen. Aber ist es hier vielleicht schon an der Zeit nachzukaufen?

Warren Buffett ist ohne Zweifel der größte Investor unserer Zeit und hat sich mit seinem Investmentvehikel Berkshire Hathaway einen großen Namen gemacht. Doch es läuft nicht immer alles rund am Kapitalmarkt, was nicht nur Buffett, sondern auch alle anderen Anleger im Jahr 2022 erfahren mussten.

So haben zwei der Positionen des Orakels von Omaha in den vergangenen zwölf Monaten schwere Einbußen erleben müssen, sodass diese mehr als 40 Prozent im Minus liegen. Doch es stellt sich die Frage: Wird Buffett, der billige Aktien liebt, hier nachkaufen?

Amazon

Die erste Aktie, welche massive Verluste erleiden musste, war Amazon. Aktuell hält Buffett 10.666.000 Anteile am Online-Versandriesen und dürfte nicht besonders glücklich über die Entwicklungen der letzten Monate sein. Vor allem das unprofitable Versandgeschäft, welches Amazon mit AWS querfinanziert, war Anlegern 2023 ein Dorn im Auge.

Trotzdem könnte Amazon bald die Märkte überraschen. Immerhin sind die Erwartungen nach dem gefloppten Prime-Day im Oktober extrem niedrig. Dementsprechend könnte das Weihnachtsgeschäft und etwas steigende Konsumlaune Amazon bei den anstehenden Quartalszahlen wieder Flügel verleihen.

Ein Nachkauf würde hier also definitiv Sinn machen, vor allem vor dem Hintergrund einer Aufspaltung des Konzerns. Hier würde zum Beispiel das schnellwachsende Cloudsystem AWS an die Börse gebracht werden, was Anleger schon seit längerer Zeit fordern.

Snowflake

Aber auch die Cloud-Aktie Snowflake musste im vergangenen Jahr heftig Federn lassen, von der Buffett aktuell 6.125.376 Anteile hält. Wesentlicher Hintergrund sind aber weniger die operativen Probleme für das schnell wachsende Cloud-Business, sondern die hohe Bewertung, welche man durch die Übertreibungen im Jahr 2021erhalten hatte.

Inzwischen hat die Aktie allerdings sämtliche Gewinne wieder abgegeben und lag 2022 ca. 56 Prozent im Minus. Damit ist die Aktie allerdings keineswegs ein Schnäppchen wie es im Buche steht, denn das Unternehmen verdient noch keinen müden Dollar.

Trotzdem sind die Analysten sehr bullish für das Papier, denn in den vergangenen zwölf Monaten erhielt die Aktie 27 Kaufemphelungen zu nur 2 Verkaufsemphelungen. Damit ist Snowflake zwar eine riskante Wette, aber wer wirklich an das Unternehmen glaubt, der kann jetzt deutlich günstiger einsteigen. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Snowflake Inc., Berkshire Hathaway, Amazon