Ausrufezeichen nach Handelsschluss: Social-Media-Pionier Meta kann die Wall-Street-Erwartungen deutlich übertreffen – die Aktie springt auf ein Allzeithoch.
Im zweiten Quartal 2025 hat Meta nicht nur die Erwartungen übertroffen, der Tech-Gigant liefert gleichzeitig ein wahres Statement – zu globaler Werbemacht, Künstlicher Intelligenz und zu seiner Fähigkeit, nach Jahren der Umstrukturierung weiter als Wachstumsmaschine zu glänzen.
Mit einem Quartalsumsatz von 47,52 Milliarden US-Dollar übertraf Meta die Markterwartungen um satte 2,7 Milliarden Dollar. Das Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet: Der US-Konzern liefert im zwölften Quartal in Folge ein "Revenue Beat", einen besseren Umsatz als erwartet – und wächst im exakt gleichen Tempo wie im Vorjahr.
Besonders bemerkenswert: Die Werbeerlöse – nach wie vor das Herzstück des Geschäfts – stiegen auf 46,56 Milliarden Dollar. Dabei profitiert Meta sowohl von einer um 11 Prozent gestiegenen Zahl an ausgelieferten Werbeanzeigen als auch von einem 9 Prozent höheren Preis pro Anzeige.
Gewinnexplosion: 36 Prozent Wachstun – Margenpower trotz KI-Offensive
Die Zahl täglich aktiver Nutzer in Metas App-Kosmos wuchs unterdessen um 6 Prozent auf 3,48 Milliarden – ein neuer Rekordwert. Das Netzwerk wächst weiter – und es monetarisiert sich effizienter.
Meta verdiente im zweiten Quartal nämlich bereits 18,34 Milliarden Dollar – ein Anstieg um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn je Aktie lag mit 7,14 Dollar sehr deutlich über dem Konsens von 5,92 Dollar. Die operative Marge verbessert sich, obwohl der US-Konzern seine Investitionen massiv hochfährt.
Reality Labs bleibt Sorgenkind – aber unter Kontrolle
Die Gesamtausgaben stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent auf 27,08 Milliarden Dollar. Allein für Infrastruktur und KI summierten sich die Investitionen auf 17,01 Milliarden Dollar – Tendenz steigend.
Der Bereich für Virtual und Augmented Reality – Reality Labs – bleibt unterdessen ein Milliardenloch. Im zweiten Quartal lag der operative Verlust bei 4,53 Milliarden Dollar bei gerade einmal 370 Millionen Dollar Umsatz. Analysten hatten noch geringere Erlöse erwartet.
Klar ist: Meta hält an seiner langfristigen Vision vom Metaverse fest – investiert aber derzeit primär in KI. Das zeigt jedoch im Umkehrschluss auch: Meta kann gleichzeitig wachsen, investieren und doch hochprofitabel bleiben. Die Free Cashflows lagen bei komfortablen 8,55 Milliarden Dollar.
AI als neue DNA: Meta rüstet für die „Superintelligenz“
Das Zahlenwerk macht deutlich: CEO Mark Zuckerberg setzt wieder einmal alles auf eine Karte – sie heißt dieses Mal KI. In einem offenen Brief skizzierte er seine Vision einer „persönlichen Superintelligenz“, die Nutzern weltweit dienen soll. Ein konkretes Produkt gibt es noch nicht, doch die Richtung ist klar: weg von bloßer Automatisierung, hin zu personalisierter digitaler Assistenz.
Teil dieser Strategie ist die neue Superintelligence Lab Division unter Leitung von Alexandr Wang, CEO von Scale AI. Meta investierte im Juni 14,3 Milliarden Dollar in das Start-up – ein Signal an die Branche, dass man auch personell in der Champions League der KI spielen will.
Entsprechend wurde die Capex-Prognose angehoben: Für das Gesamtjahr 2025 rechnet Meta nun mit Investitionen von 66 bis 72 Milliarden Dollar – am oberen Ende rund 30 Milliarden mehr als 2024. Auch 2026 soll erneut ein „signifikantes Capex-Wachstum“ bringen.
Ausblick: Starkes Q3, schwächeres Q4, teureres 2026
Für das laufende dritte Quartal erwartet Meta Erlöse zwischen 47,5 und 50,5 Milliarden Dollar – erneut deutlich über dem Konsens von 46,16 Milliarden Dollar. CFO Susan Li warnte jedoch vor einem verlangsamten Wachstumstempo im vierten Quartal, da dort starke Vergleichswerte aus 2024 anstehen.
Die Gesamtausgaben für 2025 sollen nun bei 114 bis 118 Milliarden Dollar liegen – leicht angehoben, aber noch im Rahmen. Für 2026 aber kündigt Meta eine deutlich höhere Kostenbasis an: mehr Abschreibungen, mehr Personal, mehr KI. „Die Ausgaben wachsen nächstes Jahr stärker als 2025“, so Li. Das dürfte den Druck auf Margen und Effizienz erhöhen.
Meta-Aktie legt nachbörslich um 9 Prozent zu – und schießt auf neue Allzeithochs
Meta gelingt im zweiten Quartal damit eine bemerkenswerte Balance: Das Unternehmen wächst schneller als von der Wall Street erwartet, leistet sich eine aggressive KI-Wette – und liefert dennoch Rekordgewinne ab.
Anleger feiern Metas Bilanz für das abgelaufene zweite Quartal und die weiteren Perspektiven und schicken die Aktie nachbörslich um 9 Prozent nach oben. Auf diesem Niveau von 757 Dollar würde Meta morgen zur Handelseröffnung an der Wall Street auf neuen Allzeithochs notieren.
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