Die staatlich verordneten Schließungen von Gastronomie und Hotels hinterlässt bei Metro tiefe Spuren in der Bilanz. Jeder Monat eines kompletten Lockdowns führt zu einem Umsatzminus von rund 400 Millionen Euro. Das führte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 zu einem Umsatzschwund von 5,4 Prozent auf 25,6 Milliarden Euro.. Trotzdem versteht sich Metro als Gewinner der Krise. Zum einen konnte der Handelskonzern im schwierigen Jahr Marktanteile dazugewinnen, zum anderen geraten kleiner Wettbewerber zunehmend unter Druck. Der Großhandel ist stark fragmentiert, das eröffnet gute Chancen auf Akquisitionen. Durch Verkäufe von Beteiligungen hat Metro hohe Substanzwerte realisieren können. Per Bilanzstichtag lagen 1,5 Milliarden Euro auf den Metrokonten.

Daniel Kretinsky hat vor allem das unentdeckte Potenzial bei Metro fest im Blick. Mit seinem jüngsten freiwilligen Übernahmeangebot hat der tschechische Investor seinen Anteil an Metro auf 40,6 Prozent der Stammaktien und 10,84 Prozent der Vorzüge ausgebaut. Nun kann er ohne eine erneute Offerte weitere Metro-Anteile zukaufen und seine Machtstellung ausbauen.

Die Konstellation wird besonders spannend hinsichtlich der anstehenden Hauptversammlung, die für den 13. Februar 2021 angesetzt ist. Denn es stehen wichtige Personalentscheidungen an. Neben einem neuen Vorstandsvorsitzenden, Roland Koch verlässt Metro zum Jahresende, stehen drei Aufsichtsmandate zur Wiederwahl an, darunter auch das des Aufsichtsratschefs. Kretinsky hat die HV-Mehrheit und damit ein entscheidendes Wörtchen bei der Neubesetzung mitzureden.

Neben der Dividende von 0,70 Euro, die zum großen Teil aus dem Erlös für den Teilrückzug in China bezahlt wird, spricht für die Metro-Aktie die niedrige Bewertung. Der Aktienkurs ist bereits angesprungen.

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Kursziel: 12,90 Euro
Stoppkurs: 6,30 Euro