Ein Sprecher des Konsortiums wollte die Angaben nicht kommentieren. Metro und die SCP Group hatten sich zuvor grundsätzlich auf einen Verkauf der kriselnden Supermarktkette mit rund 34.000 Beschäftigten und etwa 270 Märkten verständigt. SCP arbeitet bei dem Kauf mit dem Handelsimmobilieninvestor X+Bricks zusammen.

"Die Unterzeichnung des Unternehmenskaufvertrages soll in den kommenden Tagen erfolgen", kündigte Koch in dem Schreiben an. Die SCP Group werde Real vollständig übernehmen, betonte der Metro-Chef. Metro erwarte, dass die Transaktion bis Mitte des Jahres abgeschlosen werden könne. Alle Filialen, die Immobilien und das Digitalgeschäft sollen dann der SCP Group übergeben werden. Die Beschäftigten würden ihre "gültigen Verträge und Rechte auch unter dem neuen Eigentümer behalten", versuchte Koch die Mitarbeiter zu beruhigen. Ein Kern von 50 Filialen werde für mindestens 24 Monate vom Käufer weiterbetrieben. "Die Mitarbeiter an diesen Standorten werden zu den für sie jeweils gültigen Tarifen weiterbeschäftigt", versicherte Koch.

Ein Großteil der Filialen soll aber von der SCP Group und X+Bricks an Wettbewerber wie Kaufland, Edeka oder Rewe veräußert werden. Märkte mit großen Verkaufsflächen könnten zudem auch aufgeteilt werden, erklärte Koch. "Die neuen Betreiber werden verpflichtet, die Real-Mitarbeiter auf der jeweiligen Fläche zu übernehmen." Sollte es doch zu betriebsbedingten Kündigungen kommen, sollen die Betroffenen festgelegte Mindestabfindungszahlungen erhalten.

Koch räumte ein, dass es Metro nicht gelungen sei, "die wirtschaftliche Tragfähigkeit Reals zu verbessern". Real kann als Geschäftseinheit trotz aller Anstrengungen (..) in seiner heutigen Form nicht fortgeführt werden", begründete er den Verkauf: "Deshalb mussten wir nach Alternativen suchen." Die Vereinbarung mit der SCP Group biete nun "eine tragfähige Fortführungsgrundlage für die Mehrzahl der heutigen Real-Standorte".

rtr